"Muss nicht sein. Ich glaube, dass ich da mit dem Team noch einmal drüber reden muss. Im Endeffekt: Wenn es so sein soll, dann muss es so sein. Von daher: Wir machen unser Ding. Ich glaube, er macht seins", sagte Schumacher bei Sky, angesprochen auf seinen Teamkollegen.
In der dritten Runde des Frankreich-GPs hatte sich Mazepin in Kurve vier innen am Deutschen vorbeigedrängt, dieser wurde wiederum nach außen gedrängt und musste in die Auslaufzone ausweichen. Ein Manöver, das Schumacher als unfair empfand.
"Ich glaube, dass das wahrscheinlich so sein Stil ist, dass wir uns auf dem Level vielleicht nicht ganz verstehen", gab Schumacher Auskunft über das Verhältnis zwischen ihm und dem Russen. "Im Endeffekt müssen wir da vielleicht alle unsere Ellbogen ausfahren." Mazepin vertrete eben andere Standpunkte als er selbst, so Schumacher weiter: "Ich glaube, er war ja [nach Baku] auch recht offen oder gesprächig darüber in der Presse."
Schon beim Großen Preis von Aserbaidschan waren sich beide Piloten ins Gehege gekommen. Dort hatte Schumacher den Russen in der letzten Rennrunde im Zielsprint überholt, wobei Mazepin plötzlich in Schumachers Richtung ausgeschert war und damit beinahe einen schweren Unfall unter hoher Geschwindigkeit produziert hätte.
Haas-Teamchef Günther Steiner sieht in dem erneuten Vorfall aber keinen Grund zur Sorge. "Es war hartes Racing, aber keinesfalls unfair", analysierte er das Duell. "Ich habe aber inzwischen mit beiden geredet. Ich glaube, Mick hatte versucht, George Russell zu überholen, und er musste Tempo rausnehmen, weil es nicht geklappt hatte. Nikita hat da seine Chance gesehen und ist innen rein."
Mazepin könne er daher nichts vorwerfen, im Gegenteil: "Muss er machen", so der Haas-Boss. "Wenn er das Manöver nicht macht, kommt er auch nirgends hin, muss ich auch so sagen."