Offensive:
Tobias Rieder (24 Jahre/Arizona Coyotes/36 Länderspiele)
Brooks Macek (24/EHC München/26)
Yannic Seidenberg (33/EHC München/136)
Dominik Kahun (21/EHC München/25)
Marcus Kink (32/Adler Mannheim/117)
Matthias Plachta (25/Adler Mannheim/51)
David Wolf (27/Adler Mannheim/30)
Patrick Reimer (34/Nürnberg Ice Tigers/91)
Yasin Ehliz (24/Nürnberg Ice Tigers/40)
Gerrit Fauser (27/Grizzlys Wolfsburg/22)
Patrick Hager (28/Kölner Haie/114)
Philip Gogulla (29/Kölner Haie/153)
Felix Schütz (29/Rögle BK/124)
Frederik Tiffels (21/Western Michigan University/8)
Analyse: 16 Tore und 18 Assists hat Tobias Rieder in der abgelaufenen Saison für die Coyotes verbucht - er ist damit eine gestandene Größe in der besten Eishockey-Liga der Welt. Der 24-Jährige Center wird der Anker in der ersten Reihe sein und muss vor allem über seine enorme Schnelligkeit für Gefahr sorgen.
Hinter Rieder hätte Sturm liebend gerne auf Marcel Goc gesetzt, doch der 33-Jährige fehlt verletzt - sowohl durch seine Fähigkeiten auf dem Eis als auch durch seine Führungsqualitäten ein herber Verlust. So liegt das Hauptaugenmerk neben Rieder auf DEL-Topscorer Patrick Reimer, der in der Hauptrunde 54 Punkte erzielte.
Es bleibt das Beste, was die DEL zu bieten hat: Angesichts der je drei Akteure aus München und Mannheim und den Nürnberger und Kölner Duos könnte Sturm sogar auf Blockbildung setzen, um noch mehr über die Eingespieltheit zu punkten. Zudem sind fast alle Angreifer von den 30 noch ein ganzes Stück entfernt. Da drängt sich die Taktik fast von selbst auf: Hinten mit den alten Hasen sicher stehen und nach vorn überfallartige Nadelstiche setzen.
Der X-Faktor in Sturms Plänen könnte Frederik Tiffels sein. Der Youngster stand 2010 noch im Schülerteam der Haie auf dem Eis, als Deutschland das Halbfinale erreichte, spätestens nach seinem Doppelpack gegen Lettland dürfte er seinen Platz im Kader sicher haben. Tiffels habe "alles umgesetzt", was ihm das Trainerteam vorgegeben habe, lobte Sturm, DEB-Präsident Franz Reindl war ebenfalls aus dem Häuschen ob der enormen Entwicklung des Nachrückers, der erst durch die Verletzung von Christoph Ullmann im Kader auftauchte. Wie Rieder ist Tiffels enorm schnell und könnte zum Shootingstar im deutschen Team werden.
Das Trainerteam:
Bundestrainer Marco Sturm ist mittlerweile so etwas wie das Gesicht des deutschen Eishockeys. Der 38-Jährige führt das Team seit 2015 und erreichte im Vorjahr das WM-Viertelfinale, auch die Qualifikation für Pyeongchang 2018 gelang. Sturm ist nah am Kader dran, die meisten Spieler haben ihn selbst noch in DEL und NHL spielen sehen - oder sogar mit ihm zusammengespielt.
Auch seiner Strahlkraft ist es zu verdanken, dass die NHL-Riege komplett zugesagt hat und heiß ist, direkt aus der Saison bzw. den Playoffs zum Nationalteam zu stoßen. Den schwierigen Spagat, auf der einen Seite Euphorie für die Heim-WM zu entfachen und andererseits vor überzogenen Erwartungen zu warnen, hat er gut hinbekommen: Das Team wolle vor allem sportlich Fortschritte machen, das Viertelfinale wäre "natürlich schön. Aber manchmal spielt man gut und es klappt nicht."
An seiner Seite hat Sturm in Köln zwei absolute Hochkaräter: Der Schwede Mikael Samuelsson, seines Zeichens Mitglied im "Triple Gold Club" (WM-Sieg, Olympiasieg, Stanley Cup), wird als ehemaliger Winger den Offensivreihen den letzten Schliff verpassen, dazu kommt der ehemalige Mannheimer Meistertrainer und derzeitige Devils-Assistenztrainer Geoff Ward. "Wir verstehen uns sehr gut, denken fast genau gleich", lobte Sturm. U20-Bundestrainer Christian Künast und DEG-Co-Trainer Tobias Abstreiter machen den Trainerstab perfekt.
Der Spielplan zur Eishockey-WM