Radprofi Georg Steinhauser hat die 17. Etappe des Giro d'Italia nach einer knapp 30 Kilometer langen Solofahrt gewonnen und für den ersten deutschen Triumph bei der 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt gesorgt. Für den Fahrer aus dem US-amerikanischen Team EF Education-EasyPost war es der erste Sieg bei einer Grand Tour. Hinter dem 22-Jährigen kamen Giro-Dominator Tadej Pogacar (Slowenien) und Antonio Tiberi (Italien) ins Ziel.
"Es ist etwas Unglaubliches, ich wusste schon heute morgen vor dem Rennen, dass ich gute Beine habe und gewinnen kann", sagte Steinhauser: "Im letzten Anstieg war ich sehr nervös. Als ich gehört habe, dass Pogacar angreift, waren es noch zwei Kilometer, da wusste ich, dass ich gewinne."
Fünf Bergwertungen, davon eine von der höchsten Kategorie, hatten die Fahrer auf den 159 Kilometern von Selva die Val Gardena zum Passo Brocon zu bewältigen. An der vierten setzte sich Steinhauser, der Neffe des einzigen deutschen Tour-Siegers Jan Ullrich, an der Seite von Amanuel Ghebreigzabhier ab, ließ aber auch den Eritreer kurz danach stehen und fuhr fortan alleine Richtung Ziel.
Sichtlich gequält bewältigte Steinhauser dann auch die letzten der insgesamt 4087 Höhenmeter und reckte bei der Zieleinfahrt beide Fäuste gen Himmel, ehe die Favoriten um Pogacar ins Ziel rollten. Die Tempoverschärfung vom Träger des Maglia Rosa kam diesmal zu spät. In der Gesamtwertung baute der Slowene seinen Vorsprung auf Daniel Felipe Martinez (Kolumbien) vom deutschen Team Bora-hansgrohe aber auf 7:42 Minuten aus. Dritter ist nach wie vor der Brite Geraint Thomas (+8:04/Ineos Grenadiers).
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