Thiem vor Melbourne-Start: "Höllisch schnelle Courts"

Von Ulrike Weinrich
Dominic Thiem
© privat/Florian Heer

Dominic Thiem hat sich kurz vor Beginn der Australian Open fit gemeldet. Der Niederösterreicher erwartet wegen der schnellen Courts in Melbourne "zwei verschiedene Turniere".

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Von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Ganz unbemerkt hatte sich ein besonderer Gast in die Pressekonferenz von Dominic Thiem geschlichen. Die Französin Kristina Mladenovic saß plötzlich in der letzten Reihe des drittgrößten Interviewraums im neuen Mediencenter und lauschte gespannt den Ausführungen ihres Freundes. Der 24-Jährige gab unter anderem Entwarnung in Sachen Gesundheitszustand. "Mir geht es wieder gut", sagte Thiem mit Blick auf seine inzwischen auskurierte Erkältung und verriet: "Der Jetlag war diesmal etwas stärker, weil ich hier unfit angereist bin."

Der fiebrige Infekt hatte dem Weltranglisten-Fünften bereits beim ATP-Turnier in der Vorwoche in Doha zugesetzt. Der Dominator hatte wegen der Beschwerden nicht zu seinem Halbfinale gegen den späteren Qatar-Open-Sieger Gael Monfils (Frankreich) antreten können. Bei einem Einladungsturnier in Kooyong am vergangenen Mittwoch war Thiem "noch nicht bei 100 Prozent" und verlor gegen Rückkehrer Novak Djokovic (Serbien) glatt in zwei Sätzen: "Das Match kam noch zu früh für mich."

"Außencourts sind höllisch schnell"

In den ersten Tagen in Melbourne ließ es der French-Open-Halbfinalist zunächst etwas langsamer angehen. Am Samstag trainierte er zweimal und "trotzte dem Regen", wie er zufrieden feststellte. Bei seiner ersten Einheit hatte Thiem ein Zeitfenster ohne Niederschlag erwischt, am Nachmittag durfte er dann in der überdachten Hisense Arena ran. Der Belag auf dem drittgrößten Court der Anlage am Yarra River unterscheidet sich extrem von dem auf den Außenplätzen. "Die sind höllisch schnell. Es werden hier wahrscheinlich zwei verschiedene Turniere gespielt", sagte der Schützling von Erfolgscoach Günter Bresnik über die unterschiedlichen Bedingungen.

Die Topfavoriten des ersten Majors 2018 sind für Thiem Titelverteidiger Roger Federer (Schweiz) und der topgesetzte Spanier Rafael Nadal. Dahinter kämen "ein paar Fragezeichen, dann Sascha Zverev und ich - und vielleicht noch Kyrgios und Dimitrov", sagte der Powerspieler aus Wiener Neustadt.

"Ich spiele viel besser als Ende letzten Jahres"

Thiem trifft in der ersten Runde des Happy Slams am Dienstag auf Guido Pella aus Argentinien. Die bisherigen beiden Matches gegen die Nummer 56 im ATP-Ranking hatte er verloren - im vergangenen Jahr in Chendu auf Hartplatz und 2016 in Rio de Janeiro auf Sand. Doch Thiem ist zuversichtlich: "Grand Slams sind etwas ganz anderes. Ich spiele gut, viel besser als Ende letzten Jahres", betonte er, der sich in Teneriffa auf die Saison vorbereitete. In Melbourne hatte der Dominator 2017 zum ersten Mal im Achtelfinale gestanden, dort aber in vier Sätzen gegen David Goffin aus Belgien verloren.

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