Meister Mainz & Vizekirchen

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10. Mai 201011:36
Am Mainzer Bruchweg gab es in der abgelaufenen Spielzeit viel zu jubelnGetty
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Zum 47. Mal schließt die Bundesliga ihre Pforten. Nach 34 Spieltagen mit insgesamt 306 Partien. 867 Tore wurden seit dem Auftakt am 7. August 2009 erzielt, 42 Mal wurden Profis von den Unparteiischen vorzeitig zum Duschen geschickt. Zehn Trainer wurden verschlissen und mehr oder weniger erfolgreich ersetzt. Doch das ist nicht alles zu einer Saison, in der die Bayern ihren 22. Meistertitel einfuhren, Schalke 04 auferstand, der VfB Stuttgart eine historische Aufholjagd startete und Aufsteiger Mainz 05 ganz Fußball-Deutschland begeisterte. SPOX hat die wirklich wichtigen Fakten gesammelt. Und ein eigenes Ranking erstellt.

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(1) FSV Mainz 05 (47 Punkte, 36:42 Tore)

Mann der Saison: Thomas Tuchel (36). Der Shootingstar der Trainerbranche. Zu Saisonbeginn auf den Trainerstuhl gehievt, traute ihm kaum jemand außerhalb des Vereins wirklich etwas zu. Doch mit taktischem Verständnis sowie einer an Jürgen Klopp erinnernden Leidenschaft und Akribie trieb er den Aufsteiger zur besten Saison der Klubgeschichte an.

Spiel der Saison: 2:1 gegen Bayern (3. Spieltag). Die Sensation der Saison und die Initialzündung für die Erfolge. In der überragenden ersten Hälfte führte der FSV den Rekordmeister vor. Den Sturmlauf der Bayern nach der Pause überstand der FSV mit Glück und Teufelskerl Heinz Müller zwischen den Pfosten.

Zahl der Saison: 30. Während alle anderen als Abstiegskandidaten gehandelten Vereine bis auf den letzten Drücker um den Klassenerhalt zitterten, waren die 05er schon nach dem 30. Spieltag gesichert. Vier Spieltage vor Saisonende! Respekt!

Spruch der Saison: "Mainz ist für mich größer als Madrid!" (Real-Leihgabe Adam Szalai bewirbt sich öffentlich für einen Anschlussvertrag beim FSV)

SPOX-Note: 1. Besser geht es nicht für einen Aufsteiger vom Kaliber Mainz. Nicht zu vergleichen mit Hoffenheim vor einem Jahr oder Kaiserslautern 1997. Die 05er haben mehr aus der Situation gemacht, als eigentlich möglich war. Jetzt folgt aber das so schwere zweite Jahr.

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(2) FC Schalke 04 (65 Punkte, 53:31 Tore)

Mann der Saison: Felix Magath (56). Der Messias ist angekommen. Binnen weniger Monate kittete er die tiefen Risse zwischen Mannschaft und Fans, baute zahlreiche unbekannte Namen in die Elf ein und formte ein Team, das bis zum vorletzten Spieltag um den Titel spielte.

Spiel der Saison: 2:0 in Leverkusen (28. Spieltag). Die wenigsten Auftritte waren ansehnlich. Dieser schon. Mit tollem Kombinationsfußball entzauberte S04 die Werkself und nahm verdient die Punkte mit - inklusive zwischenzeitlicher Tabellenführung.

Zahl der Saison: 9. Trotz hoher Schulden gingen die Knappen im Winter auf Shoppingtour. Neun neue Spieler kamen nach Gelsenkirchen. Im Vorgriff auf die neue Saison - so die offizielle Verlautbarung. Ablösesumme für den Neunerpack: 4,7 Millionen Euro.

Spruch der Saison: "Vielleicht haben wir extra noch ein paar Schafe vorher rumwühlen lassen..." (Heiko Westermann nahm die Kritik der Bayern am Rasen in der Schalker Arena mit Humor)

SPOX-Note: 1. Magath vollbrachte ein Wunder. Die direkte Qualifikation für die Champions League war angesichts all der finanziellen und personellen Baustellen nicht zu erwarten. Jetzt wartet dank der Königsklasse ein Geldregen von mindestens 20 Millionen Euro.

