Auftakt auf dem heiligen Rasen! Vorjahres-Sieger Andy Murray eröffnete das Turnier auf dem Center Court gegen David Goffin. Der Schotte setzte sich letztlich zwar souverän, allerdings ohne Glanz durch. Unterdessen bekam es Dustin Brown mit Marcos Baghdatis zu tun. Nach schwachem Beginn und starkem Comeback scheiterte er jedoch an seinen Nerven. Mit diesen hatte Novak Djokovic gegen Andrey Golubev keinerlei Probleme.
Damen - 1. Runde (alle Matches):
Li Na (CHN/2) - Paula Kania (POL) 7:5, 6:2
Am Ende steht ein ungefährdeter Zweisatz-Erfolg der haushohen Favoritin, die dabei jedoch nicht gänzlich überzeugen konnte. Vor allem im ersten Durchgang hielt Kania gut dagegen und verlangte so der Chinesin einiges ab.
Mit zunehmender Spieldauer deutete sich dann jedoch immer mehr der Klassenunterschied zwischen beiden Spielerinnen an. Trotz eines schwachen ersten Aufschlags und einer ebenso schwachen Quote am Netz, kam die Favoritin in Durchgang zwei zu sechs Breakbällen, von denen sie vier verwerten konnte. Die Gegenwehr war gebrochen und der Erfolg in Runde eins Formsache.
Maria Kirilenko (RUS) - Sloane Stephens (USA/18) 6:2, 7:6 (8:6)
Überraschung zum Auftakt. Die an achtzehn gesetzte Stephens musste sich ihrer Kontrahentin aus Russland ohne Satzgewinn geschlagen geben. Vor allem im ersten Durchgang fand die 21-Jährige US-Amerikanerin nicht so recht in die Partie. Zwar produzierte sie lediglich fünf Unforced Errors, allerdings führten im Gegenzug nur 50 Prozent ihrer ersten Aufschläge, die ins Feld fanden, zum Punktgewinn. Zu wenig gegen eine starke Kirilenko.
Zwar kam Stephens im zweiten Satz besser in die Partie, doch ließ auch die Russin nicht nach. Mit achtzehn Winnern - bei Stephens waren es fünfzehn - präsentierte sich Kirilenko vor allem bei eigenem Aufschlag konstant stark. Im gesamten Match kam ihre Gegnerin aus den USA deshalb nur auf zwei Breakbälle, von denen sie nur einen nutzen konnte. Kirilenko steht somit nach knapp 100 Minuten verdient in der nächsten Runde.
SPOX-Power-Ranking zu den Damen
Victoria Azarenka (BLR/8) - Mirjana Lucic-Barono (CRO) 6:3, 7:5
Vika is back - aber lange nicht so eindrucksvoll, wie einige wohl vermutet hätten. Ähnlich wie bei ihrem frühen Aus in Eastbourne vor rund einer Woche tat sich die Weißrussin enorm schwer mit der unangenehm spielenden Kroatin. Während Azarenka mit rund 75 Prozent der Punkte bei ihrem ersten Aufschlag noch souverän auftrat, glich der zweite Service einer absoluten Zitterpartie.
Insgesamt acht Doppelfehler leistete sich die ehemalige Weltranglistenerste, nur 43 Prozent aller Punkte beim zweiten Aufschlag gehörten ihr. Dennoch konnte Azarenka mit ihrem kraftvollen Grundlinienspiel Lucic-Barono überrumpeln und sich den ersten Satz sichern. Im zweiten Satz zitterte sie dagegen immer mehr beim Aufschlag, sodass ihre Kontrahentin sogar ein Break holte und so zum Matchgewinn servierte.
Dann wurde es dramatisch. Lucic-Baroni forderte das Hawkeye bei Breakball Azarenka, und zur Überraschung aller bekam die Weißrussin doch noch den Punkt. Im nächsten Aufschlagspiel funktionierte dann plötzlich der erste Aufschlag von Azarenka. Lucic-Baroni, deren Trainer übrigens in der bayrischen Ü40-Liga spielt, wirkte absolut geknickt. Dennoch benötigte Azarenka fünf Matchbälle zur erfolgreichen Grand-Slam-Rückkehr.
