1. Schumacher gewinnt in Spielberg mehr als nur Punkte
Zum zweiten Mal in Folge hat Mick Schumacher in einem Formel-1-Rennen Punkte eingefahren. Nach seiner Premiere am vergangenen Wochenende in Silverstone landete der 23-Jährige auch beim Österreich-GP in den Top Ten und durfte sich über die WM-Zähler fünf bis zwölf freuen.
"Ich glaube, dass wir rundum zufrieden sind mit dem heutigen Tag", freute sich der Deutsche nach der Zieleinfahrt bei Sky. "Mit der Performance, die wir im Augenblick haben, gibt es hoffentlich in der Zukunft noch weitere Rennen, in denen wir so viele Punkte sammeln können."
Im Gegensatz zur Vorwoche, wo Schumacher zwar ein nicht weniger starkes, jedoch deutlich unauffälligeres Rennen ablieferte, punktete der Haas-Pilot dieses Mal auch mit sehenswerten Zweikämpfen. Teamkollege Kevin Magnussen bekam die Bissigkeit des Deutschen ebenso zu spüren wie McLaren-Fahrer Lando Norris oder der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes).
Die Qualitäten, die ihn schon zu Formel-2-Zeiten zu einem der stärksten Piloten machten, scheinen nun endlich auch ihren Weg in die Königsklasse des Motorsports gefunden zu haben. "Jeder ist menschlich. Jeder macht Fehler. Jeder steht unter Druck. Und manchmal unterlaufen dir dann Fehler. Das ist wichtig für mich zu wissen. Dass ich keine Angst haben muss, mit irgendwem zu kämpfen", meinte er über seine teils sehr sehenswerten Rad-an-Rad-Duelle.
Schumacher: "Als Sportler brauchst du den Druck"
Der Druck, welcher sich in den vergangenen Monaten aufgrund der ausbleibenden Ergebnisse beim 23-Jährigen angestaut hatte, scheint durch den Erfolg in Großbritannien tatsächlich abgefallen sein. Sowohl auf der Strecke als auch abseits davon - in Interviews oder Presserunden - merkt man Schumacher die neu gewonnene Lockerheit und Erleichterung an. Das scheint nun sportliche Kräfte freizusetzen.
Dabei sei vor allem das Wissen, dass er eigentlich die nötige Qualität dafür hat, quälend gewesen. "Als Sportler brauchst du den Druck. Das spornt dich an, das macht dich schnell. Das hat es auf gewisse Weise gemacht." Ihm selbst habe bis Silverstone lediglich die Bestätigung auf der Rennstrecke gefehlt. Oder wie es Schumacher selbst formuliert: "In die Punkte zu fahren, das habe ich gebraucht."
Das wiederholte Punkte-Ergebnis ist Schumacher aber nicht nur als persönlicher Baustein für künftige Rennen dienlich. Auch das Vertrauen des Teams in den Deutschen wird dadurch automatisch gesteigert. Wurde an vergangenen Wochenenden vielleicht Magnussen aufgrund der bislang besseren Overall-Performance in Sachen Strategie und Track-Positioning bevorzugt, weiß Haas nun endlich um Schumachers Qualitäten und wird das bei künftigen GPs berücksichtigen.