Das Ende der Wohlfühloase

Ein Punkt aus drei Spielen, der schlechteste Saisonstart seit 1977 - der FC Bayern steckt in der Krise. Und bei den Fans ist der Geduldsfaden am Wochenende bereits gerissen.

Bei den Verantwortlichen genießt Jürgen Klinsmann aber nach wie vor vollstes Vertrauen. "Wir sind von Jürgen und seiner Philosophie überzeugt. Er ist der richtige Trainer für uns! Im Prinzip macht er alles richtig. Nur die Ergebnisse sind derzeit nicht die richtigen", sagte Karl-Heinz Rummenigge in der "Bild".

Der Vorstandsvorsitzende erwartet von allen Beteiligten mehr Geduld und nimmt auch die zuletzt mürrischen Zuschauer in die Pflicht. "Der FC Bayern - und damit ausdrücklich auch die Fans - wird in dieser Saison beweisen müssen, ob er nur stabil ist, wenn Erfolg da ist, oder ob wir auch die Geduld haben und das Vertrauen aufbringen, einmal völlig neue Wege zu gehen."

Rummenigge stellt auch klar, dass es beim FC Bayern keine Trainerdiskussion gebe und Klinsmann definitiv auch am 34. Spieltag auf der Bank sitzen werde.

Härtere Gangart

Dafür wird der Druck nun auf die Mannschaft abgegeben. Rummenigge kündigte den Spielern eine härte Gangart an. Die Zeit der Wohlfühloase Säbener Straße scheint vorbei.

Nachdem bereits Uli Hoeneß und Klinsmann am Wochenende die laxe Einstellung der Einwechselspieler beklagt hatten, beschwerte sich auch Rummenigge über die Sorglosigkeit.

"Wenn der ein oder andere meint, er müsse hier egoistisch agieren, dann werden wir ihm klar und deutlich zu verstehen geben, dass dies nicht der Weg ist, der zum Erfolg führt." Er verlange von der Mannschaft, dass sie nun kratzt, beißt und spuckt.

Rensing muss sich beweisen

Eine Leistungssteigerung erwartet er sich auch von Michael Rensing. Der Torhüter müsse nun endlich beweisen, dass er eine würdige Nummer eins sei. "Er hat unser Vertrauen, muss aber nun mit dem Druck fertig werden. Beim dritten Tor gegen Bochum sah er zugegebenermaßen nicht ganz gut aus."

Ähnlich äußerte sich auch Klinsmann in der TV-Sendung "Blickpunkt Sport". Der Trainer gab Rensing zwar eine Teilschuld am Gegentor, wolle ihm aber weiterhin Fehler in seinem Entwicklungsprozess zugestehen.

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