Beim Weltcup der Kombinierer in Ramsau hat sich Vizeweltmeister Björn Kircheisen seinen ersten Saisonsieg gesichert. Shootingstar Tino Edelmann belegte einen guten sechsten Platz.
Mit ordentlich Wut im Bauch ist Björn Kircheisen beim Weltcup der Kombinierer in Ramsau zu seinem ersten Saisonsieg gespurtet und hat sich damit selbst ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht. "Da war echt Wut dabei, weil es in den letzten Wettkämpfen nicht so geklappt hat. Ich wollte mir selbst ein Weihnachtsgeschenk machen. So macht es doch viel mehr Spaß", erklärte der 26-Jährige aus Johanngeorgenstadt nach seinem 14. Weltcupsieg und dem zweiten deutschen Erfolg im Olympiawinter.
Kircheisen, der nach dem Springen auf dem elften Platz gelegen hatte, setzte sich im 10-km-Langlauf in 23:29,7 Minuten vor dem Norweger Magnus Moan und dem österreichischen Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald durch. Auf dem sechsten Platz landete Shootingstar Tino Edelmann, der an den Vortagen mit einem zweiten und einem vierten Rang aufhorchen ließ. Das hervorragende deutsche Mannschafts-Ergebnis wurde durch den zehnten Platz von Eric Frenzel komplettiert.
Ackermann weiter in der Krise
"Björn hat sich an die taktische Marschroute gehalten und im richtigen Moment attackiert. Es war ein wichtiger Sieg für ihn, er war zuletzt nahe dran. Ich bin überglücklich", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der seine Schützlinge mit ruhigem Gewissen in die Weihnachtspause schicken konnte: "Sie können ruhig ein paar Klöße essen, mal vom Sport abspannen und die Beine hochlegen."
Die Ratschläge Weinbuchs gelten allerdings nicht für seinen früheren Leitwolf Ronny Ackermann. Im Gegensatz zu Kircheisen, Edelmann ("Ich bin zweimal gestrauchelt und habe da viel verloren") und Frenzel steckt der viermalige Weltmeister weiter tief in der Formkrise. Der 32-Jährige aus Dermbach, der am Freitag und Samstag nur auf den Plätzen 25 und 27 gelandet war, lag nach dem Springen am Sonntag nur auf dem 61. Platz und trat beim Langlauf nicht mehr an.
"Ronny muss einfach rankommen. Wir brauchen ihn in guter Form in der Mannschaft. Insgesamt läuft es positiv bei uns. Wir haben eine breite, starke Mannschaft. Aber wir haben eben auch ein Problemchen mit Blick auf Ronny", meinte Weinbuch.
"Ich habe keine Ahnung, woran es liegt"
Ackermann selbst wirkt derzeit ratlos. "Ich habe keine Ahnung, woran es liegt. Ich bekomme die Leistung einfach nicht in den Wettkampf", erklärte der frustrierte Ackermann. Der Routinier war schon beim Weltcup-Auftakt nur 22. geworden.
Daraufhin hatte der Thüringer den Wettbewerb in Lillehammer ausgelassen und in einem Sonder-Trainingscamp in Norwegen an seiner Sprungtechnik gefeilt.
Viel gebracht hat die Maßnahme bisher aber nicht. Von der Erfüllung der internen Olympia-Norm der Kombinierer (zwei Plätze unter den ersten Sechs) ist der ehemalige Sportler des Jahres weit entfernt. Diese Vorgabe haben Edelmann, Frenzel und Kircheisen bereits erfüllt.
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