Der Rückstand der Wiener auf den formstarken Titelverteidiger und Tabellenführer wuchs im Frühjahr auf 20 Zähler an. "Salzburg ist in der momentanen Situation haushoher Favorit", betonte Hofmann. Die Punkte sollen trotzdem in Hütteldorf bleiben. "Wir müssen schauen, dass wir ein gutes Spiel machen, die Fans wieder ins Boot holen und zu Hause möglichst gewinnen", gab der 36-Jährige die Marschroute vor.
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Unter Mike-Büskens-Nachfolger Damir Canadi konnten in elf Pflichtspielen erst zwei Siege eingefahren werden. Daneben gab es vier Unentschieden und fünf Niederlagen. Die Umstellung auf das 3-5-2-System hat noch nicht den erhofften Erfolg gebracht. "Ich glaube, dass wir von der Art und Weise, wie der Trainer spielen lassen möchte, weiter sind als im Herbst. Die Ergebnisse passen aber einfach nicht, daran müssen wir arbeiten", sagte Hofmann.
Hofmann glaubt nicht mehr an Europacup-Platz
Harte Arbeit sieht der Mittelfeldspieler als wichtigsten Punkt auf dem Weg zurück auf die Siegerstraße. Selbst ein Erfolgslauf garantiert aber noch keinen Europacup-Startplatz. Der Qualifikationszug über die Liga scheint schon nach 23 Runden abgefahren, zwölf Punkte fehlen auf Rang drei, den der Lokalrivale Austria einnimmt. Die erste europacuplose Saison der Wiener seit 2011 ist sehr nahe gerückt. "Auch wenn die anderen nicht alle Spiele gewinnen, scheint es so, dass wir da nicht mehr hinkommen", schätzte Hofmann die Situation realistisch ein.
Der Negativlauf ist für den Familienvater keine neue Situation. Der Offensivspieler ist im Sommer 2002 zu Rapid gewechselt und mit Ausnahme eines halbjährigen Gastspiels bei 1860 München im Frühjahr 2006 immer für die Wiener tätig gewesen. Dabei gab es neben den zwei Meistertiteln (2005, 2008) auch Tiefen. "Ich habe so eine Situation oder ähnliche Situationen bei Rapid schon ein paar Mal mitgemacht, weiß, wie die Dinge ablaufen und auch, wie ich den Jungs helfen kann. Ich versuche ihnen den Weg zu zeigen, wie wir da wieder rauskommen", schilderte Hofmann.
Jagd nach Schöttel-Rekord
Auf dem Platz kann er nur wenig zum Erfolg beitragen. In zwei von drei Ligaspielen 2017 kam er zu Kurzeinsätzen, nachdem der Herbst aufgrund einer Meniskusverletzung sowie eines Muskelbündelrisses im Adduktorenbereich zum Vergessen gewesen war. "Es ist so. Der Trainer hat mir zu Beginn der Saison gesagt, dass er mich als Ergänzungsspieler sieht. Ich versuche jeden Tag im Training und wenn ich spiele, das Beste zu geben. Das Wichtigste wird einfach sein, dass wir als Rapid wieder gefestigt aus dieser Situation rauskommen, da geht es nicht um mich", erklärte Rapids Kapitän.
Hofmann ist mit 515 Pflichtspielen im Rapid-Dress dem Club-Rekordspieler Peter Schöttel (526) dicht auf den Fersen. 13 Runden sind noch zu spielen, zudem ist Rapid noch im Cup vertreten, wo es im Viertelfinale gegen St. Pölten geht. Für Hofmann wird es daher eng, die Bestmarke noch diese Saison zu knacken. Das wird in seinen Zukunfts-Überlegungen eine Rolle spielen.
Das sagt der Rapid-Kapitän zum Karrierreende
Nach aktuellem Stand ist eine Fortsetzung der Karriere über den Sommer hinaus denkbar. "Ich habe nie gesagt, dass ich im Sommer aufhöre. Ich habe gesagt, dass ich dann schauen werde, wie es mir geht, im Moment geht es mir gut", sagte Hofmann. Dass er nun eine andere Rolle habe in der Mannschaft wie in den Jahren zuvor, spiele keine Rolle. "Auch aus den Gesprächen mit den Jungs weiß ich, dass ich noch immer wichtig für die Mannschaft bin", verlautete die Rapid-Ikone.
Hofmanns Vertrag läuft mit Saisonende aus. Den Hütteldorfern wird er auf jeden Fall erhalten bleiben, besitzt er doch einen Anschlussvertrag nach seiner aktiven Karriere.
Steckbrief von Steffen Hofmann