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(3) Borussia Dortmund (57 Punkte, 54:42 Tore)

Mann der Saison: Lucas Barrios (25). Exakt sieben Spiele brauchte der Argentinier, um sich in der Bundesliga zu etablieren. Dann folgten Tore am Fließband, insgesamt 19 Stück. Kaum ein Spiel, in dem sein Name nicht auf der Anzeigetafel zu lesen war. Seit der Saison 1991/1992 traf kein Borusse so häufig wie er.

Spiel der Saison: 3:0 gegen Leverkusen (27. Spieltag). In der ersten Hälfte war Bayer besser, ohne den Ball im Netz unterzubringen. Und so zeigten die Dortmunder den Gästen, wie Tore schießen geht und siegten am Ende deutlich - und alles andere als unverdient.

Zahl der Saison: 24,3. Das Durchschnittsalter des Kaders. In der Stammelf standen regelmäßig fünf bis sechs Akteure, die nicht älter als 23 Jahre waren. Einzig Patrick Owomoyela (30) und Roman Weidenfeller (29) scherten aus.

Spruch der Saison: "Er ist eine Tormaschine und definiert sich zu 99,3 Prozent über Tore." (Michael Zorc wusste schon früh, was er von "Welttorjäger" Lucas Barrios zu erwarten hat)

SPOX-Note: 2. Der BVB ist wieder da! Nur die Startschwierigkeiten in beiden Saisonhälften vermasselten eine noch bessere Platzierung. Angesichts der Unerfahrenheit erklärlich. Diesem Team gehört die Zukunft.

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(4) FC Bayern München (70 Punkte, 72:31 Tore)

Mann der Saison: Arjen Robben (26). Der Spieler dieser Saison. Erst spät an die Isar gelotst, traf der Niederländer bei seiner Premiere gegen Wolfsburg doppelt und markierte weitere wichtige Treffer. Für ihn baute Trainer Louis van Gaal seine Formation um. Der Garant für den Titel.

Spiel der Saison: 2:1 bei Schalke (29. Spieltag). Die Bayern waren vom Anpfiff weg Herr in der Schalker Arena und schockten den Gegner mit einem Doppelpack vor der Pause. In Erinnerung bleibt die zweite Hälfte, in der die Münchner trotz Unterzahl keine einzige Chance zuließen.

Zahl der Saison: 24. Am 24. Spieltag war es so weit. Nach mehr als 21 Monaten standen die Bayern wieder auf Platz eins. Das brachte einen ordentlichen Schub Selbstvertrauen. Mit Ausnahme einer Woche gab man die Spitze nicht mehr her.

Spruch der Saison: "Ich habe zum Vorstand gesagt, dass wir alle Titel feiern werden, ich bin ein Feier-Biest." (Louis van Gaal freut sich nach dem Gewinn der Meisterschaft schon auf bis zu zwei weitere Titelfeiern in den kommenden Tagen)

SPOX-Note: 2. Angesichts des Kaders war der Titel Pflicht. Der schwache Saisonstart fällt bei der Note ins Gewicht. Auch wenn die Rückrunde mit Ausnahme der Partien in Frankfurt und gegen Stuttgart recht souverän war.

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(5) Eintracht Frankfurt (46 Punkte, 47:54 Tore)

Mann der Saison: Michael Skibbe (44). Mit Skepsis wurde der neue Trainer empfangen. Doch schnell belehrte er Fans und Umfeld eines Besseren, impfte der Mannschaft ein ansehnliches Kombinationsspiel ein. Die neue Eintracht trägt seine Handschrift.

Spiel der Saison: 2:1 gegen Bayern (27. Spieltag). Ein Sieg des Willens. Bis kurz vor Abpfiff lag die Eintracht zurück. Eine unnachahmliche Schlussphase brachte dann aber den verdienten Erfolg.

Zahl der Saison: x. X-mal beschwerte sich Trainer Michael Skibbe öffentlich über die Personalpolitik und forderte mehr Risikobereitschaft auf dem Transfermarkt. Der Lohn: Im Januar kamen Halil Altintop und Ricardo Anthony Clark - zum Nulltarif.

Spruch der Saison: "Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass man mich besser unter Kontrolle halten kann, wenn ich eine Gelbe Karte sehe." (Patrick Ochs erklärt, warum er von Schiedsrichter Peter Gagelmann verwarnt wurde)

SPOX-Note: 2. Über Monate hinweg eine der Überraschungen der Liga, trumpfte gegen die Großen auf (Siege gegen Bayern, Leverkusen und zweimal Bremen). Doch zum Ende war die Luft raus, die Motivation schien zu fehlen.

