Georges "Rush" St. Pierre, der Weltergewichtsmeister der UFC, ist aus der Verletzungspause zurück und besser denn je. Er lieferte sich mit seinem Herausforderer Carlos Condit eine Schlacht über fünf Runden, die zu den besten Kämpfen der UFC-Geschichte gehört hat. Am Ende gewann St. Pierre nach Punkten mit 49-46, 50-45 und 50-45.
In der ersten Runde war St. Pierre deutlich aggressiver und deutlich aktiver, als man es zuletzt von ihm gewohnt gewesen war. Er brauchte keine zwei Minuten, um seinen Herausforderer zu Boden zu bringen, wo der Kanadier ihn dann aus der Oberlage heraus mit Ground and Pound bearbeitete. Bereits am Ende der Runde hatte Condit eine Platzwunde an der rechten Schläfe.
Ein wichtiger Aspekt der zweiten Runde war, dass Condits Striking lockerer wurde. Er traf den Weltmeister deutlich öfter als noch in der ersten Runde, doch der revanchierte sich mit noch härteren Treffern. Er tauchte unter einer Attacke von Condit ab und nagelte ihn mit einem Takedown auf der Matte fest. Dort attackierte St. Pierre abermals mit Schlägen und Ellenbogenstößen.
Die dritte Runde brachte die ersten Wirkungstreffer von Carlos Condit, darunter ein linker Headkick, der St. Pierre zu Boden schickte. Condit setzte mit Ground and Pound nach und öffnete eine Platzwunde auf GSPs Nasenrücken. Condit schlug aus dem Mount auf den Weltmeister ein, doch der fing sich wieder und kam wieder auf die Beine. St. Pierre brachte Condit mit einem Slam auf die Matte und zeigte bis zum Ende der Runde Ground and Pound aus der Oberlage.
Die fünfte Runde gehört Condit
Zu Beginn der vierten Runde ließ St. Pierre nichts anbrennen und verlagerte den Kampf sofort wieder auf die Matte. Mit fortschreitender Kampfdauer brachte der Weltmeister dort aber immer weniger durch - Condit verteidigte gut und landete selbst Treffer aus der Unterlage. Er versuchte einen Armhebel und einen Triangle Choke, die beide im Ansatz verhindert wurden. St. Pierre dominierte die Runde, aber Condit wirkte alles andere als verloren.
Die erste Hälfte der fünften Runde trug dann die Handschrift des Herausforderers. Seine Schläge und Kicks saßen, und St. Pierres Gesicht sah von Minute zu Minute schlimmer aus. Condit gelang es sogar, einen Takedown zu verhindern - doch nicht für lang. St. Pierre beendete die Runde in der Oberlage mit Ground and Pound.
Nach 46 Sekunden war Schluss für Kampmann
Im zweiten Hauptkampf des Abends schickte Johny Hendricks den Dänen Martin Kampmann nach nur 46 Sekunden mit einem rechten Haken gefolgt von einer linken Geraden auf die Bretter. Damit hat der schlagstarke Texaner endgültig seinen Anspruch auf einen Titelkampf im Weltergewicht zementiert.
Francis Carmont bekam eine geteilte Punktentscheidung gegen Tom Lawlor zugesprochen, die vom Kampfverlauf her schwer zu erklären war. Carmont schien Lawlor in der ersten Runde körperlich überlegen zu sein. Er hat deutlich mehr Reichweite und konnte den Amerikaner fast immer auf Distanz halten. Lawlor nutzte eine Gelegenheit, um einen Guillotine Choke anzusetzen. Carmont kam nach einer halben Minute raus, hatte die Runde aber abgegeben.
Auch in der zweiten Runde konnte Lawlor seine Erfahrung ausspielen und hatte Carmont die meiste Zeit am Käfig. Ihm gelangen zwei Takedowns, und die Runde besiegelte Lawlor abermals mit einem erfolglosen Guillotine Choke, aus dem sich Carmont befreite. In der dritten Runde waren beide Kämpfer erschöpft, gaben trotzdem aber noch einmal alles. Lawlor setzte weiter auf seine Cage Pressing-Taktik aus den Runden eins und zwei. Carmont setzte viele Kicks in die Deckung, aber ihm gelang es kurz vor Ende der Runde noch, Lawlor für einen Moment zu Boden zu bringen.
