"Er ist im Moment nicht konkurrenzfähig. Seine bisherigen positiven Ergebnisse waren Zufallstreffer", sagte Felder im Interview mit der Kleinen Zeitung. Nach Schlierenzauers schwachem Saisonstart wurde dieser vorläufig aus dem Weltcup-Kader gestrichen.
"Gregors Pause ist auf unbestimmte Zeit", hielt Felder fest. "Er soll erst dann wieder zurückkehren, wenn er das Gefühl hat, dass sein System funktioniert. Wir geben ihm auf alle Fälle die nötige Zeit dafür."
Gregor Schlierenzauer nicht im Weltcup-Team: "Er hat es übersehen"
Als möglichen Grund für die ausbleibenden Ergebnisse führte Felder einen verpassten Material- und Technikwechsel an: "Es ist schwierig, wenn er es nicht schafft, etwas Neues zuzulassen. Er hat es versucht, doch es ist ihm bislang nicht gelungen."
Ein Vorbild könnte für Schlierenzauer nun ausgerechnet ein Top-Athlet aus dem internationalen Feld sein. Kamil Stoch habe etwa nach seinem Olympiatriumph 2014 eine schwache Saison folgen lassen. Durch eine komplette Systemumstellung kam er wieder zurück an die Weltspitze und sicherte sich im Vorjahr die Vierschanzentournee, indem er alle vier Springen gewann.
Andreas Felder: Schlierenzauer "ein ausgezeichneter Skispringer"
Bei Schlierenzauer vermisst Felder diese Bereitschaft, sich neu zu orientieren. "Da darf man nicht zu lange auf den alten Werden hängen bleiben. Er hat es ein bisschen übersehen", sagte er. Dennoch will Felder die Hoffnung nicht aufgeben. "Er ist nach wie vor ein ausgezeichneter Skispringer und hat die Qualität, auch diese schwere Hürde zu nehmen."
Nach einem kurzen Trainingslager in Lillehammer reisen die ÖSV-Adler am Donnerstag ins schweizerische Engelberg, wo mit zwei Einzel-Bewerben die Generalprobe für die Vierschanzentournee auf dem Programm steht.