Wie schlimm ist die aktuelle Situation?
Aus einer Mercedes-Perspektive der vergangenen Jahre kann man die derzeitige Lage schon als kritisch einstufen. Die aktuelle WM-Situation, in der die Silberpfeile mit einigermaßen komfortablem Abstand auf P4 und in Schlagdistanz zur Spitze den dritten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft belegen, spiegelt nämlich keineswegs die tatsächlichen Kräfteverhältnisse wider.
Zu groß ist der Abstand auf die Konkurrenz um Ferrari und Red Bull. Vor zwei Wochen, beim Großen Preis der Emilia-Romagna, fehlten Mercedes pro Runde etwa zwei Sekunden auf die Spitze - ein Rückstand, der nur sehr schwierig wieder wettzumachen ist. Selbst mit vermeintlich kleineren Teams wie McLaren, Alpine, Alfa Romeo oder Haas hatte man zu kämpfen.
Nach Rennende griff sogar Teamchef Toto Wolff persönlich zum Funkgerät und entschuldigte sich bei Hamilton für das indiskutable Abschneiden. "Hi, Lewis. Entschuldigung für das, was du heute fahren musstest. Ich weiß, [das Auto] ist unfahrbar und am Ende steht kein Ergebnis, das wir verdienen. Es geht weiter, aber das war ein schreckliches Rennen", funkte der Österreicher in Richtung seines Superstars.
Generell wirkt man beiden Silberpfeilen im Angesicht der Situation etwas ratlos. Zwar hatten sich die Verantwortlichen schon bei den Testfahrten im Februar auf ein möglicherweise schwieriges Jahr eingestellt, ein Tief von derartigem Ausmaß hätte aber wohl niemand erwartet.
"Ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll. Es ist definitiv nicht einfach. Aber wir alle spüren es als ein Team. Alle sind konzentriert und versuchen ihr Bestes. Es gibt niemanden, der aufgibt. Wir alle wollen so schnell wie möglich Fortschritte machen", meinte auch Hamilton nach Imola.