Petra Kvitova (CZE/6) - Andrea Hlavackova (CZE) 6:3, 6:0
Keine Zweifel hinterließ Kvitova im Duell mit Landsfrau Hlavackova. Die 24-Jährige marschierte vom ersten Spiel an und benötigte nur etwas mehr als eine Stunde, um den Sieg einzutüten - standesgemäß mit einem Ass.
Vor allem im zweiten Durchgang präsentierte sich Kvitova in guter Verfassung und nahm ihrer Kontrahentin in überzeugender Manier jedes Aufschlagspiel ab. Da auf das eigene Service zudem zu jeder Zeit Verlass war, gab es am Ende nichts am verdienten Sieg zu rütteln.
Lucie Safarova (CZE/23) - Julia Görges (GER) - 7:6 (7:3), 7:6 (7:3)
Ganze 53 Minuten dauerte der erste Satz, dann musste sich die Deutsche gegen die Favoritin aus Tschechien im Tiebreak geschlagen geben. Zuvor hatten beide Spielerinnen ihrer Gegnerin jeweils einmal das Aufschlagspiel abgenommen. Während Görges hierzu lediglich einen Breakball benötigte und somit auf eine hundertprozentige Ausbeute kam, waren es bei Safarova ganze sieben Möglichkeiten. Auch im Tiebreak bot sich ein ähnliches Bild: Bedingt durch das nicht immer sicher wirkende Service der Deutschen gelangen Safarova die entscheidenden Punkte zum Satzgewinn.
Unbeeindruckt vom 0:1-Satzrückstand zeigte die Deutsche zu Beginn des zweiten Durchgangs dann ihr bestes Tennis des Tages und ging schnell mit 3:1 in Führung. Was sie jedoch im Anschluss darbot, war bestenfalls ernüchternd. Durch mangelnde Stabilität und damit einhergehenden 13 Unforced Errors in Durchgang zwei sowie einer schwachen Punkteausbeute bei eigenem ersten Aufschlag, war nach etwas mehr als eineinhalb Stunden das Turnier für die 25-Jährige gelaufen.
Kurumi Nara (JPN) - Anna Friedsam (GER) 6:4, 6:4
Erstrunden-Aus für Friedsam. Vor allem die 34 Unforced Errors der Deutschen sorgten im Endeffekt dafür, dass Friedsam gegen die Japanerin nach knapp eineinhalb Stunden in zwei Sätzen unterlegen war. Zwar kam die 20-Jährige im Gegenzug auch auf 27 Winner, doch gerade das schwache eigene Service, gerade einmal 66 Prozent des ersten und 57 Prozent des zweiten Aufschlags fanden ihr Ziel, brachte letztlich die Entscheidung.
Mona Barthel (GER) - Romana Oprandi (SUI) 7:5, 6:0
Nach wackeligem Start fand Barthel immer besser in die Partie und ließ ihrer Kontrahentin im zweiten Durchgang keine Chance. Strauchelte die Deutsche im ersten Satz noch beim eigenen Aufschlag und produzierte zudem auch aus dem Spiel heraus unnötige Fehler, so änderte sich dieses Bild im zweiten vollends.
Durch das deutlich erstarkte erste Service war Barthel nun zu jeder Zeit in der Lage das Duell zu diktieren und ihrer Gegnerin keine einzige Breakchance zu überlassen. Nach nur 19 Minuten war der zweite Durchgang und damit das Spiel entsprechend schnell beendet.
Agnieszka Radwanska (POL/4) - Andreea Mitu (ROU) 4:2 - abgebrochen
Dominika Cibulkova (SVK/10) - Aleksandra Wozniak (CAN) 6:1, 6:2
Herren - 1. Runde (alle Matches):
Novak Djokovic (SRB/1) - Andrey Golubev (KAZ) 6:0, 6:1, 6:4
Murray machte es vor, der Djoker zog (in allen Belangen) nach. Zwar ließ der Serbe bei seiner Machtdemonstration gegen den zunächst überforderten Golubev in den Sätzen eins und zwei keinerlei Zweifel aufkommen, variierte dabei sein Spiel und schien mit sich und der Welt zufrieden, doch änderte sich dieses Bild - wie beim Vorjahres-Sieger - im dritten Abschnitt.