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(6) SC Freiburg (35 Punkte, 35:59 Tore)

Mann der Saison: Ömer Toprak (20). Nach einem Kartunfall hing seine Karriere am seidenen Faden. Doch der Verteidiger überwand alle Rückschläge und feierte am 18. Spieltag sein umjubeltes Comeback. Eine Woche später stand er gar in der Startelf.

Spiel der Saison: 3:0 gegen Mönchengladbach (7. Spieltag). Ordentlicher Saisonstart, doch zu Hause war nichts zu holen. Erst am 27. Spieltag gab es den zweiten Heimerfolg. So deutlich wie gegen Gladbach gewann Freiburg kein Spiel im eigenen Stadion mehr.

Zahl der Saison: 14. Abgesehen von dem Spiel gegen Mönchengladbach waren die Tore im eigenen Stadion für den SC wie vernagelt. Nur 14 Treffer gelangen. Negativer Höhepunkt: Zwischen dem 9. und 25. Spieltag blieben die Breisgauer in sechs Heimspielen ohne Torerfolg.

Spruch der Saison: "Ich werde mich heute bei meinem Bett entschuldigen müssen. Ich muss heute feiern." (Mohamadou Idrissou hatte nach der endgültigen Rettung keine Zeit für die heimischen Federn)

SPOX-Note: 2. Mit dem kleinsten Etat vorzeitig gerettet. Zudem als einziger Verein aus dem unteren Tabellendrittel ohne Trainerwechsel über die Runden gekommen. Nachahmenswert. Nur: Vor eigenem Publikum muss mehr drin sein.

Rasante Aufholjäger, ein Bundesligarekord & Verletzungsprobleme - Plätze 7 bis 12

Abgestürzte, Abgestiegene & die unglaublichsten 90 Minuten - Plätze 13 bis 18

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(7) Werder Bremen (61 Punkte, 71:40 Tore)

Mann der Saison: Philipp Bargfrede (21). Vor zwölf Monaten noch völlig unbekannt, trumpfte er als Nebenmann von Torsten Frings im defensiven Mittelfeld auf. Seit seinem ersten Auftritt von Beginn an am 4. Spieltag nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Der heimliche Stabilisator: Mit ihm in der Startelf verlor Werder nur ein einziges Spiel in dieser Saison.

Spiel der Saison: 2:1 gegen Hertha (21. Spieltag). Der Befreiungsschlag nach zuvor fünf Pleiten. Zwar war Glück dabei, weil der Hertha ein regulärer Treffer aberkannt wurde, doch endlich bewies Bremen auch mal wieder Beißerqualitäten.

Zahl der Saison: 5. Fünfmal nacheinander blieben die Bremer rund um die Winterpause ohne Punktgewinn. Vom 16. bis 20. Spieltag blieb das Punktekonto bei 28 Zählern stehen. Diese Wochen kosteten letztlich die vielleicht sogar die Meisterschaft.

Spruch der Saison: "Bei den Verhandlungen, über die da geschrieben worden ist, war ich nicht dabei. Aber vielleicht wollen mir meine Kollegen in der Geschäftsführung ein Geschenk machen." (Klaus Allofs erfährt von Journalisten, dass Mesut Özil seinen Vertrag angeblich um ein Jahr verlängert hat)

SPOX-Note: 2. Über die gesamte Hinrunde in der Spitzengruppe. Doch der Durchhänger zum Jahreswechsel vermasselte eine noch bessere Platzierung. Mit einer atemberaubenden Aufholjagd wurde die Spielzeit noch gerettet. Werder winkt wieder die "Heimat" Champions League.

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(8) Bayer Leverkusen (59 Punkte, 65:38 Tore)

Mann der Saison: Toni Kroos (20). In der Hinrunde eine der bestimmenden Figuren der Liga. Auch in den ersten Partien nach der Winterpause glänzte er und trieb das Spiel an. Doch nach und nach war der Kräfteverschleiß bemerkbar, so dass im Endspurt nur noch wenige Impulse von ihm ausgingen.

