Durch einen Sieg über den Emporio Armani Milan leistet der FC Barcelona Schützenhilfe für den FC Bayern München. Galatasaray velriert in Valencia. Olympiakos Piräus unterliegt bei Laboral Kutxa zwar erstmals in dieser Saison, Vassilis Spanoulis steigt dabei jedoch in einen elitären Kreis auf. Die Basken stellen einen Rekord auf. Unics Kaza gewinnt überraschend bei Real Madrid. Fenerbahce Ülker lässt in Bayerns Gruppe ein chancenloses Turow Zgorzelec zurück.
Gruppe A
Real Madrid - Unics Kazan 75:85 (BOXSCORE)
Bereits die vergangenen Wochen liefen nicht ganz optimal für Real. Zunächst verlor der Finalist der vergangenen beiden Jahre bei Anadolu Efes, dann rang er Zalgiris Kaunas nur dank eines 12:1-Runs kurz vor dem Ende nieder. Selbstverständlich gingen die Madrilenen dennoch als großer Favorit ins Spiel gegen Kazan, das zuvor erst zwei Partien gewonnen hatte.
Lange sah es auch nicht danach aus, als würde sich Real am Ende die zweite Pleite der Saison einhandeln. Zur Halbzeit führten die Königlichen sogar mit 46:42. Das Problem: Sie brachten D'Or Fischer zu keiner Zeit unter Kontrolle. Der Ex-Bamberg dominierte nahezu nach Belieben, traf 11 seiner 17 Würfe und war damit durchaus mitverantwortlich für ein unglaublich gutes drittes Viertel Kazans.
Noch wichtiger war dort allerdings die Defense. Nur 15 Punkte gestatteten die Russen Reals eigentlich so schwer zu stoppender Offense und erspielten sich so einen kleinen Vorteil, den sie bis zu Ende nicht mehr hergaben. Dass Curtis Jerrells (23 Punkte) ähnlich aufdrehte wie Fischer und gleich 5 seiner 7 Dreier traf, war sicherlich ebenfalls nicht unbedingt hinderlich. Topscorer der Partie war am Ende dennoch der ehemalige Bamberg. Für Real, das aufgrund einer Hand-OP auf Rudy Fernandez verzichten musste, kam Sergio Rodriguez auf 12 Zähler.
Nizhny Novgorod - Zalgiris Kaunas 55:61
Anadolu Efes Istanbul - Dinamo Banco di Sardegna Sassari 85:62 (BOXSCORE)
Gruppe B
Maccabi Electra Tel Aviv - ZSKA Moskau 61:84 (BOXSCORE)
Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass das Maccabi dieser Saison nur noch wenig mit dem Champion der vergangenen zu tun hat. ZSKA wusste jedenfalls Bescheid und ließ sich diesmal auch nicht überrumpeln wie noch während des Final Four, als es einen deutlichen Vorsprung verspielte, um am Ende überraschend im Halbfinale zu scheiterte.
Moskau überrannte Maccabi im ersten Viertel in dessen Halle geradezu und zwang die Israelis im gesamten Spiel zu verheerenden Quoten aus dem Feld (33,3 Prozent FG. 52,4 Prozent FT). Selbst besaßen die Moskowiter, bei denen Milos Teodosic erneut fehlte, mit Sonny Weems dagegen die personifizierte Effizienz (7(12 FG) und dazu Big Men, die das Duell unter den Brettern knapp für sich entschieden (45:40 Rebounds).
Entscheidend war am Ende jedoch die eigenen Defense gepaart mit Maccabis Wurfschwäche - und vielleicht auch ein wenig die Final-Four-Wut. So ließ ZSKA trotz eigentlich klarer Führung auch im Schlussviertel nicht nach und fügte dem Titelverteidiger damit eine bittere Heimniederlage zu.
Alba Berlin - Unicaja Malaga 79:78 (BOXSCORE)
analyse Alba rächt das Buzzer-Drama
Cedevita Zagreb - Limoges CSP 102:83 (BOXSCORE)
Gruppe C
Fenerbahce Ülker - PGE Turow Zgrozelec 89:74 (BOXSCORE)
Die Bayern werden durchaus wohlwollend gen Istanbul geblickt haben. Ein polnischer Überraschungssieg wäre den Top-16-Hoffnungen der Münchner schließlich nicht gerade zuträglich gewesen. Andererseits war er aber auch nicht unbedingt wahrscheinlich. Dafür marschiert Fener einfach zu souverän durch die Vorrunde. Dafür ist Fener schlicht zu gut.
