Der Anwalt von Michael Schumacher, Felix Damm, hat Stellung zur spärlichen Informationslage über den Gesundheitszustand der Formel-1-Legende bezogen.
"Es ging immer darum, Privates zu schützen. Darüber, wie das möglich ist, haben wir natürlich viel diskutiert", sagte Damm in einem Interview mit dem Magazin Legal Tribune Online: "So haben wir auch mal überlegt, ob eine finale Meldung über den Gesundheitszustand von Michael hierfür der richtige Weg sein könnte. Doch danach wäre ja nicht Schluss gewesen und es hätten dann permanent aktualisierte 'Wasserstandsmeldungen' erfolgen müssen."
Um nicht Gefahr zu laufen, gegen eine andauernde Berichterstattung über den Fall rechtlich vorgehen zu müssen, hätte man sich dann jedoch gegen ein abschließendes Statement entschieden: "Als Betroffener hat man es nicht in der Hand, den Medien damit einen Schlussstrich zu verordnen. Diese könnten eine solche Meldung immer wieder aufgreifen und fragen: 'Und wie sieht es denn jetzt aus', ein, zwei, drei Monate oder Jahre nach der Mitteilung."
Auch um spekulative Berichte zu unterbinden, sei man im Schumacher-Lager versucht gewesen, möglichst wenige private Informationen an die Presse gelangen zu lassen. "Da ging es um Spekulationen über Unfallfolgen, über therapeutische Maßnahmen und gesundheitliche Entwicklungen, angebliche Reisetätigkeiten. Danach zog die Presse 'Experten' und unbekannte Freunde aus dem Hut, die, ohne Kenntnisse von den tatsächlichen Umständen gehabt zu haben, ferndiagnostisch geprägte Einschätzungen formuliert haben", so Damm weiter.
Gleichzeitig betonte der Schumacher-Anwalt aber auch, den generellen Wissensdurst vieler Fans der deutschen F1-Legende nach dessen Gesundheitszustand nachvollziehen zu können: "Natürlich. Aber ich glaube auch, dass die allermeisten Fans gut damit umgehen können und es auch respektieren, dass durch den Unfall ein Prozess in Gang gesetzt wurde, bei dem der private Schutzraum notwendig ist und jetzt weiterhin beachtet wird."
Schumacher war bei einem Skiunfall am 29. Dezember 2013 in den französischen Alpen nahe Méribel mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt, wobei er ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Mitte 2014 teilte seine Managerin Sabine Kehm mit, dass der siebenfache F1-Weltmeister das Krankenhaus verlassen habe, um "seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen". Seitdem wurden keine öffentlichen Angaben mehr zu seinem Gesundheitszustand gemacht.