Von Jens Huiber aus Graz
Der Schlossberg hätte sich vielleicht noch angeboten, inklusive Fahrt mit der historischen Bahn hoch zum Wahrzeichen der Stadt Graz. Dass es dann für die Auslosung der Davis-Cup-Relegationspartie zwischen Österreich und Australien doch das Rathaus geworden ist, steht in einer schönen Tradition. So sind etwa auch die Spanier bei ihrem Treffen mit Deutschland verfahren, auch der Amtssitz von Valencias Bürgermeister ist höchst präsentabel.
Mit Norbert Peick hat die ITF jedenfalls einen Mann mit jahrzehntelanger Erfahrung als Oberschiedsrichter nach Graz geschickt, folgerichtig nahm Peick auch gleich den Vorsitz im Gemeindesaal ein.
Hewitt nominiert Thompson
Die Spannung von Auslosungen für ein Davis-Cup-Wochenende speist sich letztlich aus zwei Quellen: Überrascht ein Kapitän doch noch mit einer riskanten Aufstellungsvariante? Und: wer darf den Auftakt machen? Hier hatte Lleyton Hewitt tatsächlich eine Überraschung parat - denn nicht John Millman, wie allgemein erwartet, wird für die Australier in die Bütt gehen, sondern Jordan Thompson.
Und diese Paarung zog Peick auch gleich als Auftaktpartie aus einem ausgehöhlten Kürbis. Für das zweite Match wurden Dennis Novak und Alex de Minaur gezogen. Im Doppel sind für den Samstag auf österreichischer Seite Oliver Marach und Jürgen Melzer nominiert, die Australier planen zunächst mit John Peers und Jordan Thompson.
Hewitt hält große Stücke auf Thompson
Länger als die Auslosung nahm die anschließende Foto-Session ein: Beide Teams, die einzelnen Mannschaften, dann noch die Spieler, die an Tag eins gegeneinander antreten, nicht zu vergessen die Doppel-Paarungen. Dass zur Eile geboten wurde, lag auch an den Gästen: Die Australier hatten gleich nach Mittag die Trainingsplätze gebucht.
Ganz großen Glauben schenkten die Österreicher der ursprünglichen Auslosung allerdings nicht - Oliver Marach betonte sofort, dass er Lleyton Hewitt im Doppel erwarte, schließlich habe der bei den Australian Open sehr stark gespielt. Hewitt wiederum erklärte, dass John Millman ein wenig krank sei, weshalb er sich für Thompson als Einzelspieler entschieden hat. Und schließlich habe Jordan Thompson vor zwei Jahren im Davis Cup ja auch Jack Sock geschlagen.