Cavendish siegt beim Sturzfestival

Torsten Adams
06. Juli 201120:02
Mark Cavendish holt in Frehel seinen insgesamt 16. Etappensieg bei der Tour de France Getty
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In der Bretagne ist reichlich Blut geflossen. Contador und andere Favoriten stürzten, Klödens Teamkollege musste sogar aufgeben. Derweil feierte Cavendish sein Comeback (das Ergebnis der 5. Etappe).

Wie aus dem Nichts schoss Mark Cavendish im Etappenfinale von Cap Frehel aus einer der hinteren Positionen nach vorne.

Der Brite zog noch an Philippe Gilbert und Jose Joaquin Rojas vorbei. Der Rest war ausgelassener Jubel.

Cavendish is back! Nach seinem verpatzten Sprint bei der dritten Etappe hatten ihm viele Experten schon das Etikett "außer Form" auf den Rücken geklebt.

Cavendish: Crash mit Greipel

"Wer mich jetzt schon abschreibt, ist ein Dummkopf", so Cavendishs kurze und gewohnt provokative Antwort auf die Unkenrufe seiner Kritiker.

Jetzt also die furiose Wiederauferstehung des "Fastest man on two wheels", wie sich der 26-Jährige selbst auf seiner Homepage beschreibt.

"Ich bin kurz mit Andre Greipel zusammengestoßen", sagte Cavendish im Eurosport-Interview nach der Etappe. "Da dachte ich schon, mein Sprint sei vorbei. Aber dann habe ich noch einmal beschleunigt und schließlich trotz schmerzender Beine durchgezogen."

Greipel noch nicht in Schwung

Für Greipel läuft es in der Tat noch nicht rund. Der Omega-Sprinter hatte neben der Kollision mit Cavendish Pech bei der Wahl des Hinterrads.

Nach der Flamme Rouge heftete sich der 28-Jährige an die Fersen von Thor Hushovd. Doch der Mann in Gelb trat zu früh an, fiel zurück, und so war auch Greipel in einer ungünstigen Position.

Mit Platz sechs holte der Rostocker noch das Maximum aus dem Etappenfinale und 20 Punkte für die Sprintwertung heraus.

Stürze der großen Namen

Zuvor wurde die Etappe von den Stürzen der großen Namen geprägt. Selbst Alberto Contador blieb nicht verschont. Der dreifache Toursieger warf sein Rad wutentbrannt in den Straßengraben und schaffte relativ problemlos wieder den Anschluss an das Hauptfeld.

Neben Sky-Kapitän Bradley Wiggins machte auch Rabobank-Kapitän Robert Gesink Bekanntschaft mit dem Asphalt. Beide kamen jedoch genau wie Contador unbeschadet ins Ziel.

Gesamtwertung: Contador nur auf Rang 39

Brajkovic muss aufgeben

Weniger harmlos verlief der Sturz von Janez Brajkovic, der die Rundfahrt aufgeben musste. Der Teamkollege von Andreas Klöden blieb einige Sekunden benommen und regungslos am Boden liegen, bevor die Rennärzte bei ihm eintrafen und später mit dem Krankenwagen abtransportierten.

Auch Levi Leipheimer und Yaroslaw Popovych erwischte es in der Mitte des Rennens. Somit sind im Team RadioShack bereits zwei der vier Kapitäne angeschlagen oder gar auf dem Nachhauseweg.

Klöden dagegen blieb unbeschadet. Der 36-jährige Routinier fuhr aufmerksam und war im Etappenfinale stets an der Spitze zu sehen. Der Lohn: Platz 12 und unverletzt im Ziel.

Boonen mit blauem Auge davongekommen

Mit einem blauen Auge davongekommen ist Tom Boonen, den es ebenfalls erwischt hatte.

Mit zerrissenem Trikot quälte sich der Belgier nach einigen Minuten Behandlung wieder auf sein Rad. Zusammen mit Teamkollege Andy Engels kämpfte sich Boonen ins Ziel.

