Wirbelbrüche und Kopfverletzungen: Zwei Fahrer des deutschen Profi-Radsportteams Bora-hansgrohe hat es bei einem Trainingsunfall in Italien am Samstag schwer erwischt.
Andreas Schillinger (Kümmersbruck) und der als Kapitän für die Tour de France verpflichtete Niederländer Wilco Kelderman erlitten bei einem Zusammenprall mit einem Auto Frakturen und Gehirnerschütterungen. Rüdiger Selig (Zwenkau) kam ohne Knochenbrüche davon, muss aber ebenfalls wegen einer Gehirnerschütterung pausieren.
Für die gesamte Gruppe, die am Gardasee gemeinsam trainiert hatte, sei es ein "dramatisches Ereignis" gewesen, sagte Ralph Scherzer vom Team Bora dem SID, "es hätte aber noch schlimmer ausgehen können."
Ähnlich sieht es auch Marcus Burghardt (37), der den Zusammenstoß aus nächster Nähe erlebte. "Drei Kilometer hinter unserem Hotel kommt plötzlich ein SUV hinter einer Mauer herausgeschossen. Wir hatten überhaupt keine Zeit zu reagieren", sagte er dem Münchner Merkur und der tz: "Ich habe in meiner Karriere jetzt schon viele Stürze erlebt, aber das war der schlimmste. Einfach weil es so eine Wucht hatte und alles so schnell ging."
Noch keine Informationen gibt es darüber, wie lange das Trio ausfällt. Bisher geht Bora von konservativen Behandlungen der Verletzungen von Schillinger (Hals- und Brustwirbelsäule) und Kelderman (Rückenwirbel) aus, Operationen sind aber nicht ausgeschlossen. Beide Fahrer waren am Sonntag bereits auf dem Weg nach Hause.
Kelderman, im vergangenen Jahr Dritter des Giro d'Italia, soll bei der Tour der Bora-Fahrer für die Gesamtwertung sein, Emanuel Buchmann fährt dagegen den Giro und lässt die Frankreich-Rundfahrt aus.