Wie aus dem Nichts fand Golubev in die Begegnung und brachte bei eigenem Aufschlag Djokovic ein ums andere Mal in Bedrängnis. Zwar kam dieser auch im dritten Durchgang auf insgesamt fünf Breakchancen, konnte jedoch nur eine einzige nutzen. Da der Kasache jedoch im Gegenzug auch im dritten Satz keine Breakmöglichkeit erspielen konnte, genügte dem Favoriten eben jenes eine Spiel, um die Partie sicher nach Hause zu bringen.
Andy Murray (GBR/3) - David Goffin (BEL) 6:1, 6:4, 7:5
Die traditionelle Eröffnung auf dem Center Court durch Vorjahres-Sieger Murray begann mit einer kleinen Schrecksekunde: Der Schotte knickte bei einem frühen Ballwechsel unglücklich um, konnte jedoch ohne Behandlungspause weiterspielen.
Ansonsten bot sich den rund 15.000 Zuschauern vor Ort das erwartete Bild. Murray kam stark in die Partie und konnte seinem Kontrahenten aus Belgien direkt dessen erstes Aufschlagspiel abnehmen. Ein deutliches Zeichen. Da Goffin auch im Anschluss nicht in seinen Rhythmus fand und nach drei Spielen bereits auf stolze zehn Unforced Errors kam, ging der erste Satz ohne größere Gegenwehr an den Schotten.
Auch im zweiten Durchgang präsentierte sich Murray hoch konzentriert, was lediglich zwei Unforced Errors eindrucksvoll belegen. Da im Gegenzug jedoch auch der Belgier zusehends besser in die Partie fand, wurde das Duell unterhaltsamer. In erster Linie aufgrund seines konstant guten ersten Aufschlags erlaubte der Schotte seinem Gegner keinerlei Breakchance und nutzte selbst einen seiner drei Breakbälle.
Was zu diesem Zeitpunkt wie ein lockerer Nachmittag in Wimbledon aussah, entwickelte sich im dritten Durchgang dann doch noch zu einer Nervenprobe für den Vorjahres-Sieger. Goffin war nun vollends im Spiel angekommen und schaffte es ein ums andere Mal für Frustration bei Murray zu sorgen. Dieser haderte zusehends mit sich und der Welt, ohne dabei jedoch ernsthaft in Gefahr zu kommen. Direkt mit dem ersten Matchball machte Murray, dessen Trainerin Amelie Mauresmo somit eine gelungene Premiere in Wimbledon feiert, den Deckel auf seinen Erstrundenauftakt.
Tomas Berdych (CZE/6) - Victor Hanescu (ROU) 6:7 (5:7), 6:1, 6:4, 6:3
Der an Rang sechs gesetzte Tscheche fand zu Beginn nur schwer in die Partie und so entwickelte sich vor allem im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe. Nachdem Berdych im siebten Spiel gleich mehrere Breakbälle liegen ließ und darüber hinaus ein ums andere Mal Probleme mit dem eigenen Stand hatte, brachte erst das Tiebreak die Entscheidung zu Gunsten Hanescus, der über weite Strecken von seiner Erfahrung und Spielintelligenz profitierte.
Danach besann sich Berdych jedoch auf seine Stärken und so bot sich den Zuschauern im Anschluss an Durchgang eins ein gänzlich anderes Bild. Der Tscheche, der sich wenig beeindruckt vom knappen Rückstand zeigte, überzeugte vom ersten Ballwechsel an und eilte danach von Spiel zu Spiel. Nach exakt einer halben Stunde, sechs Assen sowie vierzehn Winnern, war der Satzausgleich Formsache.
Zwar präsentierte sich Hanescu im dritten Durchgang wieder etwas stärker, vor allem bei eigenem Aufschlag, allerdings blieb Berdych seiner wiedergefundenen Linie treu und nutze eine seiner sieben Breakchancen zum entscheidenden Vorteil. Durch 22 Winner und lediglich sieben Unforced Errors stand am Ende die 2:1-Satzführung. Auch im abschließenden vierten Durchgang war vor allem die Sicherheit des Favoriten bei eigenem Service ausschlaggebend für den letztlich verdienten Einzug in die nächste Runde.