Gut 13 Minuten Betrug sein Rückstand im Ziel. Damit beendete er die Etappe innerhalb der Karenzzeit und darf weiterhin an der Rundfahrt teilnehmen.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Thor Hushovd (GRM)

Sprinter: Philippe Gilbert (OLO)

Bester Jungprofi: Geraint Thomas (SKY)

Bergtrikot: Cadel Evans (BMC)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen

Das Rennen im Re-Live zum Nachlesen:

17.30 Uhr: Zweiter wird Gilbert, Rojas Dritter. Greipel fährt als Sechster über die Linie.

17.28 Uhr: CAVENDISH siegt!

17.26 Uhr: Flamme Rouge, Martin vorne.

17.26 Uhr: Lampre und HTC an der Spitze. Greipel auch gut gelegen.

17.25 Uhr: Nun wird auch Voeckler eingeholt. Noch 1,8 km!

17.25 Uhr: Roy schon vom Feld geschluckt.

17.25 Uhr: Voeckler attackiert noch mal.

17.24 Uhr: 3-km-Marke. Stimmt heute das Timing von HTC-Highroad?

17.23 Uhr: Da geht's dahin mit Voeckler und Roy. Noch 10 Sekunden. HTC hat hinten seinen Zug aufgebaut.

17.21 Uhr: Langsam, aber unaufhaltsam kommt das Feld näher. Momentan angeführt von Lampre-Fahrer Grega Bole.

17.18 Uhr: Voeckler und Roy geben noch mal alles. 20 Sekunden bei 7,5 Kilometer.

17.16 Uhr: 10-km-Marke! Lampre in der Nachführarbeit. 30 Sekunden Vorsprung für die beiden Ausreißer. Sieht nicht gut aus für Voeckler und Roy.

17.14 Uhr: Boonen beißt hinten. Unglaublich, wie zäh der Belgier ist. 11.30 Minuten Rückstand für ihn und seinen Teamkollegen Engels.

17.12 Uhr: Zweier-Mannschaftszeitfahren von Voeckler und Roy. Die Franzosen arbeiten zusammen, sie wissen: Nur gemeinsam haben wir eine Chance, das Ziel zu erreichen. Ihr aktueller Vorsprung: 1:05 Minuten, 13 Kilometer vor dem Ziel.

17.10 Uhr: Boonen-Teamkollge Gerald Ciolek ist auch aus dem Hauptfeld zurückgefallen. Schade, denn die Ankunft hätte was für Cio sein können.

17.10 Uhr: 8:47 Minuten. Das ist der Abstand von Boonen auf Voeckler und Roy.

17.07 Uhr: Zumindest kommt Ivan Velasco schneller wieder auf die Beine als Boonen und vorher Brajkovic. Dennoch stockt einem immer der Atem, wenn die Fahrer erst mal regungslos am Boden liegen.

17.06 Uhr: Sturz! Diesmal erwischt es einen Euskaltel-Fahrer, der wohl am Absperrgitter in einem Ort eingefädelt hat.

17.04 Uhr: Seine Landsmänner Roy und Voeckler streichen derweil als Zwei-Mann-Spitzengruppe die Anfeuerungsrufe der Fans ein. Noch 20 Kilometer bis zum Ziel.

17.04 Uhr: John Gadret scheint der Giro doch mehr in den Beinen zu stecken als vermutet. Der Franzose knappst schon seit einer geraumen Zeit am Schwanz des Feldes.

16.59 Uhr: 25-km-Marke: Voeckler und Roy mit einem 40-Sekunden-Vorsprung. Derweil fahren Boonen und Engels rund sieben Minuten hinter dem Hauptfeld.

16.58 Uhr: Jens Voigt ackert wieder in vorderster Front. Kurz eine Wasserflasche geleert, die hintere Flasche in den vorderen Halter gesteckt, und weiter geht's mit verbissener Miene.

16.56 Uhr: Saxo Bank, BMC und Leopard nun in der Nachführarbeit. Und Liquigas. Die Italiener haben sich bis dato nur dann am Anfang einer Gruppe gezeigt, wenn Ivan Basso abgehängt wurde.

16.54 Uhr: Die beiden Franzosen haben schon einen akkuraten Abstand zwischen sich und das Feld gelegt. Könnte was werden. 37 Sekunden ihr Vorsprung.

16.52 Uhr: Das Feld lässt sie erst mal fahren.

16.51 Uhr: ATTACKE! Thomas Voeckler und Jeremy Roy greifen an einem Steilstück an.

16.50 Uhr: Popovych wohl wieder auf der Höhe des Geschehens. Nach seinem Sturz kann der Ukrainer am RadioShack-Teamwagen wieder Wasserflaschen abholen.

16.46 Uhr: Breite Formation an der Spitze des Feldes, hinten hat Di Gregorio von Astana Defekt. Aber halb so schlimm. Das Tempo des Feldes ist momentan nicht allzu hoch.

