US-Präsident Donald Trump wird sich künftig wohl keine Partien der NFL sowie der Fußballnationalmannschaften seines Landes mehr anschauen. Dies kündigte der 74-Jährige als Reaktion auf die Erlaubnis des Kniefalls während der Nationalhymne im US-Fußball sowie die wohl bevorstehende Erlaubnis im Football an.
Sein Parteikollege Jim Jordan hatte per Twitter gefragt, ob es wirklich stimme, dass "die Fußballnationalmannschaften der USA bei der Nationalhymne künftig nicht mehr stehen werden". Die Antwort von Trump ließ nicht lange auf sich warten. "Und es sieht so aus als würde die NFL in die gleiche Richtung gehen, aber dann werde ich mir das nicht mehr anschauen!", schrieb er auf seinem Twitterprofil.
Der Präsident hatte in der Vergangenheit schon oftmals deutliche Kritik am Kniefall während der Nationalhymne geübt. Aus seiner Sicht beleidigen derlei Proteste die US-Flagge und das Militär. Colin Kaepernick, der in der NFL als erster diese Solidaritätsgeste gezeigt hatte, war 2017 von Trump deshalb sogar als "Hurensohn" beschimpft worden. Außerdem hatte der Republikaner damals gefordert, dass alle Spieler, die bei der Hymne knien, sofort von ihren Teams gefeuert werden.
Angesichts der andauernden Rassismus-Debatte nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd kippte der US-amerikanische Fußballverband USSF in der vergangenen Woche die umstrittene Kniefall-Regel allerdings. Demnach dürfen künftig Spielerinnen und Spieler bei der Nationalhymne auf ein Knie gehen, ohne dafür bestraft zu werden.
Auch in der NFL gab es von Commissioner Roger Goodell positive Signale, dass die Ligaführung den Kniefall künftig wohl ohne Beanstandung akzeptieren werde.