SPOX-Power-Ranking zu den Herren
Marcos Baghdatis (CYP) - Dustin Brown (GER) 6:4, 7:5, 2:6, 7:6 (7:4)
Brown, der nach seinem Sieg gegen Rafael Nadal in Halle mit großen Hoffnungen in das Turnier ging, begann unruhig und musste so direkt sein erstes Aufschlagspiel abgeben. Zwar sollte es das einzige Break gegen Brown in Durchgang eins gewesen sein, allerdings verbuchte der Deutsche im Gegenzug selbst keine einzige Möglichkeit, seinem Gegenüber das Service abzunehmen. Hinzu kamen zehn Unforced Errors, Baghdatis produzierte lediglich einen, sowie eine schwache Ausbeute am Netz. Ein Ass von Baghdatis beendete den ersten Satz nach knapp einer halben Stunde.
Auch wenn Brown im zweiten Durchgang etwas weniger Fehler verbuchte und bei eigenem Aufschlag deutlich stärker agierte, ging dieser an seinen Kontrahenten aus Zypern. Auffällig war zudem, dass beide vor allem in Netznähe einige Schwächen zeigten.
Doch wie so oft in seiner Karriere wäre Brown nicht Brown, wenn er sich frühzeitig abschreiben würde. Und so wirkte der 29-Jährige im dritten Satz wie ausgewechselt. Das erste Service des Deutschen brachte Baghdatis immer wieder in Bedrängnis. Hinzu kamen lediglich vier unnötige Fehler, eine hundertprozentige Ausbeute bei den Breakchancen und eine verbesserte Arbeit an der Grundlinie. Durch den Satzgewinn schien er wieder in der Partie.
Und auch im Anschluss blieb Brown seiner Linie treu. Auf seine Aufschläge war Verlass, Baghdatis wackelt zusehends. Beim Stand von 5:2 und dem Satzgewinn vor Augen wendete sich jedoch das Blatt erneut. Der Zyprer kämpfte sich Punkt für Punkt zurück in Partie und erzwang das nicht mehr für möglich gehaltene Tiebreak. Da Brown die Nerven flatterten und sein Gegner eiskalt die sich bietenden Chancen nutzte, war bereits in Runde eins Endstation.
Tim Puetz (GER) - Teymuraz Gabashvili (RUS) 2:6, 6:4, 6:2, 6:2
Starker Auftritt des Deutschen! Puetz fand zu Beginn nicht in die Partie und musste den ersten Satz deshalb schnell an Gabashivili abgeben. Vor allem seine hohe Fehlerquote gab dabei den Ausschlag. Diese senkte der 26-Jährige jedoch mit zunehmender Spieldauer.
Da er zudem selbst einen Winner nach dem anderen schlug, übernahm Puetz das Kommando und ließ seinem Gegenüber in den folgenden drei Sätzen keine Chance.
David Ferrer (ESP/7) - Pablo Busta (ESP) 6:0, 6:7 (3:7), 6:1, 6:1
Abgesehen von einem Aussetzer im zweiten Durchgang wurde Ferrer seiner Favoritenrolle gegen Busta gerecht. Vor allem in den letzten beiden Durchgängen war dabei das nahezu fehlerlose Spiel des an Nummer sieben gesetzten Spaniers ausschlaggebend.
Jan Hernych (CZE) - Tobias Kamke (GER) 6:3, 6:7 (5:7), 6:3, 5:7, 6:4
Kamke und Hernych lieferten sich auf Court zehn eine wahre Schlacht. Wobei sich der Deutsche immer wieder kleine Ruhepausen gönnte, die sein Gegenüber knallhart zu bestrafen wusste. Doch auch Hernych ließ etwas die nötige Konstanz vermissen. Vor allem sein erster Aufschlag war in den verlorenen Sätzen zwei und vier nicht auf dem Niveau der restlichen Durchgänge.
Nach etwas mehr als zwei Stunden musste deshalb der fünfte Satz für die Entscheidung um den Einzug in die nächste Runde sorgen. Beiden Spielern war zu diesem Zeitpunkt die vorangegangene Belastung deutlich anzumerken. Am Ende siegte die Cleverness der Nummer 285 der Welt. Hernych verwandelte nach drei Stunden und 20 Minuten seinen ersten Matchball und steht somit in der zweiten Runde.
Benjamin Becker (GER) - Donald Young (USA) 6:4, 6:3, 6:4
Alles zu Wimbledon 2014
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