Hamilton einfach weltmeisterlich

Lewis Hamilton feierte seinen Sieg mit einer Beckerfaust auf seinem Mercedes
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Platz 6, Daniel Ricciardo: Mit seinem weltmeisterlichen Teamkollegen konnte der Australier beim Nachtrennen nicht mithalten. Zwar qualifizierte er sich knapp vor ihm für das Rennen, schon am Start gab er den Vorteil aber aus der Hand. Er kam äußerst durchschnittlich weg. Den Platz auf dem Podium vermachte ihm schließlich das Safety Car, als Alonso direkt nach seinem Reifenwechsel wieder in die Box musste.

Immerhin zeigte Ricciardo danach seine Qualität. Trotz Problemen mit dem Hybridsystem hielt er den Spanier hinter sich, obwohl der sich in den letzten Runden dauerhaft im DRS-Fenster befand. Das wertet die Leistung für mich noch deutlich auf.

Platz 7, Esteban Gutierrez: Ein Sauber in den Punkten? Zumindest im Driver-Ranking funktioniert das. Gutierrez fuhr auf dem Stadtkurs blendend und sicherte sich Startplatz 14. Sogar Sergio Perez musste sich mit seinem Force India dahinter anstellen.

Vielleicht hätte der Mexikaner sogar um den ersten Punkt der Saison 2014 für sein Schweizer Team gekämpft, wenn er nicht durch ein Elektronikproblem ausgebremst worden wäre. Konjunktiv. Was sicher ist: Für Sauber wird die Luft immer dünner. Marussia liegt in der Konstrukteurswertung immer noch vorn. Dem Finanzplan für 2015 dürfte das Ergebnis nicht gerade gut tun.

Platz 8, Nico Hülkenberg: Eine Glanzleistung legte der Emmericher in Singapur zwar nicht hin, eine solide Vorstellung war es aber allemal. Hülkenberg hielt seinen Force-India-Teamkollegen Perez im Qualifying mit drei Zehnteln Vorsprung abermals hinter sich und war auch im Rennen auf dem besten Weg zu Platz sieben.

Letztlich kostete ihn der fehlende Abtrieb seines Autos ein besseres Ergebnis. Nachdem er das halbe Rennen auf den soften Slicks ausgehalten hatte, bauten sie in den letzten Runden zu stark ab. Hülkenberg verlor noch zwei Plätze, rettete aber im Gegensatz zu Bottas noch Platz neun und damit zwei WM-Punkte ins Ziel.

Platz 9, Pastor Maldonado: Ein Crash pro Wochenende ist beim Venezolaner Standard. In Singapur nahm er sich sein Freilos am Freitag, machte den Fehler nach einem durchschnittlichen Qualifying aber wieder gut. Dass Maldonado ein ähnlicher Typ ist wie Hamilton und dauerhaft am Limit operiert, ist bekannt. Mit dem katastrophalen Lotus ist die Kontrolle aber ungleich schwerer, erst recht auf einem mit Leitplanken gespickten Stadtkurs.

Maldonado ließ sich trotzdem nicht davon abhalten, an den Punkten zu schnuppern. Erst als Perez und Vergne ihre Aufholjagd starteten, wurde er von Platz zehn verdrängt. Für den Lotus-Piloten war es dennoch eines der besten Wochenenden der laufenden Saison. Mit kontrollierter Fahrweise überholte er seinen Teamkollegen Romain Grosjean. Das allein ist bei ihm schon ein Indiz, dass er für die Punkteränge in Frage kommt.

Platz 10, Marcus Ericsson: Weltpremiere! Ein Schwede punktet im Driver-Ranking. Gut, es gab seit Jahren keinen mehr in der Formel 1, eine Erwähnung sollte das aber wert sein. Warum Ericsson einen Punkt bekommt? Weil er endlich angedeutet hat, dass er mehr ist als einen Anhänger voll Geld, den man an den Caterham kuppeln kann.

Zwar lag er im Qualifying 1,9 Sekunden hinter Teamkollege Kamui Kobayashi, das lag aber an Elektronikproblemen. Im Grand Prix setzte er sich vom 22. Startplatz dann aber nicht nur gegen Max Chilton durch, sondern verwies auch den talentierten Ferrari-Junior Jules Bianchi im zweiten Marussia auf die Plätze, indem er ihn auf deutlich älteren Reifen hinter sich hielt.

Härtefall, Sergio Perez: Trotz der furiosen Aufholjagd bekommt der Mexikaner von mir keinen Punkt. Das hat Gründe. Er war im Qualifying nur 15. Zumindest Gutierrez hätte nicht vor ihm stehen dürfen. Dass er am Ende Siebter wurde, entspricht zudem nicht seiner eigentlichen Leistung. Perez war schon überrundet, als das Safety Car auf die Strecke kam.

Der Sprung von Platz 17 um zehn Plätze nach vorne in den letzten Runden war zwar gut, dass er die Chance dazu hatte, war nach vier Boxenstopps aber pures Glück. Ohne Zurückrunden hätte er nach dem durch sein optimistisches Manöver ausgelösten Crash mit Sutil überhaupt keine Chance mehr gehabt. In den Punkten sehe ich ihn deshalb nicht.

Seite 1: Von Hamilton bis Vergne

Seite 2: Von Ricciardo bis zum Härtefall

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