Die Bayern-Basketballer hoffen auf eine denkwürdige Euroleague-Saison - und danach sollen spektakuläre Auftritte in den USA folgen. FCB-Geschäftsführer Marko Pesic verrät bei SPOX exklusiv seinen NBA-Double-Header-Plan im Sommer 2016 und definiert einen Zeitplan, bis wann die Bayern in Europas Spitze ankommen müssen. Dafür soll die Mannschaft verstärkt werden - und Maodo Lo steht im Fokus des Ex-Nationalspielers. Außerdem verrät Pesic, wer der logische Nachfolger für Bundestrainer Chris Fleming ist.
SPOX: Vor sechs Monaten haben Sie im SPOX-Interview erstmals über die Pläne des FC Bayern gesprochen, mit der NBA enger zusammenzuarbeiten. Wurden die Pläne seitdem konkreter? Wann treten die Bayern gegen ein NBA-Team an?
Marko Pesic: Es gab bereits in der vergangenen Saison konkrete Überlegungen. Das neue Bayern-Büro liegt in New York zwei, drei Blocks von der NBA-Zentrale entfernt und Rudolf Vidal, der Managing Director in den USA vor Ort, pflegt ohnehin sehr gute Kontakte zur Liga. Entsprechend lag es auf der Hand, zügig gemeinsame Pläne zu schmieden und wir hätten fast einen Zeitplan für diesen Sommer verabschieden können, unter anderem mit einem Spiel gegen die Oklahoma City Thunder. Am Ende war die Zeit zu knapp. Wir hätten gerne zwei Partien in den USA absolviert, eines davon an der Ostküste - doch das war organisatorisch nicht umsetzbar. Daher vertagen wir das auf die kommende Saison. Wir sind in der Planungsphase, welche NBA-Klubs neben Oklahoma City im Sommer oder Herbst 2016 Interesse haben könnten, und wenn wir sie gefunden haben, sprechen wir das mit der BBL und der Euroleague ab. Es ist ganz klar unser Ziel, 2016 in die USA zu reisen und gegen zwei NBA-Teams anzutreten.
SPOX: Welche strategische Überlegung steckt hinter den USA-Plänen? Würde ein Spiel in Deutschland für Bayern-Basketball nicht mehr Aufmerksamkeit erzeugen?
Pesic: Sicherlich - aber wir sehen uns als Teil des gesamten Vereins und wir wollen dabei helfen, die Internationalisierung der Marke "FC Bayern" voranzutreiben. Im letzten Sommer waren die Fußballer um Pep Guardiola und im letzten Winter die Fußball-Frauen in den USA. Daher macht es Sinn, dass wir Basketballer ebenfalls Präsenz zeigen. Zumal der Basketball in den für den FC Bayern relevanten Märkten - Amerika und China - sehr dominant ist. Und für uns Basketballer hätte der US-Trip ebenfalls einen großen Mehrwert: Sportlich können wir uns gleich zweimal statt nur einmal mit einem NBA-Team messen. Und organisatorisch können wir aus erster Hand erfahren, wie die NBA Events veranstaltet und den Basketball inszeniert.
spoxSPOX: Lapidar gefragt: Warum ist die NBA daran interessiert, die Bayern-Basketballer herüberzuholen?
Pesic: Für die NBA ist der deutsche Markt hochinteressant, vor allem im Bereich Gaming und Merchandising. Deswegen will die NBA angreifen und sieht in uns offenbar den richtigen Partner, was uns sehr freut. Wir haben in der NBA-Zentrale super Gespräche geführt und jetzt geht es an die Konkretisierung.
SPOX: Ein NBA-Gastspiel in München wiederum gilt als unrealistisch. Anders als Alba Berlin mit der Mercedes-Benz Arena verfügen Sie über keine adäquate Halle. Und die Idee, in die Allianz-Arena auszuweichen, dürfte wegen des Fehlens eines verschließbaren Dachs nur schwierig umsetzbar sein. Gibt es einen neuen Status bezüglich des Baus einer neuen Halle unter Führung von Red Bull? Es wird seit langem darüber gesprochen, getan hat sich wenig.
