Reichelt selbst bestätigte, dass er am vergangenen Freitag stundenlang vom Bundeskriminalamt verhört wurde. "Gleich in der Früh, um fünf vor sieben, läuteten Ermittler des Bundeskriminalamts an - mich hat fast der Schlag getroffen, als sie mir ihren Ausweis entgegenstreckten", wird der 38-Jährige zitiert.
Hannes Reichelt: "Ich weiß nur, dass ich nichts getan habe"
Jedoch soll es nicht um Blutdoping gehen, wie etwa bei den Langläufern Dominik Baldauf und Max Hauke, sondern um die Einnahme verbotener Medikamente. Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Ich weiß nicht, wo das alles herkommt. Ich weiß nur, dass ich nichts getan habe. Nie, nie nahm ich irgendwelche verbotenen Substanzen ein. Ganz im Gegenteil: Ich habe sogar immer jedes Hustenzuckerl überprüft, damit ja nichts passiert!", erklärt sich Reichelt.
Reichelts Anwalt Hans-Moritz Pott wittert in der Krone jedenfalls eine Intrige: "Für mich ganz klar ein Racheakt. Es gibt keinerlei Beweise, nur irgendwelche Aussagen. Aber man braucht den Hannes ja nur anzusehen. Er ist mit Abstand der schmalste und dünnste unter den Weltklasse-Abfahrern. Ich bin zu hunderttausend Prozent sicher, dass er nie etwas Verbotenes eingenommen hat."
"Operation Aderlass" voll im Gange
Bei der "Operation Aderlass" geht es um eine Blutdopingaffäre, die vergangenen Februar u.a. während der Nordischen WM in Seefeld sowie in Deutschland losgetreten worden ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen umfassen, 15 aus sieben Nationen - darunter auch Österreich - sind schon bekannt.
Laut Staatsanwaltschaft sind vergangenen Freitag auch ein ehemaliger Langlauf-Trainer sowie ein Niederösterreicher, der Sportler vermittelt haben soll, festgenommen worden. Letzterer wurde wieder enthaftet.