Die Wiener hatten als Nummer eins der ersten zwei Saison-Phasen der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) fünf der sechs Saisonduelle mit den Bozenern gewonnen, kamen am Dienstag aber erst im Schlussdrittel in Fahrt und siegten 4:2 (0:1,1:1,3:0).
Die Wiener ließen zunächst den Elan des mit 4:0 Siegen gegen Innsbruck gewonnenen Viertelfinales vermissen. Bozens Defensive, die sich zuvor gegen Linz als Erfolgsgarant erwiesen hatte, war vorerst unbezwingbar. Andrew Yogan sorgte in der 7. Minute sogar für die Führung der Gäste. Daniel Frank vergab später die Chance auf das 2:0, als er freistehend vor Goalie Jean Philippe Lamoureux verschoss.
Capitals in der Schlussphase stark
Kurz darauf gelang den "Caps", die in den jüngsten vier Vergleichen mit dem HCB siegreich geblieben waren, aber der Ausgleich - mit Glück und bei 5:3-Überzahl. Denn der überaus sichere Goalie Marcel Melichercik musste eine von Ryan Glenn unhaltbar ins Kreuzeck abgelenkte scharfe Hereingabe von Kelsey Tessier passieren lassen, dem der Treffer (25. Minute) gutgeschrieben wurde.
Doch Südtirol ging noch im Mittelabschnitt erneut in Führung. Marco Insam gelang das erste Powerplay-Tor der Bozener im Play-off (33.). Dass sie wenig später eine 5:3-Überzahl ungenutzt ließen - Marc Vallerand verfehlte bei der größten Chance das Tor -, sollte sich rächen.
"Haben alle daran geglaubt"
Denn im Schlussabschnitt steigerten sich die Wiener und drehten das Spiel. Taylor Vause glich nach einem Abwehrfehler aus (42.) und Jerry Pollastrone brachte die Gastgeber durchaus verdient erstmals in Führung (50.). Das 4:2 durch Tessier im Powerplay (55.) bedeutete die Vorentscheidung. "Alle haben daran geglaubt, dass wir zurückkommen können", lobte Tessier seine Teamkollegen.
Das zweite Spiel folgt am Freitag (19.45 Uhr ) in Bozen. Ob dann auch Brodie Reid für Südtirol einlaufen wird, ist fraglich. Denn der Stürmer erlitt bei einem Check von Macgregor Sharp am Dienstag schon früh eine Knieverletzung.