Anjos besiegt Bocek
Rafael Dos Anjos besiegte Mark Bocek einstimmig mit 30-27 auf allen drei Punktrichterzetteln. Die erste Runde war gekennzeichnet von vergeblichen Takedownversuchen seitens Mark Bocek und präzisem Counter Striking von Rafael Dos Anjos. In Runde zwei drehte Dos Anjos weiter auf und bearbeitete Mark Hominick am Boden mit Ground and Pound.
Ein Kimuraversuch des Brasilianers scheiterte jedoch ebenso wie der Ansatz eines Straight Armbars. Viel Zähigkeit bewies Bocek, der auch in der dritten Runde trotz zuschwellender Augen nicht aufgab und bis zum Ende noch versuchte, den Kampf zu drehen.
Leider war abgesehen von einem Niederschlag nicht mehr viel herauszuholen, nachdem Dos Anjos seinen Gegner im ersten Teil der Runde mit harten Schwingern getroffen und mit einem Slam auf die Matte geknallt hatte.
Garza setzt sich gegen Hominick durch
Pablo Garza setzte sich mit 29-27, 30-26 und 29-28 Punkten einstimmig gegen Mark Hominick durch. In der ersten Runde punktete Mark Hominick mit harten Schlägen. Er schickte Garza mit einem Aufwärtshaken in die Magengegend zu Boden und setzte dort mit Ground and Pound nach.
Garza versuchte einen Armbar, aus dem sich der Kanadier allerdings befreien konnte. Gegen Ende der Runde bekam Hominick einen Finger ins Auge und zog sich bei dem zugehörigen Schlag noch eine Platzwunde unter dem linken Auge zu.
Die zweite Runde stand dann mehr unter dem Stern von Pablo Garza, dem ein Takedown gegen Hominick gelang. Aus der Oberlage heraus bearbeitete Garza Hominicks Gesicht mit etlichen Ellenbogenstößen, die ihn sichtlich in Mitleidenschaft zogen.
Die letzte Runde lief ähnlich wie Runde zwei ab. Garza hielt Hominick am Boden und kontrollierte ihn dort. Kurz vor Schluss versuchte sich der Kanadier noch an einem Armbar gegen Garza, konnte ihn aber nicht durchbringen.
Sakara wird disqulifiziert
Der Italiener Alessio Sakara wurde nach 1:26 Minuten der ersten Runde gegen den Lokalmatadoren Patrick Cote disqualifiziert, weil er den Kanadier fast ein Dutzend mal mit Schlägen zum Hinterkopf getroffen hatte.
Ringrichter Dan Miragliotta verwarnte Sakara, der machte weiter, und die Disqualifikation war dann die einzige folgerichtige Entscheidung. Bei aller Kritik, die gern an Miragliotta geäußert wird, war das eine Leistung aus dem Bilderbuch.
Der Franzose Cyrille Diabate machte seinem Spitznamen "die Schlange" alle Ehre und schlug Chad Griggs zunächst mit einer Linken nieder und war danach nicht mehr von ihm herunterzubekommen. Nach 2:21 Minuten der ersten Runde blieb Griggs kein anderer Ausweg mehr, als in einem Rear-Naked Choke aufzugeben.
Stout geht gegen Makdessi unter
Gegen John Makdessi sah Sam Stout kein Land. Alle drei Runden wurden auf den Beinen ausgetragen, und Makdessi war immer den entscheidenden Schritt schneller und präziser. Am Ende gaben zwei Punktrichter Makdessi alle drei Runden und der dritte zwei Runden. Antonio Carvalho holte sich in einem Kampf, in dem nicht viel passierte, einen geteilten Punktsieg gegen Rodrigo Damm. Matt Riddle besiegte John Maguire einstimmig mit 30-27, 30-27 und 29-28 nach Punkten.
Ivan Menjivar zwang Azamat Gashimov nach 2:44 Minuten der ersten Runde mit einem perfekten Straight Armbar zur Aufgabe. Menjivar begann in der Unterlage, drehte sich heraus und lag dann mit dem Gesicht nach unten, wodurch Gashimovs Arm so überstreckt wurde, dass er keine andere Wahl mehr hatte, als durch Tapout aufzugeben.
Im Eröffnungskampf des Abends setzte sich Darren Elkins durch einstimmige Punktrichterentscheidung gegen Steven Siler durch und holte sich damit seinen vierten Sieg in Folge im Federgewicht.