Spiel der Saison: 2:3 in Nürnberg (25. Spieltag). Als ungeschlagener Spitzenreiter war Bayer zum Abstiegskandidaten gereist, nur um sich dort rund um die Pause vorführen zu lassen. Die Schlussoffensive brachte lediglich zwei Treffer ein.

Zahl der Saison: 24. In den ersten 24 Ligaspielen blieb Bayer ungeschlagen. Länger als jede andere Mannschaft in den europäischen Top-Ligen. Zugleich ein Rekord für die Bundesliga. Allerdings endeten von den 24 Partien elf unentschieden.

Spruch der Saison: "Der Kaplan ist kein Heiliger, der kommt aus der eigenen Jugend." (Reiner Calmunds Versuch, Nachwuchsspieler Burak Kaplan nach seinen beiden Treffern in seinen ersten Bundesligaspielen zu erden)

SPOX-Note: 2. Der Meister-Traum wurde lange aufrecht erhalten. Dann folgte die unerklärliche wie folgenschwere Krise. Die großen Fleischtöpfe bleiben vorerst unerreicht. Dennoch ein respektables Ergebnis.

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(9) VfB Stuttgart (55 Punkte, 51:41 Tore)

Mann der Saison: Christian Gross (55). Jahrelang immer wieder im Gespräch, wenn ein Bundesligist einen Trainer suchte. Doch erst der VfB griff zu. Und avancierte unter der Regie des Schweizers vom abstiegsbedrohten Klub zum besten Team der Rückrunde.

Spiel der Saison: 2:1 in München (28. Spieltag). Elf Jahre lang hatte es bei den Bayern so gut wie nichts zu holen gegeben. Dann kam der VfB nach einem 0:1 noch zurück und drehte das Spiel. Fast genauso wichtig wie die drei Punkte: Stuttgart war nun restlos von sich überzeugt und marschierte noch in die Europa League.

Zahl der Saison: 39. In der schon traditionell starken Rückrunde holten die Schwaben 39 Zähler, waren mit Abstand das beste Team. Nur gegen Hamburg und auf Schalke setzte es Niederlagen.

Spruch der Saison: "Jetzt gehe ich nach Hause und muss meine Kinder erziehen, damit wenigstens die korrekt werden." (Jens Lehmann musste am eigenen Leib erfahren, dass Hannoveraner Balljungen keinen Respekt vor den Stars der Szene haben)

SPOX-Note: 3. Eigentlich verdient der VfB zwei Noten. Eine für seine miserable Hinrunde, die andere für die begeisternde Rückserie. So trifft man sich in der Mitte. Nur: Es wäre viel mehr drin gewesen.

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(10) Borussia Mönchengladbach (39 Punkte, 43:60 Tore)

Mann der Saison: Marco Reus (20). In seiner ersten Bundesligasaison durchgestartet. Mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke durchschnitt er Abwehrreihen wie das Messer die Butter. Schon jetzt legendär: Sein Sololauf über das halbe Feld zum 2:0 gegen Mainz.

Spiel der Saison: 4:3 gegen Bremen (20. Spieltag). Eines der wenigen Fußballfeste im Borussia-Park. Nach 18 Minuten führten die Fohlen 3:0. Bremen kam zwar noch einmal heran, doch die Borussia war an diesem Tag einfach ein ganzes Stück besser.

Zahl der Saison: 8. Verteidiger Roel Brouwers hat sein Soll übererfüllt. Der Verteidiger traf achtmal ins gegnerische Netz. Mit seinen Toren sicherte der Niederländer den Fohlen immerhin neun Punkte.

Spruch der Saison: "Der Regen kommt von Gott. Deshalb ist das kein Problem." (Der früher in Belgien aktive Dante stört sich nicht am Schmuddelwetter in Deutschland)

SPOX-Note: 3. Nach dem ersten Saisondrittel drohte Abstiegskampf pur. Dann fand man sich und lieferte einige mitreißende Partien ab - allerdings nur zu Hause. Trotz Lichtblicken wie Marco Reus, Roel Brouwers und Tobias Levels auch mit viel Schatten.

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(11) 1. FC Nürnberg (31 Punkte, 32:58 Tore)

Mann der Saison: Albert Bunjaku (26). Anpassungsprobleme? Nicht beim Schweizer! Er hatte zwar Durchhänger zum Ende der Hin- und Rückrunde, doch sowohl in den beiden wichtigen Spielen gegen Hertha BSC als auch in Hannover war er hellwach und netzte ein.

