Auch, dass Reichelt sich bei dem deutschen Sportmediziner Mark S. nach Dopingmittel erkundigt hätte, stimme nicht. Der Salzburger habe aktiv an der Aufklärung der Vorwürfe mitgewirkt, indem er unter anderem freiwillig seine Mobiltelefone herausgab, so die Staatsanwaltschaft. Bei deren Auswertung habe sich "keine bedenkliche Kommunikation" zwischen Reichelt und anderen Personen ergeben.
Zudem entlastete der ehemalige Langlauftrainer Reichelt mit seiner Aussage, und auch Mark S. tätigte laut der Anklagebehörde keine Angaben, die den Alpinskifahrer belastet hätten. Außerdem wurden bei keiner im Zuge der Dopingermittlungen durchgeführten Hausdurchsuchungen Blutbeutel von Reichelt gefunden. Insgesamt gelangte die Staatsanwaltschaft daher zur Überzeugung, "dass Hannes Reichelt kein strafrechtlicher Vorwurf zu machen ist", hieß es.
"Hannes Reichelt kein strafrechtlicher Vorwurf zu machen"
Bei der "Operation Aderlass" handelt es sich um Ermittlungen in einer internationalen Blutdopingaffäre, die vergangenen Februar während der Nordischen WM in Seefeld sowie in Deutschland aufgeflogen ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen umfassen. 15 aus sieben Nationen - darunter die österreichischen Skilangläufer Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr sowie die Radsportler Georg Preidler und Stefan Denifl - sind schon bekannt.
Zuletzt wurde gegen Hauke, Baldauf, Denifl und Preidler Anklage wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs erhoben.