Anfang der Woche geisterte durch die Medien, dass die Chefetage des SK Rapid Damir Canadi eine Kopfwäsche verpasst haben soll. Und Canadi versicherte demnach seinen Bossen, künftig Mitarbeiter, Spieler und Journalisten respektvoll zu behandeln. "Beleidigungen seien zu unterlassen", so der Kurier. Bei der Rapid-Pressekonferenz vor dem wichtigen Cup-Duell gegen den SKN St. Pölten äußerte sich Canadi zu den zahlreichen Kritikpunkten.
Damir Canadi über...
...die vermeintliche Kopfwäsche: Natürlich ist es keine leichte Situation, der Druck ist da. Das ist normal, gerade bei Rapid. Jede Woche wird ein Sieg erwartet. Es war nicht so, dass ich eine Gehirnwäsche bekommen habe und mir gesagt wurde, wie mich verhalten muss. Aber ich habe in einer Kennenlernphase den Verein und die Mannschaft kennengelernt. Dann setzt der Trainer neue Akzente und es kommt eine Konfliktphase. Das ist aber normal. Ohne Konflikt geht es nicht. Das ist wie mit der Frau zuhause - ohne Konflikt kommt es vielleicht früh zur Trennung. Es gab ein Gespräch zwischen dem Präsident Michael Krammer, Fredy Bickel und Canadi. Ich habe dann den Wunsch geäußert, dass wir uns mit der Mannschaft zusammensetzen. Wir haben dann intern unsere Gespräche geführt und unsere Sichtweisen geändert.
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...ob er die Mannschaft noch erreicht: Ich denke schon, dass ich die Spieler erreiche. Wir trainieren ja gut. Dass ich das ein oder andere Mal emotional reagiert habe, über die Stränge geschlagen habe, stimmt. Aber ich hatte mehr Konflikte mit euch (den Journalisten, Anm.) als mit der Mannschaft. Ich hatte zuletzt Zeit, mir Videos davon (von den Pressekonferenzen, Anm.) anzuschauen und habe gesehen, dass ich emotional gehandelt habe.
...ob er Louis Schaub eine Verletzung gewünscht hat: Es war sicher nicht so, dass ich Louis Schaub eine Verletzung gewünscht habe. Ich habe ihm nur gesagt, dass er nicht im eins gegen eins von der eigenen Hälfte zum anderen Sechzehner dribbeln kann. Er tendiert manchmal dazu. Grundsätzlich wollen und lieben wir aber sein eins gegen eins. Aber bitte im letzten Drittel. Und ich habe ihm gesagt, dass die Verletzungsgefahr riesig ist, wenn man an sechs, sieben Spieler vorbeigehen will. Aber ich habe ihn nie zusammengefaltet. Es ist als Trainer ja meine Aufgabe, die Spieler zu provozieren, wenn sie nicht zuhören. Und da sagt man dann vielleicht: "Du, dann soll eine größere Verletzung passieren." Davon hatten wir ja schon einige. Aber ich habe ihn nie beleidigt, nur kritisiert. Ich will ihn nur kitzeln und weiterbringen.