Fast alle großen Teams hatten sich gegen Tadej Pogacar verbündet und mit einem frühen Angriff fast fünf Minuten Vorsprung herausgefahren - doch am Ende schrieb erneut der beste Radprofi der Welt mit einem Soloritt vom anderen Stern Geschichte.
Zum vierten Mal in Folge hat der Ausnahmesportler aus Slowenien die Lombardei-Rundfahrt gewonnen und damit die Bestmarke des legendären Fausto Coppi erreicht. Im letzten Rennen des Jahres krönte Pogacar damit eine Traumsaison.
Nach 255 spektakulären Kilometern zwischen Bergamo und Como triumphierte der 26 Jahre alte Weltmeister und Tour-Sieger beim finalen der fünf Radsport-Monumente des Jahres mit 3:16 Minuten Vorsprung auf Belgiens Olympiasieger Remco Evenepoel.
48 km vor dem Ziel am Comer See hatte Pogacar die entscheidenden Attacke gefahren und damit die Serie seiner unglaublichen Alleingänge in dieser Saison fortgesetzt.
Eine Woche zuvor hatte Pogacar den Giro dell'Emilia nach 38 km Solofahrt gewonnen, bei der WM waren es 51, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 37, bei Strade Bianche gar 82.
Viermal ohne Unterbrechung hatte zuvor nur Italiens Volksheld Coppi von 1946 bis 1949 den "Klassiker der fallenden Blätter" gewonnen. Der "Campionissimo" siegte 1954 ein fünftes Mal und ist damit noch Rekordchampion des Rennens.