Am Montag platzte die große Bombe im ÖFB-Team. Völlig überraschend beendete Einser-Goalie Ramazan Özcan mit sofortiger Wirkung seine Karriere im Nationalteam. Umso größer war das Interesse an der am Tag darauffolgenden Kaderbekanntgabe von Marcel Koller für die nächsten beiden Länderspiele gegen Moldawien und Finnland.
Und die Überraschung war groß, als der Teamchef Daniel Bachmann erstmals ins Team holte und nicht Marco Knaller. Während Bachmann "lediglich" in der U23 von Stoke City zum Einsatz kommt, hütet Knaller beim SV Sandhausen Woche für Woche in der zweiten deutschen Bundesliga das Tor.
Erlebe die internationalen Top-Ligen bei DAZN im LIVE-Stream. Hol dir deinen Gratismonat!
"Marco Knaller war zehn Jahre kein Thema für das ÖFB-Team. Er wäre jetzt auch nicht für den Platz als Nummer eins in Frage gekommen. Daher haben wir uns für die jüngere Variante entschieden", begründete der Teamchef seine Entscheidung.
Gludovatz-Vorwürfe gegen Knaller
Doch der Nicht-Nominierung Knallers könnten auch ganz andere Gesichtspunkte vorangegangen sein. Denn wie der Kurier berichtet, gab es vor zehn Jahren einen Disput zwischen Marcos Vater Wolfgang Knaller und dem ÖFB. "Wolfgang hat seinen Sohn 2007 vor der U-20-WM in mein Team reklamiert.Als ich ihm gesagt habe, dass ich drei andere mitnehme, hat er mich wüst beschimpft", erklärte der Ex-Nachwuchs-Teamchef Paul Gludovatz gegenüber der Tageszeitung.
Auf den Vorwurf angesprochen reagierte der Ex-Nationalteam-Goalie entsetzt. "Das ist eine Lüge. Es gab nie ein Problem unsererseits mit dem ÖFB."
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner will gegenüber dem Kurier nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen und mimt den Unwissenden. "Das ist lange her, ich kann mich nicht genau erinnern", so Ruttensteiner, der aber auch klar stellte: "Jedenfalls hab' ich noch nie einem Teamchef bei der Kader-Zusammenstellung dreingeredet."