Spiel der Saison: 3:2 in Wolfsburg (13. Spieltag). Der Ausreißer nach oben. Der Club zeigte eines seiner besten Spiele und nahm die Punkte verdient mit. Auch wenn eine Tätlichkeit von Raphael Schäfer übersehen wurde und der Siegtreffer erst in der Nachspielzeit fiel.

Zahl der Saison: 477. Zwischen dem 13. und 19. Spieltag blieb der Club 477 Minuten ohne eigenen Treffer. So rutschte man von Rang 14 auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Da half auch der Trainerwechsel zu Dieter Hecking zunächst wenig.

Spruch der Saison: "Er hat nun ein Bundesliga-Tor mehr als der Trainer. Das ist Scheiße." (Vollends freuen wollte sich Dieter Hecking nach dem ersten Bundesligator von Ilkay Gündogan nicht mit seinem Jungstar)

SPOX-Note: 4. Der Coup in Wolfsburg stand im krassen Gegensatz zu Heimpleiten gegen Freiburg oder Bochum. Die einzige Konstante war die fehlende Konstanz. Die Negativserien zum Ende beider Runden brachen dem Club fast das Genick. Nun bleibt das Hintertürchen Relegation.

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(12) Hamburger SV (52 Punkte, 56:41 Tore)

Mann der Saison: Marcell Jansen (24). Spielte die Saison seines Lebens, etablierte sich endgültig auf der Position als offensiver Außen. Er strotzte vor Selbstvertrauen und Tatendrang und erzielte in 18 Bundesligapartien stolze sechs Tore. Vor allem war er der Einzige, der gerade in den schwierigen Phasen Verantwortung übernahm. Wehrmutstropfen: Konnte wie üblich verletzungsbedingt nur die Hälfte aller Spiele absolvieren.

Spiel der Saison: 1:5 in Hoffenheim (32. Spieltag). Die Partie war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und Trainer Bruno Labbadia den Job kostete. Nach der Nichtleistung von Hoffenheim mussten Konsequenzen gezogen werden.

Zahl der Saison: 18. Nicht weniger als 18 Profis fielen wegen Verletzung aus. Ob es nun kleine Wehwehchen wie bei Joris Mathijsen oder Ruud van Nistelrooy waren oder schwerwiegende Blessuren wie bei Paolo Guerrero, Marcell Jansen oder Ze Roberto.

Spruch der Saison: "Da hat Guerrero gut getroffen. Die New York Yankees würden ihn morgen verpflichten..." (Frank Rost war wohl als Einziger angetan von dem Flaschenwurf seines Teamkollegen auf einen pöbelnden Fan)

SPOX-Note: 4. Es lief wie immer in den vergangenen Jahren. Starke erste Halbserie mit Tuchfühlung zur Spitze und dann der Absturz im Frühjahr. Diesmal war er jedoch tiefer als gewohnt. Nächstes Jahr in Europa nur Zuschauer.

SPOX-Meister, Spieler der Saison & der ewige Skibbe - Plätze 1 bis 6

Abgestürzte, Abgestiegene & die unglaublichsten 90 Minuten - Plätze 13 bis 18

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(13) VfL Wolfsburg (50 Punkte, 64:58 Tore)

Mann der Saison: Edin Dzeko (24). Der einzige Wolf, der an die Leistung der Meistersaison anknüpfte. Wenn die Rückrunde beginnt, blüht der Bosnier auf. Der Lohn: Die Torjägerkanone. Das erste Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass ein Klub zweimal nacheinander zwei verschiedene Torschützenkönige stellt.

Spiel der Saison: 2:4 gegen Bremen (31. Spieltag). Nach der enttäuschenden Hinrunde fingen sich die Niedersachsen unter Trainer Lorenz-Günther Köstner und schielten auf die internationalen Plätze. Doch gegen einen direkten Konkurrenten vergab man die Hoffnung auf den Europacup - trotz zweimaliger Führung.

Zahl der Saison: 6. Nur sechs Ligaspiele gewann der VfL als Deutscher Meister unter der Regie von Trainer Armin Veh. Von immerhin 19 Partien. So war der Zug nach ganz oben schon früh abgefahren.