Pesic: Es gibt keinen neuen Status. Ich weiß nicht, wann die neue Halle fertig wäre. Ich bezweifle stark, dass vor 2019 etwas bezugsfertig ist. Dennoch ist es möglich, dass uns ein NBA-Team in der Zukunft besucht. Die Münchner Olympiahalle ist ja keine Schulturnhalle. Und München an sich ist ein guter Standort für die NBA, weil man bei uns nicht nur den deutschen Markt, sondern die naheliegenden Märkte in der Schweiz, Österreich, Italien und Tschechien ansprechen kann. Ich will nicht ausschließen, dass der FC Bayern mittelfristig in der Olympiahalle gegen ein NBA-Team spielt.
SPOX: Neben der NBA will sich auch die Turkish Airlines Euroleague in Deutschland etablieren. Wie sehen Sie die Chancen?
Pesic: Dass in dieser Saison das Final Four in Deutschland stattfindet, ist der richtige Schritt. Und es wäre eine Riesengeschichte, wenn ein deutscher Klub im eigenen Land vertreten sein könnte. Mal schauen, ob es realistisch ist. Wir sehen anhand der Resonanz unserer Fans, dass die Euroleague mittlerweile eine immens große Rolle spielt, von daher macht die Liga vieles richtig. Jetzt sind wir deutschen Klubs gefragt, mit guten Ergebnissen das Interesse an der Euroleague zu steigern. Die Euroleague wird sich nur etablieren, wenn deutsche Klubs regelmäßig in den Top 8 oder im Final Four vertreten sind. Da sind wir als Klubs gefragt, unseren Teil beizutragen.
SPOX: Mit welchem Ziel startet der FC Bayern in die Euroleague-Saison? Kann er sogar das Final Four in Berlin erreichen?
Pesic: Was Kiel im Handball seit Jahren gelingt, ist unser Ansporn. Ob schon diese Saison? Das wäre wohl vermessen. Aber spätestens in zwei, drei Jahren sollten wir soweit sein, beständig um die Top 8 zu spielen und vielleicht auch mal um das Final Four.
SPOX: Woher die Zuversicht? Erinnern Sie sich etwa an 2013/14 und Maccabi?
Pesic: Genau. Vor zwei Jahren standen wir in den Top 16 und verloren am Ende beide Spiele ganz knapp gegen Maccabi. Wenn wir sie gewonnen hätten, was absolut möglich war, wären wir wohl ins Top 8 eingezogen. Wir waren auf Augenhöhe! Stattdessen kämpft sich Maccabi ins Viertelfinale, dann ins Final Four - und gewinnt sogar das Finale. Es ist also vieles denkbar. Klar ist trotzdem: Als allererstes müssen wir in unserer nicht einfachen Vorrunde die Hausaufgaben erledigen und uns für das Top 16 qualifizieren.
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SPOX: Wie stark ist der Bayern-Kader nach John Bryants Vertragsverlängerung sowie den Verpflichtungen von Maxi Kleber, Alex Renfroe, Andreas Seiferth und Rückkehrer Deon Thompson?
Pesic: Einerseits haben wir unser Korsett gehalten und gewährleisten so Kontinuität, andererseits haben wir uns verjüngt und sind athletischer aufgestellt. Wir können mit dem Sommer sehr zufrieden sein und die Täler der Vorsaison wegen den vielen Verletzungen sollte sich nicht wiederholen. Zusätzlich werden wir sicherlich noch einen Spieler reinholen, der uns verbessert.
SPOX: Für welche Position? Nach Heiko Schaffartziks Weggang ein Point Guard?
Pesic: Das ist noch offen. Wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt. Wir beobachten die Vorbereitung sehr genau und schauen gleichzeitig, wer auf dem Markt ist.
SPOX: Stimmen die Meldungen aus Spanien, wonach Sie sich mit Real Madrids Flügelspieler K.C. Rivers einig sind?
Pesic: Es stimmt, dass K.C. Rivers eine Option für uns sein könnte. Er hat natürlich eine herausragende Klasse, aber wir müssen sehen, ob wir einen Spieler von dieser Güte für uns gewinnen können. Ich denke, nächste Woche wissen wir mehr.
