Der am Bodensee wohnhafte Deutsche triumphierte vor seinem Landsmann Mike Rockenfeller und dem Schweizer Nico Müller. Und hätte Green kurz vor Schluss nicht unerwartete technische Probleme bekommen, wären womöglich vier Wagen aus Ingolstadt an der Spitze gestanden. Doch der Brite, der am Spielberg-Wochenende zweimal auf die Pole Position gefahren und am Samstag Zweiter gewesen war, hatte plötzlich keinen Vortrieb mehr und fiel auf den 14. Platz zurück.
Während Audi im Murtal also feierte, haben sich die Hoffnungen von Auer auf den Titel in der DTM fast in Luft aufgelöst. Zwei Rennen vor Schluss führt der Schwede Mattias Ekström, der am Samstag Fünfter wurde, in der Gesamtwertung 21 Punkte vor Rast, Dritter ist Green. Auer hat als Sechster 41 Punkte Rückstand. 56 Punkte sind in drei Wochen am Hockenheimring für einen Fahrer im Idealfall zu holen.
"Wir haben es nicht hinbekommen"
Für Auer war es letztlich ein rätselhaftes Wochenende mit bescheidener Ausbeute. Im ersten Rennen am Samstag hatte der Mercedes-Pilot als Achter gerade einmal vier Punkte mitgenommen. "Wir haben es heute einfach nicht hinbekommen", meinte Auer in einer ersten Reaktion.
Am Sonntag kam er im Qualifying mit neuen Reifen überhaupt nicht zurecht und landete auf dem letzten Platz im 18-Fahrer-Feld. Der Kufsteiner durfte aber von der 17. Position starten, da am Boliden von Loic Duval in der Pause unerlaubterweise Arbeiten durchgeführt wurden, der Franzose deswegen eine Strafe ausfasste. "Wir haben ein bisschen was gefunden", gab sich Auer nach dem Qualifying gedämpft optimistisch.
Spengler dreht Auer aus dem Rennen
Das Rennen lief jedoch wieder an ihm vorbei. Dank eines guten Starts und überraschend frühen Boxenstopps von Ekström und anderen Konkurrenten preschte Auer rasch bis auf den elften Platz vor. In der fünften Runde bog der 23-Jährige dann selbst in die Boxengasse ab. Von ganz hinten arbeitete er sich wieder nach vor, wurde dann aber von Spengler gedreht. Nachher ging es nicht mehr weiter.
"Wir haben alles probiert. Wenn du hinten startest, kann es vorkommen, dass du rausfliegst", sagte Auer. "Aber trotzdem war es cool, vor eigenem Publikum anzutreten." Solange in der Meisterschaft noch die Chance besteht, werde der 23-Jährige nicht aufgeben, versprach er. "Es ist natürlich nicht einfach jetzt, aber ich werde weiterkämpfen."
Altmeister Ekström als Favorit
Nach der anschließenden Safety-Car-Phase blieb das Audi-Duo Green und Rast, das sich bis dahin keine Fehler geleistet hatte, an der Spitze. Dann spielte das Auto von Green nicht mehr mit. "Es tut mir leid für Jamie. Es war klar der Schnellere heute", zeigte sich Rast fair. "Das war nicht unglücklich. Ich bin sehr happy, dass ich gewonnen habe und die Punkte mitgenommen habe."
Ekström, der schon 2004 und 2007 den DTM-Titel gewonnen hatte, hat nun die besten Karten. Die Titelfrage sei aber noch nicht entschieden. "Es kann alles passieren in Hockenheim. Ein kleiner Fehler, und die Meisterschaft ist wieder offen", meinte der 30-jährige Rast.