16.43 Uhr: Endlich! Tom Boonen hat Gesellschaft bekommen. Andy Engels hat sich vor seinen Kapitän gespannt. Es sieht also danach aus, als könne Boonen heute das Ziel erreichen. Zu zweit dürfte die Karenzzeit auf der flachen Etappe auch zu schaffen sein.

16.37 Uhr: Und was nun? Bleibt das Feld zusammen bis zum Ziel? Immerhin noch 42 Kilometer. Ungewöhnlich, dass das Feld eine Ausreißergruppe zu einem solch frühen Zeitpunkt des Rennens einholt.

Seite 2: Sturzfestival in der Bretagne

16.35 Uhr: Keine Attacke nach dem Zusammenschluss. BMC, das Evans-Team, hat sich zusammen mit den Garmins an die Spitze gesetzt. Auch einige Leopard-Trikots sind zu sehen.

16.33 Uhr: Zack! Zusammenschluss! Das Feld hat die vier Ausreißer geschluckt. Noch ein letztes Mal für heute ihre Namen: Jose Ivan Gutierrez (MOV), Tristan Valentin (COF), Sebastien Turgot (EUC) und Anthony Delaplace (SAU). Noch 46 Kilometer!

16.30 Uhr: Weiter vorne scheint die Zeit der Ausreißer abgelaufen zu sein. Nur noch 17 Sekunden beträgt ihr Vorsprung, das Feld hat sich schon in den Augen.

16.27 Uhr: Boonen quält sich sechs Minuten hinter dem Feld. Hut ab! Immer noch kein Teamkollege, der ihn eskortiert. Sieht ganz danach aus, als ob der Belgier die Etappe heute nicht beendet.

16.25 Uhr: Jetzt wieder Gesink beim Tourarzt. Der hat heute wahrlich einen arbeitsreichen Tag zu bestreiten.

16.23 Uhr: Rund vier Minuten Rückstand hat Boonen auf das Feld.

16.21 Uhr: Hallo Quick Step! Aufwachen! Jetzt schickt mal geschwind einen Helfer zu Boonen. Ihr werdet ihn wohl nicht noch gut 50 Kilometer alleine ins Ziel fahren lassen. Immerhin ist er der Kapitän des Teams.

16.18 Uhr: Uff! Boonen wieder auf dem Rad. Er versucht's. Der Belgier sieht aber richtig mitgenommen aus. Zerissenes Trikot an der Schulter, schmerzverzerrtes Gesicht. Und mit der rechten Hand versucht er immer wieder den Lenker zu umgreifen. Dass es nicht richtig funktioniert, zeigt, dass etwas mit seiner Schulter nicht stimmt.

16.15 Uhr: Steegmans fährt weiter, Boonen klemmt die Schulter. Wenn der Belgier schon dermaßen das Gesicht verzieht, dann muss er auch was haben.

16.13 Uhr: Maaaaaaaann, im hinteren Teil des Feldes hat es schon wieder ordentlich gekracht. Gert Steegmans und Tom Boonen hat es erwischt. Quick Step also arg gebeutelt.

16.10 Uhr: John Gadret mit Defekt. Kurz das Hinterrad getauscht, und weiter geht's. Der Franzose, der in diesem Jahr einen starken Giro gefahren ist, wird sich sicherlich noch zeigen, wenn es in die Berge geht.

16.08 Uhr: Das Rennen hat sich etwas beruhigt. Das Feld hat auch wieder rausgenommen - der Vorsprung der Ausreißer ist minimal gestiegen. 1:25 Minuten beträgt er aktuell.

15.58 Uhr: Weitere Aufgabe: Christophe Kern hat das Rennen beednet. Der französische Meiter vom Team Europcar klagte schon seit Tage über Knieschmerzen. Damit noch 195 Fahrer im Rennen.

15.56 Uhr: RadioShack wird heute ziemlich arg gerupft. Eben musste Irizar Horner wieder zurück ins Feld bringen. Jetzt wird Popovych beim Rennarzt vorstellig. Der Ukrainer war auch in einen der zahlreichen Stürze verwickelt. Gut erkennbar an seinem zerissenen Trikot.

15.53 Uhr: Imposant, wie Garmin jetzt vorne am Horn zieht. Der Rückstand auf die Ausreißer fällt somit auf unter einer Minute. Und das zu einem solch frühen Zeitpunkt im Rennen.

15.50 Uhr: Jetzt wird auch noch Nicki Sörensen von einem Motorrad abgeräumt. Nicht der Tag von Saxo Bank heute. Sehr nervöses Rennen, sehr viele Stürze.