Spruch der Saison: "Ich habe keine Lust mehr, mir euer Gelusche anzugucken." (Lorenz-Günther Köstner hält den Druck auf seine Spieler mit klaren Ansagen hoch)

SPOX-Note: 4. Auch wenn der Titel vor einem Jahr einer Sensation gleichkam, ist das Ergebnis der Folge-Saison ein herber Rückschlag. Im Jahr eins nach Felix Magath ist man wieder im grauen Mittelmaß angekommen. Und das mit dem Kader...

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(14) 1899 Hoffenheim (42 Punkte, 44:42 Tore)

Mann der Saison: Timo Hildebrand (31). Nach starken Leistungen macht sich der Keeper Hoffnungen auf die WM. Doch in der Krise erwies er sich nicht als Führungsspieler. Seine öffentliche Kritik an den offensichtlichen Disziplinproblemen einiger Mitspieler wurde in der Kabine als schlechter Stil aufgefasst, zudem überwarf er sich mit Manager Jan Schindelmeiser. Folge: 1899 wollte die Trennung, nun steht Hildebrand vor einer ungewissen Zukunft.

Spiel der Saison: 0:4 in Wolfsburg (29. Spieltag). Symptomatisch für den Großteil der Saison. Hoffenheim hatte mehr vom Spiel, besaß die besseren Möglichkeiten. Doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie.

Zahl der Saison: 12. In einem Dutzend Spiele blieb das im letzten Jahr wegen seines Offensivspiels so gelobte Team torlos. Obwohl Vedad Ibisevic über die gesamte Saison fit war und mit Maicosuel und Prince Tagoe hoffnungsvolle Offensivspieler geholt wurden.

Spruch der Saison: "Es ist schwer, wenn man von 15-Jährigen die Fäuste gezeigt bekommt." (Nicht nur Christian Eichner war über die Reaktionen der 1899-Fans im Anschluss an das 0:2 gegen Köln erschüttert)

SPOX-Note: 4. Auch im zweiten Bundesligajahr wurde das internationale Geschäft verpasst. Diesmal um Längen. Erneut stürzte die Mannschaft in der Rückrunde ab - weswegen sich Trainer Ralf Rangnick automatisch Fragen gefallen lassen muss.

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(15) 1. FC Köln (38 Punkte, 33:42 Tore)

Mann der Saison: Lukas Podolski (24). Als seine Rückkehr feststand, herrschte Ausnahmezustand. Doch schnell wurden alle auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Poldi spielte eine unterirdische Saison, nur zwei Tore gehen auf sein Konto.

Spiel der Saison: 2:0 in Stuttgart (6. Spieltag). Die Stuttgarter Schwäche war das Glück des FC. Angesichts des harten Auftaktprogramms standen die Geißböcke mit dem Rücken zur Wand. Der erste Saisonsieg gelang und die Kölner fingen sich so langsam.

Zahl der Saison: 7. In sieben Partien mit Kölner Beteiligung fielen keine Treffer. Dabei gelang dem FC in der Hinrunde das Kunststück, dreimal nacheinander mit einem 0:0 vom Platz zu gehen. Immerhin Besserung in der Rückrunde: Nur in Leverkusen stand vorne und hinten die Null.

Spruch der Saison: "Ich überlege, mir die Zahl zu tätowieren." (Lukas Podolski wurde mehrmals von Journalisten auf seine rekordverdächtige Zeit ohne eigenen Treffer angesprochen, in diesem Fall wartete er 1425 Minuten auf ein eigenes Tor)

SPOX-Note: 4. Mit Spielern wie Lukas Podolski, Milivoje Novakovic, Petit, Pedro Geromel oder später Zoran Tosic muss mehr drin sein als der Abstiegskampf. Doch das Team war über die gesamte Saison zu inkonstant.

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(16) VfL Bochum (28 Punkte, 33:64 Tore)

Mann der Saison: Mimoun Azaouagh (27). Zu Saisonbeginn in toller Form, seine beiden Traumtore zum Auftakt gegen Gladbach bleiben in Erinnerung. Dann ging es rasant bergab, unter Heiko Herrlich nicht mehr gefragt. Dabei gilt er bei Experten als technisch bester VfL-Spieler.

Spiel der Saison: 2:1 gegen Hoffenheim (22. Spieltag). Zum damaligen Zeitpunkt war der Sieg nichts Besonderes. Der VfL dominierte und fuhr den ersten Heim-Dreier mit Heiko Herrlich ein. Dass es auch der letzte Sieg unter dem Coach sein sollte, ahnte niemand.

