Am Freitag bestätigte Jupp Heynckes, bis Saisonende Trainer von Bayer Leverkusen, erste Vertragsverhandlungen mit Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge, Finanz-Vorstand Karl Hopfner und Sportdirektor Christian Nerlinger.
"Ja, wir waren am späten Donnerstagnachmittag bei mir zuhause in Schwalmtal zusammen. Das war ein sehr gutes Gespräch, sowohl die Herren vom FC Bayern als auch ich werden jetzt noch mal überlegen", sagte Heynckes über die erste Gesprächsrunde.
Nun folgte die Bekanntgabe des Vereins: Heynckes kehrt zurück und wird in der kommenden Saison neuer Trainer des Rekordmeister. Sein Vertrag läuft zwei Jahre und ist entsprechend bis 2013 befristet.
Der 65-Jährige war der Münchner Wunschkandidat und wird in seiner dritten Amtszeit Nachfolger von Louis van Gaal.
"Es kann alles sehr schnell gehen"
"Jupp Heynckes war unser Wunschkandidat", sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München. "Wir sind sehr glücklich, dass wir mit ihm eine Einigung über einen Zweijahres-Vertrag erzielen konnten. Ich bin überzeugt, dass wir mit Jupp Heynckes eine erfolgreiche Zusammenarbeit haben werden."
Dass der Vertrag zustande kommt, zweifelte beim FC Bayern intern in den letzten Tagen niemand mehr.
Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der gur befreundet ist mit Heynckes, hatte schon zu Beginn der Woche angedeutet, dass er von einem Wechsel des 65-Jährigen nach München ausgeht. Bei den Gesprächen "wird etwas Gutes herauskommen", sagte Hoeneß und fügte an: "Der Aufsichtsrat wird das genehmigen."
Co-Trainer: Hermann oder Gerland?
Beim Gespräch mit den Bayern am Donnerstag war auch Heynckes' Leverkusener Assistent Peter Hermann (59) anwesend. Auch er soll nach München kommen. Dies könne er im Moment aber noch nicht sagen, so Heynckes. Hermanns Vertrag in Leverkusen läuft ebenfalls aus, Bayer will ihn aber unbedingt halten und hat ihm bereits ein Angebot unterbreitet.
Mögliche Alternative für Peter Herrmann ist Hermann Gerland, Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern und Mitglied des Trainerstabes von Louis van Gaal für die Profis.
Gerland war in der Saison 2008/09 für die letzten fünf Bundesligaspielen Heynckes' Co-Trainer bei Bayern. Gerland kann sich eine erneutes Engagement vorstellen, sagte aber am Freitag zu SPOX: "Wenn der Jupp, der mich 1990 zu Bayern geholt hat, möchte, dass ich dabei bin, kann ich mir gut vorstellen, das zu machen. Es hat aber noch keine Gespräche gegeben. Ich habe mich immer loyal gegenüber dem FC Bayern verhalten, weil ich diesen Verein liebe. Aber ich werde nicht mehr zwei Jobs gleichzeitig machen."
In der nächsten Saison heißt es also für Gerland: entweder Co-Trainer der Profis oder Coach der zweiten Mannschaft, die gegen den Abstieg aus der Dritten Liga kämpft.
Völler: Vidal bleibt in Leverkusen
Heynckes hatte am vergangenen Montag verkündet, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei Bayer Leverkusen nicht verlängern zu wollen. Er war bereits zweimal (1987 bis Oktober 1991 und Ende der Saison 2008/2009) beim FC Bayern als Cheftrainer tätig. Bereits am 17. April kommt Heynckes nach München, wenn die Bayern in der Liga gegen Leverkusen spielen.
Neben Heynckes und Peter Hermann könnte ein dritter Leverkusener nach München wechseln: Mittelfeldspieler Arturo Vidal. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler weiß allerdings nichts von einem Bayern-Interesse.
"Bei uns bis jetzt kein Angebot eingegangen. Ich bin mir momentan sicher, dass Arturo auch in der neuen Saison für uns spielen wird. Wir wollen mit ihm und auch Rene Adler verlängern und sind bereit, dafür einiges zu tun. Einiges hängt aber auch davon ab, ob wir in der neuen Saison Champions League spielen", sagte Völler dem "Express".
