Max Verstappen hat sich beim Japan-GP erneut zum Formel-1-Weltmeister gekrönt. Die Umstände sorgen allerdings für Ärger. Die internationalen Pressestimmen.
ENGLAND
Sun: "Zum zweiten Mal in Folge wurde die Entscheidung über den WM-Titel im Zimmer der Rennleitung getroffen. Wie kann es sein, dass niemand die Regeln kennt? Die Teams wurden kalt erwischt, es ist zu kompliziert. Max Verstappen indes war dieses Jahr in exzellenter Form, und sein Red-Bull-Team hat immer die richtigen Entscheidungen getroffen."
Guardian: "Es scheint, als könne Max Verstappen keinen WM-Titel ohne großes Drama einfahren. Seinen zweiten sicherte er nun nach einem langen Tag voller Vorfälle und Ärgernisse. Und als wäre das nicht genug, gab es am Ende Momente höchster Komik, eine lächerliche Oper, als der Weltmeister selbst nicht wusste, dass er es geschafft hat. Verdient hat er den Titel ohne Zweifel. Seine Dominanz erinnert an die Größten des Sports."
Telegraph: "Das Ende nahm Verstappens unglaublicher Saison viel von ihrem Glanz, ihm und der Formel 1 wurde der Moment des Höhepunkts verwehrt. Es entsprach allerdings komplett der aktuellen Vorliebe des Sports für Verwirrung und Chaos. Eines ist klar: Dieses Mal kann niemand bestreiten, dass Verstappen den Titel verdient."
NIEDERLANDE
De Volkskrant: "Souverän, makellos, unfehlbar: Diese Worte sind zu nennen im Jahr, in dem Max Verstappen zum zweiten Mal den Weltmeistertitel erobert. In seiner achten Saison ist der Rennfahrer das, was man schon bei seinem Debüt prophezeit hatte: der gnadenlose Alleinherrscher der Formel 1."
Trouw: "Verstappen und Red Bull, eine perfekte Verschmelzung von Mensch und Maschine. Er hat seine Alleinherrschaft in der Formel 1 mit dem Weltmeistertitel um ein Jahr verlängert. Auch im Chaos war er gnadenlos zu seinen Konkurrenten."
NRC.nl: "Wie jedes Planetensystem dreht sich die Formel 1 um einen Stern, einen strahlenden Mittelpunkt, nach dem sich alle anderen Himmelskörper richten. Im Moment gibt es nur einen Mann, der darauf Anspruch erheben kann: Max Verstappen."
ITALIEN
Gazzetta dello Sport: "Vom Bad Boy zum Roboter: Verstappen bestätigt sich als bionischer Pilot ohne Schwachstellen. Mit diesem zweiten WM-Sieg beginnt die Ära Verstappen, und man weiß nicht, wie lange sie dauern wird. Die Version Verstappen 2.0 ist unbesiegbar."
Corriere dello Sport: "Verstappen ist ein Pilot, der in der Formel 1 Geschichte schreiben will. Er ist unglaublich schnell, er hat sein feuriges Temperament gebändigt und begeht keine Fehler mehr."
Tuttosport: "In Suzuka kommt es zu einem Ende, das der Formel 1 schadet. Unverständliche Entscheidungen und versteckte Schlupflöcher im Reglement: Verstappen wird am Ende eines chaotischen Rennens zum Weltmeister. Die Formel 1 hat einen jungen Champion, der aber bereits viel Erfahrung hat und auch in Zukunft zu den Größten dieses Sports zählen könnte."
Corriere della Sera: "Verstappen, König des Chaos. Der Niederländer erweist sich wieder einmal als Spezialist für unmögliche Siege. Ferrari muss jetzt genau die Ursachen der Niederlage in dieser Saison analysieren, die eigentlich ein Neustart Maranellos sein sollte."
La Repubblica: "Der zweite wunderbare Triumph Verstappens - doch das Beste steht für ihn noch bevor."
gettySCHWEIZ
Neue Zürcher Zeitung: "Der vorzeitige Gewinn des Formel-1-Weltmeistertitels in Suzuka ist eine Farce. Das liegt aber nicht an der herausragenden Leistung des Titelverteidigers Max Verstappen. Vielmehr mangelt es der Rennserie an Transparenz. Den Weltmeister damit zu überraschen, dass er erneut Weltmeister ist, so etwas schafft wohl nur die Formel 1."
ÖSTERREICH
Krone: "Zuerst Regen-, dann das Regel-Chaos: In Suzuka ging es am Sonntag drunter und drüber - dieses Rennen wird in die Geschichte eingehen."