Die Karriere des Ilco Naumoski in der österreichischen Bundesliga verlief bezüglich Erfolgsparameter recht überschaubar, zwar wurde Naumoski 2004 mit dem GAK Meister sowie Pokalsieger, über all den sportlichen Glanzlichter hängt jedoch nach wie vor der cholerische Charakter des Stürmers, der ihn in seinen zehn Jahren Bundesliga den Ruf des "Bad Boy" oder "Fußballrüpel" einbrachte. Auseinandersetzungen mit Gegen- sowie Mitspieler, Fans und Trainern scheute der Mazedonier nie, insbesondere für die Anhänger von den Wiener Vereinen gilt Naumoski bis heute als rotes Tuch.
Seine längste Zeit verbrachte der mittlerweile 34-Jährige, der seine Karriere verletzungsbedingt vor drei Jahren an den Nagel hängen musste aber im beschaulichen Burgenland, beim SV Mattersburg. Eine Zeit, die er nicht missen möchte, wie er im Gespräch mit fanreport.com bestätigt: "Mattersburg war allgemein ganz besonders für mich, ohne Martin Pucher wäre das alles nie möglich gewesen. Ihm habe ich und der Verein viel zu verdanken und man muss den Hut vor seinen Leistungen ziehen. Ich wünsche ihm, dass er weiterhin Erfolg hat und hoffe, dass Mattersburg oben bleibt."Auch wenn er sich in Burgenland den Ruf des Rüpels erarbeitete, bereut Naumoski keine Sekunde seiner oft streitbaren Art und untermauert den "Typen" in ihm. Typen, an denen es in der heutigen Fußballer-Zeit oftmals fehlen würde. Auch in der österreichischen Bundesliga: "Für Medien war ich in erster Linie interessant, weil ich ein richtiger Typ war. Wie ein Kühbauer, ein Ogris, Jancker, Stöger, Ivanov oder Vastic. Solche Spieler vermisse ich in dieser Liga, das waren Typen, für die man ins Stadion geht. Ich habe zuletzt das Wiener Derby gesehen, das war nicht einer Austria- bzw. einer Rapid würdig, da fehlen richtige Typen."
"Kühbauer lebt Rapid"
So ein richtiger Typ war auch Didi Kühbauer, aktuell ohne Trainerjob, aber damaliger Kollege von Naumoski in Mattersburg: "Damals waren wir noch jünger, Kühbauer war 34 und ich 22. Spieler wie Kühbauer haben dich auch geführt, ich schätze ihn als Fußballer und er ist ein Herzensmensch, da gab es keine Probleme im Team. Kühbauer hat sich dann auch als Trainer bei seinen Vereinen bewiesen, insofern ist es schade, dass man ihm keine größere Aufgabe gibt." So eine Aufgabe gebe es doch in Wien, oder? "Kühbauer würde 40 Mal besser zu Rapid passen als Canadi. Ich kenne Canadi nicht, aber bei Rapid denke ich sofort an Typen wie Kühbauer, der lebt Rapid."
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Naumoski lebte offenbar Mattersburg. Und offensichtlich noch immer: "Mattersburg ist eine Bereicherung für die Liga." Aktuell hingegen werkelt Naumoski an der Trainer-Lizenz: "Ich hab' die B-Lizenz super gemeistert und bin jetzt in Richtung A-Lizenz unterwegs. Mein Ziel ist aber die Pro-Lizenz. Ich brauche jetzt Praxis. Ein paar Angebote hab' ich schon gehabt, kann aber auch nicht alles annehmen." Zur Zeit ist er beim Nachwuchsverein FK Tecnofutbol Austria Hagenbrunn als Individualtrainer im Einsatz.