Als wollten sie dennoch den Beweis der eigenen Stärke erbringen, zogen die Türken bereits im ersten Viertel auf 14 Punkte davon und spielten das Spiel danach locker zu Ende. Andrew Goudelock traf diesmal zwar keine zehn Dreier, marschierte aber dennoch voraus (21 Punkte (8/16 FG, 5 Assists). Da half es auch wenig, dass Zgorzelec immerhin 45,5 Prozent seiner Dreier traf. Wie gesagt, Fenerbahce ist derzeit einfach zu gut.
Panathinaikos Athen - FC Bayern München 87:72 (BOXSCORE)
analyse Bayerischer Albtraum in Athen
FC Barcelona - EA7 Emporio Armani Milan 84:80 (BOXSCORE)
Hätte Milan überraschend in Barcelona gewonnen, die Chancen der Bayern auf die nächste Runde wären weiter gesunken. Und lange sah es auch durchaus danach aus, als könnte den Italienern tatsächlich der Big Point gelingen - und das, obwohl sie auf Alessandro Gentile und David Moss verzichten mussten. Geholfen hat Milan dagegen, dass Barca zu Beginn nur schwer seinen Rhythmus fand, nicht den gewohnt effektiven Basketball spielte.
Speziell im ersten Viertel lief bei den Katalanen nur wenig zusammen, Milan, allen voran Daniel Hackett (4/6 3FG), dafür von draußen heiß (47,6 Prozent 3FG) und erspielte sich so bis zur Halbzeit eine Sechspunkteführung. Allerdings zählt Barca eben nicht umsonst zu den absoluten Favoriten auf den Titel. Nachdem die Offense nicht wie gewünscht funktionierte, intensivierten die Katalanen eben ihren Aufwand in der Defense - und fanden ganz nebenbei langsam aber sicher zu ihrem offensiven Spiel.
Immer wieder ging es über Ante Tomic, der unter den Brettern die gewohnt starke Leistung ablieferte (5/8 FG, 18 Punkte, 7 Rebounds). Dazu rechtfertigte Mario Hezonja seine 22 Minuten Spielzeit mit guten 13 Punkten. Tibor Pleiß musste sich das Geschehen dagegen größtenteils von der Bank aus ansehen (3 Minuten Spielzeit) und hatte am Ende lediglich einen Rebound gesammelt.
Immerhin erlebte der Deutsche noch die Wende. Nach dem dritten Viertel war Milans Vorsprung aufgebraucht, im vierten sicherte sich Barca schlussendlich den Sieg und lässt die Bayern damit weiter auf die Top 16 hoffen. Topscorer der Partie war Hackett mit 21 Punkten.
Gruppe D
Crvena Zvezda Telekom Belgrad - Neptunas Klaipeda 79:62 (BOXSCORE)
Laboral Kutxa - Olympiakos Piräus 89:70 (BOXSCORE)
Vassilis Spanoulis ist einer für die besonderen Momente. Meistens beschert er seinem Team damit den Sieg, diesmal belohnte der Grieche allerdings allein sich selbst. Für eine herausragende Karriere. Für sensationellen Basketball. Auch für die schwierigeren Momente seiner Laufbahn. Doch was war passiert? Ganz einfach: In Vitoria machte sich Spanoulis zum erst vierten Spieler der Euroleague-Historie, der es auf 2.500 Punkte gebracht hat - und er tat es standesgemäß.
Nachdem Spanoulis nach einem Steal per Layup bereits seinen ehemaligen Teamkollegen Mike Batiste als viertbesten Scorer der Geschichte abgelöst hatte, stieg der Grieche noch im ersten Viertel von draußen hoch. Natürlich war der Ball drin, die 2.500-Punkte-Marke damit geknackt. Allerdings hatte Laboral seinerseits einen Rekord aufzustellen und trat entsprechend auf.
Die Basken konnten das erste Team der Euroleague-Geschichte werden, das die 25.000-Punkte-Marke knackt. Diese Ehre wurde dann Kapitän Fernando San Emeterio zuteil, als er bereits im zweiten Viertel einen Jumper versenkte. Da Laboral so schön im Fluss war, ließ man auch im Anschluss nicht nach und brachte Olympiakos schlussendlich die erste Pleite der Saison bei. Bitter für die Griechen, klar, am Ende wird jedoch eher Spanoulis' Meilenstein in Erinnerung bleiben.
Valencia Basket - Galatasaray Liv Hospital 79:71 (BOXSCORE)
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