"Zweifel fliegen ein bisschen weg": Philipp Nawrath sorgt nach Einzel-Debakel für Wiedergutmachung

SID
06. Dezember 202417:50
SPOXgetty
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Philipp Nawrath wird Sprint-Dritter und sorgt nach dem Einzel-Debakel der DSV-Männer für Wiedergutmachung.

Kontiolahti/München (SID) Philipp Nawrath stürzte völlig erschöpft ins Ziel. Es dauerte ein bisschen, bis der 31-Jährige nach seinem Kraftakt realisierte hatte, was ihm im Sprint von Kontiolahti gelungen war. Beim überlegenen Sieg des Franzosen Emilien Jacquelin stürmte Nawrath auf einen tollen dritten Rang und sorgte drei Tage nach dem Einzel-Debakel der DSV-Männer für Wiedergutmachung.

"Es ist eine Bestätigung, dass man gut gearbeitet hat. Auch die Zweifel, ob es in die richtige Richtung geht, fliegen ein bisschen weg", sagte Nawrath in der ARD nach dem Rennen über 10 km. Er habe gewusst, fügte er an, "dass wir mehr drauf haben. Wir wollten angreifen. Ich wusste, dass ergebnistechnisch mehr kommen sollte. Aber trotzdem war ich einigermaßen locker."

Nawrath lag nach fehlerfreier Schießleistung 25,1 Sekunden hinter Jacquelin, der ebenfalls die Null schoss und in 23:03,1 Minuten vor dem Schweden Sebastian Samuelsson (1/+18,9 Sekunden) triumphierte. Für Nawrath war es das vierte Podium seiner Karriere. Der norwegische Superstar Johannes Thingnes Bö (2/+51,0) wurde Fünfter.

Biathleten kassieren harte Pleite im Einzel

Im Einzel am Dienstag hatten die DSV-Männer noch eine herbe Pleite erlebt. Nawrath war als bester Deutscher nur auf Rang 22 gelandet. Philipp Horn (2/+1:19,0 Minuten) als 17., Johannes Kühn (2/+1:20,3) als 19. und Danilo Riethmüller (1/+1:21,5) auf Rang 21 zeigten sich im Sprint aber auch verbessert.

Schon vor dem Rennen hatte Bundestrainer Uros Velepec Zuversicht verbreitet. "Es ist ja nicht so, als ob sie es nicht könnten. Es war einfach ein schlechter Tag", sagte er. Auch Arnd Peiffer war überzeugt: "Sie haben deutlich mehr drauf."

Nawrath lieferte, nachdem Sportdirektor Felix Bitterling das Team in die Pflicht genommen hatte. "Wir müssen am Schießstand aufwachen", hatte er betont. Auch Velepec war erst einmal erschüttert gewesen: Im Vergleich zu Norwegen und Frankreich sei man "nicht wettbewerbsfähig" gewesen. Doch schon im Sprint war dies anders.

Am Samstag (17.10 Uhr/ARD und Eurosport) geht es mit dem Sprint der Frauen über 7,5 km weiter. Die deutschen Hoffnungen ruhen dabei auf Franziska Preuß, Fünfte im Einzel, und auf Vanessa Voigt (9.). Am Sonntag wird der Weltcup in Kontiolahti mit den Massenstarts (14.30 Uhr und 17.10) abgeschlossen.