SPOX: Benötigen die Bayern nicht einen echten Floor General? Anton Gavel und Renfroe sind halbe Shooting Guards. Und 76ers-Scout Marin Sedlacek sagte im SPOX-Interview, dass Vasilje Micic ebenfalls kein reiner Point Guard sei.
Pesic: Da muss ich Marin widersprechen. Wir sehen in Micic einen puren Point Guard, der den Ball in der Hand braucht und das Spiel organisieren kann. Ich bin sicher, dass Micic einen großen Schritt nach vorne machen wird. Daher haben wir keinen Bedarf an einem Floor General. Zumal Renfroe zwar wie Gavel ein Combo-Guard ist, sich jedoch mehr als Point Guard und weniger als Shooting Guard sieht.
SPOX: In der Euroleague-Vorsaison bekamen die Bayern von sehr dominanten, überragend scorenden Point Guards wie Andrew Goudelock und Daniel Hackett die Grenzen aufgezeigt. Gab es keinen Gedanken, dem europäischen Trend zu folgen und einen solchen Spielertypus zu verpflichten?
Pesic: Für mich sind Goudelock und Hackett keine Point Guards, sondern scorende Combo-Guards - und wir haben keinen Bedarf an einem solchen Spielertypus. Wir besitzen in der Breite sehr viele Spieler mit offensiven Qualitäten wie Nihad Djedovic und diese Optionen müssen in Harmonie gebracht werden. Wenn wir einen scorenden Combo-Guard dazuholen, würden wir die Balance in Gefahr bringen.
SPOX: Es fällt auf, dass die Bayern selten direkt in den USA, etwa in der Summer League oder am College, scouten. Warum?
Pesic: Wenn es eine Statistik geben würde über Summer-League- oder College-Spieler, die direkt in die BBL kamen und sofort zu Leistungsträgern wurden, wäre die Liste sehr kurz. Das Risiko ist immer sehr groß und wir wollen sie vermeiden. Wegen den Statuten dürfen wir nur sechs Ausländer im Spielkader haben und diese müssen sofort Qualitäten mitbringen, die vor allem College-Abgänger wegen der fehlenden Erfahrung nur selten aufweisen. Vor allem die vielen College-Abgänger, die das Studium vorzeitig abbrechen. Sie kommen daher immer schwerer in Europa unter, von Ausnahmen wie Israel abgesehen.
SPOX: Stattdessen gelang es Ihnen, mit Kleber einen der begehrtesten Spieler der spanischen Liga von den Bayern zu überzeugen. Wäre das ohne seine Verletzung, weswegen er die EM verpasst, denkbar gewesen?
Pesic: Wir wollten unbedingt Maxi, weil wir uns auf der Power-Forward-Position besser und perspektivisch besetzen mussten. Dass es so kommt, hatten wir gehofft, aber nicht gerechnet. Er hätte bei einem großen spanischen oder russischen Verein unterschreiben können. Oder er hätte die EM abgewartet, um zu schauen, wie groß dann das Interesse der NBA ist. Stattdessen traf er früh die Entscheidung, dass ihn bei den Bayern vom Gesamtpaket her die beste Perspektive erwartet. Daher hätte der gesamte Ablauf, aus unserer Sicht, nicht besser sein können.
SPOX: Es wurde spekuliert, dass Sie an Maik Zirbes oder Tim Ohlbrecht als Center-Backup für Bryant interessiert sein könnten. Warum wurde es dann Andreas Seiferth, der bei Artland enttäuschte und nicht einmal im vorläufigen DBB-Kader stand?
Pesic: Wir haben großen Respekt für beide Spieler, Fakt ist dennoch, dass sie in unseren Planungen für diese Saison keine Rolle gespielt haben. Vielleicht ändert sich das irgendwann einmal. Diese Saison kamen wir bei den Überlegungen, wer zu uns passt, schnell auf Andi. Was viele vergessen: Andi ist ein sehr guter Teamspieler, der ins Gesamtgefüge passt und gleichzeitig den deutschen Pass hat. Wenn er seine Rolle richtig versteht, wird er sehr wichtig für uns.
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SPOX: Wie konkret war Ihr Flirt mit Tibor Pleiß? Hätten Sie mit Bryant verlängert, wenn Pleiß gekommen wäre?
