Rund 18 Stunden nach der Entlassung von Trainer Steve McClaren hat Interimscoach Pierre Littbarski am Dienstagmorgen seine erste Übungseinheit beim VfL Wolfsburg geleitet. Im Beisein von VfL-Manager Dieter Hoeneß begann der bisherige Co-Trainer seine Tätigkeit mit einer 30-minütigen Kabinenansprache an die Mannschaft. Danach ging es an rund 70 Fans vorbei auf den Trainingsplatz.
Seine erste Bewährungsprobe auf der Bank der abstiegsbedrohten Niedersachsen hat Littbarski, Weltmeister von 1990, am kommenden Samstag im Punktspiel gegen den Hamburger SV.
Littbarski soll zunächst bis zum Saisonende in der Verantwortung stehen. "Er hat jetzt alle Vollmachten eines Cheftrainers und weiß auch, wo er ansetzen muss", sagte VfL-Manager Dieter Hoeneß, der sich nach einem neuen Coach für die kommende Saison umsieht. Während McClaren zuletzt vor allem mit Autoritätsproblemen zu kämpfen hatte, schien sich Littbarski am Dienstag gleich Respekt verschaffen zu wollen. Immer wieder mussten die Profis den einst von Meistertrainer Felix Magath in Auftrag gegebenen "Hügel der Schmerzen" bewältigen.
Nach nur einem Sieg aus den vergangenen zwölf Pflichtspielen hatten die Wolfsburger am Montag die Reißleine gezogen und sich von dem erst zu Saisonbeginn verpflichteten McClaren getrennt. Der Engländer, der Twente Enschede in der vergangenen Spielzeit zum Titel in der niederländischen Ehrendivision geführt hatte, war mit dem VfL weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In der Tabelle belegen die Wolfsburger derzeit nur den zwölften Rang. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur einen Punkt.