15.47 Uhr: Indes ist der Vorsprung der Ausreißer auf 2:10 Minuten gesunken.

15.45 Uhr: Contador wieder zurück im Feld.

15.43 Uhr: Nun aber wieder zurück zum Renngeschehen: Nachzutragen gilt es noch eine brisante Situation vom Zwischensprint. Da hielt auch Cavendish mit rein. Der Brite wurde aber kurz vor der Linie von Boonen und Rojas an die Bande gedrängt, woraufhin Cav rausnehmen musste und mit seinem Arm heftig vor sich hin fuchtelte. Läuft bisher also nicht ganz nach dem Geschmack des "ManXpress".

15.41 Uhr: Auch Gesink ist vom Sturz gezeichnet. Sein linkes Knie blutet. Der Rabobank-Kapitän lässt sich aber vorerst nicht vom Rennarzt versorgen.

15.38 Uhr: Contador jagt derweil in einer größeren Gruppe dem Feld hinterher. In der befindet sich auch Robert Gesink. Die Gruppe hat rund 40 Sekunden Rückstand auf das Hauptfeld.

15.37 Uhr: Nun ist es leider offiziell: Janez Brajkovic muss die Tour aufgeben. Er wird mit einer Trage in den Krankenwagen befördert.

15.36 Uhr: So, erstmal kurz durchatmen.

15.33 Uhr: Contador hat's nicht so schlimm erwischt wie Brajkovic. Der Spanier sitzt wieder im Sattel. Brajkovic wird dagegen immer noch medizinisch versorgt. Sieht nicht danach aus, als könnte der Teamkollege von Klöden weiterfahren.

15.32 Uhr: Jetzt zerlegt's auch Contador. Was ist denn hier los?

15.32 Uhr: Gott sein Dank, Brajkovic steht wieder.

15.30 Uhr: Brajkovic wird immer noch von den Rennärzten behandelt, der Slowene steht immer noch unter Schock. Der Krankenwagen steht bereit.

15.29: Bozic gewinnt den Zwischensprint. Aber kurz danach ein herber Sturz. Brajkovic hat's übel erwischt. Der RadioShack-Fahrer liegt imer noch am Boden.

15.26 Uhr: In knapp sechs Minuten folgt das Hauptfeld. Movistar hat sich an der Spitze des Feldes eingefunden. Die Spanier fahren für den Mann in Grün, Jose Joaquin Rojas. Der Sieger aus dem Feld wird noch 11 Punkte erhalten.

15.25 Uhr: Turgot holt sich die 20 Zähler vor Valentin, Gutierrez und Delaplace.

15.23 Uhr: Wiggins wechselt erneut das Arbeitsgerät. Derweil befinden sich die Asureißer am Zwischensprint.

15.21 Uhr: Das Ausreißer-Quartett im Überblick:

  • Jose Ivan Gutierrez (MOV)
  • Tristan Valentin (COF)
  • Sebastien Turgot (EUC)
  • Anthony Delaplace (SAU)

15.18 Uhr: Die aktuelle Rennsituation: Die vier Ausreißer haben noch 99 Kilometer bis zum Ziel. Sie fahren exakt sechs Minuten vor dem Hauptfeld.

15.16 Uhr: Auch Wiggins ist wieder auf den Beinen. Der Brite hat sich ein komplett neues Bike gegönnt. Weitere Beteiligte des Sturzes: Levi Leipheimer, David Momcoutie, Thomas de Gendt und Anthony Charteau. Also recht prominent, die "Umfaller".

15.13 Uhr: Und wir steigen gleich mal mit einem Sturz ein. Knapp zehn Fahrer räumen sich gegenseitig ab - und zwar im Stehen. Mit dabei: Bradley Wiggins, der SKY-Kapitän, und auch der französische Meister Sylvain Chavanel. Der Franzose hielt sich kurz die Schulter, da denkt man ja direkt ans Schlüsselbein. Aber geht schon. Chavanel sitzt wieder im Sattel.

15.10 Uhr: Wie schon auf der gestrigen Etappe hat sich eine Fluchtgruppe früh auf den Weg gemacht. Diesmal besteht sie allerdings nicht aus fünf, sondern aus vier Fahrern.

15.08 Uhr: Heute geht's einmal quer durch die Bretagne. Die Sprinter rechnen sich Siegchancen aus. Das Problem: Exakt das gleiche haben die Ausreißer im Sinn.

15.06 Uhr: Salut zur 5. Etappe!

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