Wechseltheater reloaded: Mit Platz 13 in der Tabelle steckt der VfL Wolfsburg in einer handfesten Krise. Nach einer Sitzung einen Tag vor Weihnachten stärkten die VfL-Bosse Trainer McClaren aber den Rücken. Die Mannschaft dürfte aber weniger glimpflich davon kommen. "Wir werden jetzt aufräumen", kündigte Manager Dieter Hoeneß an. Wie es aussieht, könnte diese Drohung auch Top-Stürmer Edin Dzeko betreffen.
Denn obwohl in seinem bis 2013 laufenden Vertrag eine Ablösesumme in Höhe von 40 Millionen Euro festgeschrieben ist, könnte der Bosnier im Winter auch für weniger Geld den Verein wechseln. Sollte ein Verein bereit sein, 30 Millionen Euro auf den Tisch zu legen, ist laut der "Bild am Sonntag" ein Abschied des Mannschaftskapitäns aus Niedersachsen wahrscheinlich. Als heiße Kandidaten für einen Wintertransfer gelten Juventus Turin und Manchester City. Ein interessantes Wettbieten bahnt sich an.
Ziani zu Stuttgart? Die ersten Opfer der "Aufräumarbeiten" beim VfL Wolfsburg wurden bereits letzte Woche Karim Ziani und der Brasilianer Caiuby. Beide wurden vom Verein suspendiert und scheinen keine Zukunft beim VfL mehr zu haben. Für den algerischen Offensivmann Ziani, der in dieser Saison nur fünf Ligaspiele für Wolfsburg bestritt, interessierte sich vor allem der französische Erstligist FC Lorent. Nachdem den Bretonen aber das Gehalt für Ziani zu hoch war, kommt nun ein neuer Name ins Spiel.
Denn auch beim VfB Stuttgart sucht man händeringend nach Verstärkungen für die Mannschaft. Bereits im Sommer 2008 zeigten sich die Schwaben an Ziani interessiert. Dieser jedoch entschied sich jedoch für einen Verbleib bei seinem damaligen Verein, Olympique Marseille. Vor dem Hintergrund seiner Suspendierung beim VfL Wolfsburg dürfte sich seine Verhandlungsposition nun aber geändert haben.
Ein Innenverteidiger für den VfB: Auch in der Defensive besteht für den VfB Stuttgart dringender Handlungsbedarf. Nicht nur die beiden Spiele gegen den FC Bayern in Liga und Pokal haben das eindrucksvoll bewiesen. Für die Position des Innenverteidigers scheinen die Schwaben bereits kurz vor einem Abschluss zu stehen. Objekt der Begierde: Der Brasilianer Jardel vom portugiesischen Erstligisten Sporting Olhanense. Wie die portugiesische Zeitung "Record" berichtet, sind die Verhandlungen zwischen den beiden Klubs sehr weit fortgeschritten. Die Ablösesumme wird auf eine Million Euro geschätzt. Jardel absolvierte in dieser Saison für Olhanense bisher 13 Spiele.
Der VfB Stuttgart gegen Bayern: Schritt nach vorne trotz Chaos und Anarchie
Cacau nach Frankreich? In einer ähnlich prekären Lage wie der VfB befindet sich in der französischen Ligue 1 der AS Monaco. Nach 19 Spielen liegt der Pokalfinalist vom letzten Jahr nur auf Rang 17 und damit nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt. Für die Rückrunde suchen die Franzosen deshalb nach einem Verstärkung im Sturm. Auch Stuttgarts Nationalspieler Cacau soll auf der Kandidatenliste stehen, heißt es bei "France Football". Sollten die Bemühungen um Kevin Gameiro (FC Lorient) scheitern, wäre Cacau eine Alternative.
Torsiglieri und der HSV: Schon seit längerem sucht der Hamburger Sportverein nach einem neuen Talent für die Abwehr. Möglichst variabel soll ein solcher Spieler laut Armin Veh sein, um Verletzungen der Stammspieler ausgleichen zu können. Marco Torsiglieri von Sporting Lissabon passt perfekt in dieses Anforderungsprofil. Es heißt, der HSV habe Interesse am 22-jährigen Innenverteidiger angemeldet. Allerdings hat Sporting den Argentinier, der auch auf der linken Abwehrseite spielen kann, erst im Sommer für rund vier Millionen Euro Ablöse von Velez Sarsfield verpflichtet. Um das Talent von Lissabon loszueisen, müsste Sportdirektor Bastian Reinhardt vermutlich mehr Geld auf den Verhandlungstisch legen.
Adlers Ausstiegsklausel für United: Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass Manchester United als potenziellen Nachfolger für den 40-jährigen Edwin van der Saar (beendet nach der Saison seine Karriere) auch Bayer Leverkusens Stammkraft Rene Adler ins Auge gefasst hat. Interessanterweise hat sich der Torhüter für diesen speziellen Fall aber eine Ausstiegsklausel in den Vertrag schreiben lassen, wie Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser nun bestätigte. Die Höhe der festgeschriebenen Ablösesumme soll bei 24 Millionen Euro liegen.
Der ewige Manuel Neuer: Der mögliche Wechsel von Nationaltorhüter Manuel Neuer zum FC Bayern dominiert schon seit Wochen die Schlagzeilen. Während sich die Fans beider Seiten inzwischen auch lautstark in die Debatte eingemischt haben, erklärt Felix Magath nun im Doppelinterview mit Günter Netzer in der "Bild" seine Gedanken über einen Transfer. "Wenn wir ihn für 30 Millionen Euro verkaufen würden, wäre unsere Chance, um den Titel oder die Champions League zu spielen, geringer. Und damit auch die Chance, Gelder einzunehmen. Also entscheide ich mich gegen Transfereinnahmen und für die Möglichkeit, über sportliche Erfolge Geld zu verdienen."
Wenig überraschend verbindet Magath einen Wechsel seines Stammkeepers also mit Überlegungen zur sportlichen Konkurrenzfähigkeit des FC Schalke 04. Die muss auch nach einem Transfer ausreichend gut sein. Zur sportlichen Konkurrenzfähigkeit der Bayern äußerte sich Magath im selben Interview übrigens auch. Seine Weihnachtsgrüße an den Rivalen im Süden: "Die Meisterschaft sehe ich nicht mehr. Und dass sie die Champions League holen, also, den Eindruck haben sie in der Vorrunde nicht unbedingt gemacht. Da wäre ich eher skeptisch."
Meinungen zum Fall Neuer: Drum prüfe, wer sich ewig bindet...