Pesic: An Tibor haben wir grundsätzlich immer Interesse, trotzdem gab es keinerlei Verhandlungen. Und es gab keinen Zusammenhang zu John. Wir einigten uns mit ihm schon eine Woche nach dem letzten Finale.
SPOX: Der erst 20-jährige Daniel Mayr wird als dritter Center hinter Bryant und Seiferth näher ans Profiteam herangeführt. Richard Freudenberg, erst am Montag 17 Jahre jung geworden, durfte sich im Vorbereitungslager in Trentino ebenfalls bei der ersten Mannschaft ausprobieren. Sind die Bayern dazu verpflichtet, den Talenten eine Perspektive aufzuzeigen, wenn man sie nicht verlieren will?
Pesic: Vorweg: Der deutsche Nachwuchs hat sich in den letzten fünf, sechs Jahren enorm verbessert. Ich habe fast alle Spiele der U 18 und der U 16 bei der EM in diesem Sommer gesehen und beide DBB-Mannschaften gehören qualitativ zu den Top 3 in Europa. Dass es für die U 18 nur zu Platz acht und für die U 16 zu Platz sieben gereicht hat, hing viel mit Pech zusammen.
SPOX: Die erhöhte Qualität bedingt allerdings, dass immer mehr deutsche Talente nicht nur von Colleges, sondern auch aus dem europäischen Ausland umworben werden. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus, dass beispielsweise Artlands Isaiah Hartenstein in Litauen bei Zalgiris Kaunas unterschrieben hat?
Pesic: Ich diskutiere häufig kontrovers mit den Managern anderer Teams. Es gibt zwei Fraktionen. Die einen sagen, dass man Talente so schnell es geht an sich binden muss, damit sie einem nicht weggeschnappt werden. So geht Bamberg vor. Ich gehöre zur anderen Fraktion. In Spanien sind mit Barca, Real Madrid und Caja Laboral drei große Vereine sehr aktiv in der Verpflichtung von Talenten. Wobei ich von Nikola Mirotic abgesehen niemanden sehe, der diesen Vereinen dabei geholfen hat, auf Profilevel etwas Wichtiges zu gewinnen. Die Regel sind eher Karrieren wie die von Bojan Bogdanovic: Er ging mit 16 zu Real Madrid, doch der Durchbruch gelang ihm erst, als er nach Kroatien zurückkehrte. Unsere Philosophie ist etwas anders: Natürlich sind wir interessiert, wenn Riesentalente wie Paul Zipser verfügbar sind. Ansonsten wollen wir Nachwuchsspieler aus der Region entwickeln. Der Gewinn der deutschen U19-Meisterschaft zeigt den jungen Basketballern in München und dem Umfeld, dass sie bei uns eine echte Chance erhalten. Und das ist unser Pfund.
Pesic-Interview zur Talent-Problematik im deutschen Basketball
SPOX: Sie sprechen von Riesentalenten, für die Sie eine Ausnahme machen. Was ist mit Maodo Lo, der nächstes Jahr nach seinem College-Abschluss verfügbar ist?
Pesic: Sagen wir es so: Ich kenne ihn sehr gut. (lacht)
SPOX: Bei der EM wird Lo den Backup für Dennis Schröder geben. Wie ist das Verhältnis zum NBA-Profi, nachdem es zwischen ihnen während der BBL-Finals wegen der Ticket-Vergabe zu Verwerfungen kam?
Pesic: Die gesamte Story war unschön für alle Beteiligten. Eigentlich pflegen Dennis und ich ein super Verhältnis und ich weiß, dass er ein guter Junge ist. Es ist seit Kai Nürnberger der erste überragende Aufbauspieler, der für Deutschland spielt. Und vor seinem Sprung in die NBA habe ich größten Respekt. Wir sollten die Episode einfach vergessen, es ist ja eine Banalität.
SPOX: Wie stark ist das DBB-Team mit Schröder und Lo bei der EM?
