Platz 5, Daniel Ricciardo:
Zum erst fünften Mal in dieser Saison schlug der Aussie-Boy seinen Teamkollegen im Startplatz-Wettrennen am Samstag. Gebracht hat es ihm am Sonntag nichts. Schon am Start musste er Verstappen ziehen lassen. Schlimmer noch: Auch gegen Ocon zog er nach wenigen Kurven den Kürzeren.
Den Force-India-Piloten überholte er aber später wieder. Anschließend ging es darum, einen Podiumsplatz hinter Verstappen zu sichern. Dies tat er dann auch mit gewohnter Souveränität, als sich Bottas immer größer im Rückspiegel auftat. Kein Glanzauftritt von Ricciardo, aber zumindest solide.
Platz 4, Kevin Magnussen:
Die Durststrecke von sieben Rennen ohne Punkte ist beendet! Der Däne jagte Massa über weite Strecken des Geschehens, war gegen die Spitzengeschwindigkeit des Williams aber lange Zeit machtlos. In Runde 43 ging Magnussen dann aufs Ganze und quetschte sich in Kurve eins innen am Brasilianer vorbei. Die Attacke hatte zwar Hauruck-Charakter, war aber im Rahmen der Sportlichkeit - bei Bad Boy Magnussen eine Tatsache, die nicht immer gegeben ist. Definitiv einer der besseren Auftritte des Haas-Piloten.
Platz 3, Esteban Ocon:
Eine klasse Quali plus ein super Rennen ergibt: ein rundum starkes Wochenende. Der Mercedes-Junior profitierte von Bottas' und Kimi Räikkönens Strafversetzungen und startete als Fünfter. Schöne Platzierung, doch es geht noch besser, dachte sich wohl Ocon zu Beginn des Rennens und überholte schon nach wenigen Kurven Ricciardo. Auf der Zielgeraden schnappte er sich noch den lädierten Vettel-Ferrari, sodass er nach einer Runde gar auf Podiumskurs war.
Die dritte Position behielt der junge Franzose immerhin bis in den elften Umlauf hinein. Erst dann musste er Ricciardo und die restlichen Spitzenfahrer ziehen lassen. Mehr als "Best of the Rest" war nicht drin - der unter der Woche verhaftetete Force-India-Teamchef Vijay Mallya dürfte sich also trotz aller justizieller Probleme gefreut haben.
Platz 2, Max Verstappen:
Lange lief es für den Red-Bull-Youngster in dieser Saison äußerst bescheiden, doch Asien darf er mit einem guten Gefühl verlassen. Erst der Sieg in Malaysia, jetzt ein zweiter Platz in Japan - jawel! (So sagt der Niederländer laut Langenscheidt-Wörterbuch für "Jawohl!".)
Bereits direkt nach dem Start ging er mit einem konsequenten Manöver innen an Ricciardo vorbei, wenig später war Sebastian Vettel fällig. Natürlich war der Ferrari-Pilot von seinem Motorendefekt beeinträchtigt, das Manöver vor der Haarnadel war trotzdem sehr stark.
Etwas Pech hatte er beim Überrunden von Alonso, eine Chance auf den Sieg wurde ihm in dieser Situation aber wohl nicht genommen. Zu groß war der Topspeed-Unterschied zwischen Red Bull und Mercedes an diesem Tag.
Trotzdem sorgte Verstappen mit seiner Verfolgungsjagd für das größte Spannungsmoment in einem sonst eher faden Rennen. Er setzte Hamilton dauerhaft unter Druck und holte damit das Maximum heraus.
Platz 1, Lewis Hamilton:
Zwei Rekordzeiten, zwei Zauberrunden - Mercedes hat Hamilton im dritten Quali-Segment offenbar Flügel geschenkt. Der Hammer-Time-Engländer nutzte sie und flog zum ersten Mal überhaupt in Suzuka auf Pole Position.
Sein Start war dann mittelmäßig. Vettel selbst glaubte, dass er Hamilton ohne Leistungsprobleme hätte überholen können. Es kam anders und der Silberpfeil-Pilot behielt die Führung. Von dort aus kontrollierte der wohl bald viermalige Weltmeister das Rennen, blieb cool und fehlerlos. Hamilton bewies mal wieder, dass er ein Meister darin ist, genau so schnell zu fahren, wie es für einen Sieg nötig ist.
59 Punkte beträgt das Polster auf Vettel nach diesem Wochenende. Ein Vorsprung, den sich Hamilton in dieser Form wohl kaum noch nehmen lassen wird.