Seb II, Lewis II und Schwedens Protégé

Von David Wünschel
Marcus Ericsson, Kevin Magnussen und Daniil Kvyat (v.l.n.r.) fahren in Melbourne erstmals F1
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Marcus Ericsson

  • Team: Caterham
  • Alter: 23
  • Startnummer: 9

Während der Silly Season tauchten massig Namen auf, die angeblich die beiden Caterham-Cockpits besetzen würden. Doch der von Marcus Ericsson wurde meist nur am Rande erwähnt. Der 23-Jährige verbrachte die letzten vier Jahre in der GP2 und fuhr in der letzten Saison auf einen mittelmäßigen sechsten Rang.

Als Caterham dann Ericsson als neuen Piloten neben Kamui Kobayashi vorstellte, war die Überraschung groß. Der erste Schwede in der Formel 1 seit über 20 Jahren - böse Zungen behaupteten, das sein Mentor und Unterstützer Kenny Bräck ihn mit elf Millionen Euro in den Rennstall eingekauft hätte.

Ein typischer Paydriver ist Ericsson aber nicht. In den Nachwuchsserien fuhr er oftmals für ein Team, dass sich wenig später wegen Finanzierungsproblemen zurückziehen musste. Unstrittig ist zudem, dass Ericsson Talent mitbringt.

Wie seine beiden Brüder fing auch er früh mit dem Kartsport an. Ericsson kommt aus derselben Region wie Formel-1-Legende Ronnie Peterson, wo ihn der Champ-Car, Le-Mans- und Tourenwagenpilot Fredrik Ekblom im Alter von neun Jahren auf seiner eigenen Kartbahn entdeckte. Ericsson hatte den Streckenrekord nur knapp verfehlt.

Geldprobleme bei der Familie

Ekblom überredete dessen Vater, dem Junior ein eigenes Kart zu besorgen. Eigentlich hatte die Familie nicht das nötige Geld für eine Karriere im Motorsport. Doch dann kam Ex-Indycar-Fahrer Bräck hinzu, der unter anderem Mika Häkkinen und David Coulthard zu seinen Freunden zählt. Fahren musste Ericsson aber selbst.

Er holte in seiner Debütsaison 2007 im Alter von gerade 17 Jahren den Titel in der britischen Formel BMW - mit sieben Siegen und elf Pole Positions. Dabei hatte sich Ericsson zunächst an das Auto gewöhnen müssen und dominierte erst nach kurzer Anlaufphase. Er startete bei zehn der letzten elf Rennen von ganz vorn.

Danach Teenager legte er seinen Fokus auf asiatische Rennserien und gewann die renommierte japanische Formel 3 im Jahr 2009. Bereits damals durfte er bei Brawn GP für Testfahrten ins F1-Cockpit steigen, Teamchef Ross Brawn attestierte dem Schweden eine "außergewöhnliche Reife".

"Von Kamui lernen"

Nun darf sich Ericsson in der Motorsport-Königsklasse auch auf Rennen freuen. Zusammen mit Kamui Kobayashi tritt er für Caterham an. "Ich glaube, es ist sehr gut für mich, mit einem so erfahrenen Teamkollegen wie Kamui in die Formel 1 einzusteigen. Er hat bereits gezeigt, dass er auf hohem Niveau Leistung bringen kann", betonte Ericsson. "Für mich ist es in diesem Jahr wichtig, von Kamui zu lernen."

Oben mitzufahren dürfte für Ericsson allerdings schwer werden. In der fünfjährigen F1-Geschichte des Rennstalls gelang noch kein einziger WM-Punkt. Dennoch ist der erste Pilot aus Sverige seit Stefan Johansson hoffnungsfroh. "Für Schweden ist es natürlich großartig, denn wir haben lange 23 Jahre geantwortet", sagte der 23-Jährige. "Ich bin wirklich stolz und hoffe, ich schlage mich gut, um sie auch stolz zu machen."

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Marcus Ericsson im Steckbrief