Zahl der Saison: 3. Der VfL nahm sich seine Krise zur Unzeit. Aus den letzten zwölf Partien holte Bochum nur drei Punkte. Nicht ein Sieg sprang heraus. Die Heimschwäche wurde zum Verhängnis.

Spruch der Saison: "Mein Saisonziel ist es, eine Ecke direkt zu verwandeln. Zum Eckenschießen bin ich aber noch nicht eingeteilt." (Diese selbst gesteckte Vorgabe verpasste Christian Fuchs, es blieb am Ende bei vier direkt verwandelten Freistößen)

SPOX-Note: 5. Einen positiven Lauf hatte der VfL nur zu Beginn des Engagements von Heiko Herrlich. Ansonsten war das Abstiegsgespenst steter Begleiter. Nach der kleinen Serie war man sich zu sicher - ein fataler Trugschluss.

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(17) Hannover 96 (33 Punkte, 43:67 Tore)

Mann der Saison: Robert Enke (†32). Mannschaftskapitän, Führungsfigur, Publikumsliebling. In der Frühphase fehlte der Keeper krank oder verletzt. Sein Selbstmord schließlich warf das Team komplett aus der Bahn. Seine Bedeutung für 96 wurde mit jedem desolaten Auftritt deutlicher.

Spiel der Saison: 3:5 in Mönchengladbach (16. Spieltag). Ein wahnwitziges Spiel, bei dem nervöse Beobachter sogar an Manipulation glauben wollten. Doch würde ein bestochener Profi ein solch groteskes Eigentor fabrizieren wie Constant Djakpa mit seinem verunglückten Rückpass oder sich gleich zweimal für den Gegner in die Torschützenliste eintragen wie Karim Haggui?

Zahl der Saison: 1. Wie schwer der Tod von Robert Enke wog, zeigt die erschütternde Bilanz: In den ersten zwölf Partien nach dessen Suizid holte 96 nur einen Zähler. Der Abstiegskampf begann.

Spruch der Saison: "Wenn wir die Eigentore abziehen, hätten wir 3:2 gewonnen." (So richtig ernst nehmen konnte Hanno Balitsch die 3:5-Pleite in Mönchengladbach direkt nach Abpfiff nicht)

SPOX-Note: 5. Fast drei Trainer verschliessen, einige völlig desolate Auftritte (in München, gegen Köln). Auch wenn der Hauptgrund bekannt ist, diese Saison sollte 96 aus dem Vereinsbuch streichen.

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(18) Hertha BSC (24 Punkte, 34:56 Tore)

Mann der Saison: Artur Wichniarek (33). Hertha und der Pole - das wird keine Traumehe mehr. Nach einem missglückten Intermezzo in der Hauptstadt wollte der Stürmer zeigen, dass es auch außerhalb von Bielefeld mit dem Toreschießen klappt. Doch dieses Vorhaben ging zum zweiten Mal grandios nach hinten los.

Spiel der Saison: 1:0 gegen Hannover (1. Spieltag). Der Sieg war nicht ungewöhnlich. Erinnerte an die Vorsaison. Es gab kaum Strafraumszenen, wenig flüssige Kombinationen, doch am Ende gewann die Hertha. Anschließend riss der Faden und die Gegner schossen urplötzlich die Tore.

Zahl der Saison: 16. Der Auftakt war zumindest ergebnistechnisch gelungen, doch nach dem Sieg über Hannover ging in der Hauptstadt nicht mehr viel. In den folgenden 16 Partien gelang nicht ein Dreier. Erst das Rückspiel in Hannover brachte Besserung.

Spruch der Saison: "Für uns zählt nichts anderes, als nach vorne zu schauen, nach hinten geht's ja eh nicht mehr." (Appell von Maximilian Nicu, der den Ernst der Lage früh erkannt hat)

SPOX-Note: 6. Die zehn Monate waren eine einzige Katastrophe. Auch wenn das Team in der Vorsaison über seinem Niveau abgeschnitten hat, hätte Hertha mit diesem Kader niemals in Abstiegsgefahr geraten dürfen.

SPOX-Meister, Spieler der Saison & der ewige Skibbe - Plätze 1 bis 6

Rasante Aufholjäger, ein Bundesligarekord & Verletzungsprobleme - Plätze 7 bis 12