Pesic: Genau wegen den beiden sowie Anton und Heiko bin ich der Ansicht, dass Deutschland mit der besten Mannschaft seit unserer Bronzemedaille bei der WM 2002 antritt - und das trotz der Ausfälle. Mit den vier Guards haben wir auf den kleinen Positionen erstmals die Mischung aus Qualität, Erfahrung und Athletik. So etwas besaßen wir noch nie. Dazu auf der Small-Forward-Position mit Paul Zipser und Niels Giffey zwei Spieler, die Qualität, Elan und Enthusiasmus mitbringen. Auf den großen Positionen ist das Angebot ausgedünnt, aber bei Chris Fleming bin ich mir sicher, dass er die richtige Rotation finden wird.
Der alte Mann und die FlexGang - Das DBB-Team im Kadercheck
SPOX: Sie sprechen die Ausfälle an: Können Sie die Flut an Absagen verstehen? Vor allem jene aus privaten Gründen wie von Ohlbrecht und Lucca Staiger?
Pesic: Wir sollten bei der Diskussion den Blickwinkel ändern und eher darauf schauen, was entscheidend ist. Nämlich, dass Dirk Nowitzki, Tibor und Dennis alle zugesagt haben. Dirk legte sich so früh fest wie selten, Dennis hätte sich mit der Zusage ebenfalls Zeit lassen können und bei Tibor wäre es für jeden verständlich gewesen, wenn er auf die EM verzichtet und sich auf Utah konzentriert hätte. Stattdessen sind alle dabei und setzen so ein wichtiges Zeichen an den Rest. So war es bei den Serben im letzten Jahr, als alle NBA-Spieler von Anfang an dabei waren - und sie gewannen am Ende WM-Silber.
SPOX: Für Unruhe sorgt allerdings die ungewisse Zukunft von Chris Fleming, der ab kommender Saison als Assistant Coach bei den Denver Nuggets anfängt.
Pesic: Der DBB muss alles unternehmen, um endlich Kontinuität auf dem Bundestrainer-Posten zu bekommen. In diesem Moment ist Chris der ideale Coach für die Nationalmannschaft und der Verband sollte alles unternehmen, um ihn über die EM hinaus zu halten. Auch wenn es damit einhergeht, dass die Doppelfunktion auf Dauer erlaubt wird.
SPOX-Kommentar zur Posse um Chris Fleming: Planlos in den nächsten Umbruch
SPOX: Wobei der DBB mehrmals betont hat, einen hauptamtlichen Bundestrainer zu wollen.
Pesic: Wen interessiert es, was vor sechs Monaten gesagt wurde? Das kann nur zweitrangig sein. Die entscheidende Frage lautet: Was ist die beste Lösung für die Nationalmannschaft? Die Antwortet lautet: Chris Fleming.
SPOX: Vorausgesetzt, das DBB-Team erreicht zumindest das Olympia-Qualifikationsturnier im Juli 2016 oder zieht in das EM-Finale ein und ist im August 2016 direkt bei Olympia dabei: Wie soll Fleming die Nationalmannschaft bestmöglich vorbereiten, wenn in der weit entfernten NBA bis in den April hinein die Regular Season mit 82 Spielen läuft und eventuell noch die Playoffs anstehen?
Pesic: Ich finde das Konstrukt mit Henrik Rödl als Flemings Co-Trainer ideal. Henrik hat keinen Verein und ist so das perfekte Pendant während der Saison. Zumal Henrik perspektivisch der nächste Bundestrainer sein muss - und werden wird. Er kann Flemings Aufgaben sehr gut übernehmen, wann immer der Zeitpunkt sein wird, ob jetzt 2015, 2016 oder 2017. Bei der Universiade hat er mit dem zweiten Platz für das DBB-Team einen sehr guten Job erledigt. Genauso, wie wir es von ihm aus Trier gewohnt sind.
SPOX: Viele Experten im deutschen Basketball sagen jedoch, dass Rödl bei aller Kompetenz und Freundlichkeit zu weich für eine derart exponierte Position wie die des Bundestrainers ist.
Pesic: Was die Experten alles so von sich geben... Ich kenne Henrik seit Jahrzehnten und er ist von der Persönlichkeit und von seinen Kenntnissen her ein hervorragender Coach. Und was ich bisher vom DBB gehört habe, bestätigt das nur. Henrik pflegt einen engen Draht zu den Nationalspielern und harmoniert sehr gut mit Fleming, so dass er ohne Probleme als Bundestrainer nachfolgen kann.
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Der DBB-Kader im Überblick