Die Aussortierten
Andreas Görlitz und Christian Lell: Der eine spielte 17 Minuten, der andere 59 - in der ganzen Saison. Für Görlitz und Lell ist der FC Bayern mindestens eine Nummer zu groß. Görlitz hat im Verein viele Freunde und nahm seine Rolle gelassen hin. Sein Vertrag läuft aus, er wird gehen. Lell soll im August 2009 seinen Wechsel zu Stoke City buchstäblich verpennt haben, weil er kurz vor Ende der Wechselfrist telefonisch nicht erreichbar war. Sein Vertrag läuft noch bis 2011, er will nicht gehen.
Breno: Van Gaal hatte ihm schon vor der Saison ein Ausleihgeschäft versprochen, um Spielpraxis zu sammeln. Dann verletzte sich Demichelis und er musste bleiben. Spielpraxis bekam er aber nicht, weil er Badstuber vor der Nase hatte. Als Demichelis wieder fit war, durfte er in der Winterpause nach Nürnberg. Der Wechsel zum FCN war goldrichtig.
Breno stabilisierte die Club-Abwehr und deutete zumindest an, warum er von Uli Hoeneß etwas euphorisch als einer der besten Innenverteidiger der Welt in diesem Alter bezeichnet wurde. Ein Kreuzbandriss beendete sein Gastspiel in Franken. Breno absolviert sein Reha-Training an der Säbener Straße und soll in Zukunft eine tragende Rolle spielen.
Luca Toni: Der Verlierer der Saison. Überwarf sich ständig mit van Gaal und kritisierte den Trainer mehrfach öffentlich. Van Gaal warf ihn aus dem Kader, Toni flüchtete nach Rom und wurde dort immerhin Vizemeister. Die Giallorossi wollen den Weltmeister aber nicht kaufen, Bayern ihn nicht zurücknehmen. Toni stolperte über sein eigenes Ego.
Edson Braafheid: Wie Pranjic Wunscheinkauf von van Gaal. Ein sympathischer Kerl, aber sportlich alles andere als eine Verstärkung. Braafheid hatte erhebliche Probleme mit dem Tempo in der Bundesliga und den Dimensionen beim FC Bayern. Wurde an Celtic Glasgow ausgeliehen, konnte aber auch in der zweitklassigen schottischen Premier League keine Bäume ausreißen. Bekommt von van Gaal eine zweite Chance.
Andreas Ottl: Versucht seit Jahren vergeblich, in der ersten Mannschaft des FC Bayern Fuß zu fassen. Ottl ist ein hochanständiger, loyaler Profi, seine Qualitäten reichen aber nicht aus, um in München den ersehnten Stammplatz zu ergattern. War ein halbes Jahr Führungsspieler in Nürnberg und half mit, den Abstieg zu vermeiden. Der Club will Ottl verpflichten, der Spieler aber lieber zurück nach München.
Jose Ernesto Sosa: El Principito steht seit 2007 in München unter Vertrag. Sosa soll herausragende Qualitäten haben. Bei Bayern war davon kaum etwas zu sehen. Das begann bei der Einstellung und hörte mit beträchtlichen Defiziten im Zweikampf auf. Sosa ist an seinen Heimatklub Estudiantes de La Plata ausgeliehen. Ob er noch eine Chance in München erhält, ist höchst fraglich.