"Vielleicht will er in der Zeitung stehen": Mercedes-Teamchef Toto Wolff schießt im Streit um Max Verstappen gegen Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff zurück

Von Christian Guinin
Toto Wolff
© getty

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat sich nach den Aussagen von Oliver Mintzlaff bezüglich der Zukunft von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen zu Wort gemeldet und gegen den CEO von Red Bull zurückgeschossen.

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Mintzlaff hatte gegenüber der Bild am Sonntag Wolff aufgefordert, die öffentlichen Interessensbekundungen von Mercedes an einer Verpflichtung Verstappens zu unterlassen. "Es hat auch was mit Respekt zu tun, wenn ich immer wieder über das Personal anderer Teams spreche. Das gehört sich nicht", so Mintzlaff.

"Ich verstehe den Druck, den Toto Wolff und vielleicht auch andere Teams nach Jahren des Hinterherfahrens haben. Aber ich finde, dass sich Toto Wolff auf seine Herausforderungen konzentrieren sollte. Davon hat er genug." Der Red-Bull-CEO betonte, Verstappen werde "zu 1.000 Prozent" auch im nächsten Jahr für Red Bull fahren.

Dies wiederum konterte Wolff nach dem Rennen beim Großen Preis von Miami mit den Worten: "1.000 Prozent, so eine Aussage würde ich nicht machen, denn im Leben gibt es nur hundert Prozent. Mehr als hundert Prozent gibt es nicht. Überflüssig", sagte der Österreicher am Sky-Mikrofon.

Gegenüber dem ORF legte Wolff später sogar noch einmal nach: "Ich weiß nicht, was der Typ will. Vielleicht will er in der Zeitung stehen, oder sie (Red Bull; d. Red.) haben ihm gesagt, dass er das sagen soll."

Hintergrund der Auseinandersetzung ist das Werben von Mercedes-Seite um Verstappen. Wolff hatte in den vergangenen Wochen mehrmals öffentlich Interesse am niederländischen Superstar geäußert. "Max Verstappen ist immer ein Thema und wird immer ein Thema bleiben", sagte der 52-Jährige unter anderem zuletzt bei Sky.

Bei den Silberpfeilen verlässt am Ende des Jahres Rekordweltmeister Lewis Hamilton das Team in Richtung Ferrari, neben dem gesetzten George Russell ist also noch ein zweites Cockpit für 2025 zu besetzten.

Um Verstappen hatten sich zuletzt die Gerüchte gemehrt, dass er bei Red Bull nicht mehr vollumfänglich zufrieden sein. Der österreichische Rennstall schlägt sich aktuell mit einem intern ausgetragenen Machtkampf zwischen Teamchef Christian Horner und dem Verstappen-Clan um Max, Vater Jos und RB-Motorsportberater Helmut Marko herum. Kürzlich nahm unter anderem Chefdesigner Adrian Newey deshalb seinen Hut und kündigte an, das Team im ersten Quartal 2025 zu verlassen.

In Miami spielte Verstappen den Konflikt herunter. An seiner persönlichen Zukunft werde sich trotz des Newey-Abgangs zunächst nichts ändern. "Im Moment" liege diese bei Red Bull. "Am Ende des Tages geht es für mich nicht um Geld. Solange das Umfeld stimmt und wir das schnellste Auto haben, ist es ganz einfach." Dem 26-Jährigen wäre es zwar "natürlich lieber gewesen", wenn Newey im Team bliebe. Doch Teamchef Horner habe "einen großartigen Job gemacht, indem er die nächste Generation von Red Bull vorbereitet hat".