In einem dreistündigen Krimi unterliegt die 36-Jährige in ihrem letzten Match der Chinesin Zheng Qiwen.
Angelique Kerber hielt noch einmal inne, ließ ihren Blick über die Ränge des riesigen Court Philippe Chatrier schweifen, winkte tapfer ins Publikum - und verschwand unter riesigem Jubel in den Katakomben. Die große Karriere der größten deutschen Tennisspielerin seit Steffi Graf hat im Viertelfinale der Olympischen Spiele geendet. In einem letzten großen Kampf unterlag die 36-Jährige der Chinesin Zheng Qinwen 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8) und verpasste damit ein märchenhaftes Happy End. Doch auch ohne Medaille kann Kerber Paris voller Stolz verlassen.
"Ich habe alles auf dem Platz gelassen. Mehr kann ich nicht machen. Ich habe mein Herz hier in Paris gelassen. Es ist vorbei. Aber ich liebe es, Tennis zu spielen und diese Atmosphäre: Besser hätte man sich kein letztes Spiel vorstellen können", sagte Kerber bei Eurosport.
In einem dramatischen Match über drei Stunden, in dem Kerber drei Matchbälle abwehrte, hatten nur Kleinigkeiten zum Halbfinal-Einzug gefehlt - sie wäre die älteste Tennispielerin gewesen, die dies bei Olympia im Einzel geschafft hat. Kerber geht dennoch auf einem Höhepunkt, das gelang nicht jeder großen Sportlerin. Und wie an jedem Tag in Paris folgte sie auch beim Schlussakt ihrem Credo.