Die ukrainischen Biathletinnen haben auf der Pressekonferenz nach ihrem Staffel-Olympiasieg in Sotschi zu einer Gedenkminute aufgerufen. "Ich bitte Sie, als erstes den Opfern der Proteste in unserer Heimat zu gedenken", sagte Schlussläuferin Jelena Pidhruschna.
Die Anwesenden, darunter IOC-Mitglied und NOK-Präsident Sergej Bubka, erhoben sich und spendeten nach 60 Sekunden des Schweigens anhaltenden Beifall.
Stabhochsprung-Legende Bubka wünscht sich, dass der Erfolg Einfluss auf eine friedliche Entwicklung in seiner Heimat nimmt. "Vielleicht kann dieser Sieg unser Volk einen", sagte der 50-Jährige: "Sie haben alles dafür getan, dass die blau-gelbe Fahne in Sotschi weht und unsere Nationalhymne hier zu hören ist."
Obwohl der Leiter der Pressekonferenz eindringlich mahnte, sich bei Fragen auf den sportlichen Wettkampf zu beschränken, waren die blutigen Proteste in der Hauptstadt Kiew das bestimmende Thema. "Wir widmen diesen Sieg der gesamten Ukraine", sagte Pidhruschna: "Heute hat man uns keine Frage gestellt, die nicht mit diesem Thema zu tun hatte."
Dennoch habe das Team die Ereignisse während des Wettkampfs ausblenden können: "Wir sind Profis und haben uns trotz aller Ereignisse daheim heute nur auf das Ziel konzentriert, das erste Biathlon-Gold für unser Land zu holen", sagte Pidhruschna: "Darauf haben wir 15 Jahre lang hingearbeitet."