Kahn: Schweini ist zu unreif

Von Haruka Gruber
Kahn, Podolski
© Imago

München - Oliver Kahn hat seinen ehemaligen Teamkollegen Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski von einem Weggang vom FC Bayern abgeraten.

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Bei Schweinsteiger etwa, dem angeblich Angebote aus Italien und England vorliegen sollen, sei es wegen seiner "Jugendlichkeit nicht angebracht, ins Ausland zu wechseln".

"Er sollte versuchen, beim FCB erfolgreich zu sein", sagt der ehemalige Bayern-Keeper gegenüber SPOX.com. "Wenn eine bestimmte Reife eingekehrt ist, wenn er 27 oder 28 ist, kann er immer noch gehen. Für einen jungen Spieler ist es die bessere Lösung zu bleiben."

Und auch im Fall Podolski, der mit einer Rückkehr zum 1. FC Köln liebäugeln soll (SPOX.com berichtete), plädiert Kahn für einen Verbleib. "Ich würde Lukas nicht empfehlen zu wechseln, nur weil es die ersten zwei Jahre nicht so gelaufen ist. Jürgen Klinsmann setzt doch auf junge Spieler."

Die ersten Jahre beim FC Bayern wären schon für viele schwer gewesen, das kenne er aus Erfahrung. "Er hat doch bei der EM gezeigt, wozu er fähig ist. Zeigt er das auch bei Bayern, hat er sehr gute Karten", meinte der 39-Jährige.

Rummenigge dementiert Poldi-Wechsel

In die gleiche Kerbe schlug FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der bei Klinsmanns Antritts-Pressekonferenz einem Transfer Podolskis an den Rhein eindeutig den Riegel vorschob.  

"Ich habe meinem Kollegen Michael Meier (Kölns Manager, Anm. d. Red.) angerufen und ihm gesagt, dass das kein Thema ist. Das ist unsere endgültige Meinung", so Rummenigge, der darüber hinaus Meier gebeten habe, Kölns Trainer Christoph Daum "zu sensibilisieren und ihn zurückzuhalten".

Daum hatte mit seiner Äußerung in der "Sport.-Bild", Lukas sei "total heiß drauf, zum FC zurückzukommen", für Aufregung gesorgt.

Mangel an Professionalität?

Abseits aller Wechselgerüchte mahnte Kahn Schweinsteiger wie auch Podolski an, mehr an sich zu arbeiten - auf und neben dem Platz.

"Ich habe mit Bastian und Lukas schon in der letzten Saison viel gesprochen und immer wieder gesagt, dass sie nicht nur den fußballerischen, sondern alle Aspekte, die zum Profi-Dasein gehören, meistern müssen. Dazu gehört auch der richtige Umgang mit den Medien und deren Kritik."

Erstmal den Kopf frei kriegen

Nach dem verlorenen EM-Endspiel ginge es für die beiden Youngster jetzt vor allem darum, den Kopf frei zu bekommen.

"Es ist natürlich bitter, wenn man im Finale steht und den großen Wurf verpasst - so wie ich 1999 in der Champions League beispielsweise."

Kahn: "Die Jungs haben jetzt 14 Tage Urlaub und müssen sich jetzt schnell erholen. Es ist eine sehr, sehr schwere Aufgabe, bis zum Bundesliga-Start wieder topmotiviert zu sein. Nach so einem Finale muss man erst wieder aus einem Loch raus, das muss man erstmal verarbeiten."

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