Welche Folgen hat Nuri Sahins Abschied?
Der 22-Jährige wechselt nach der Saison zu Real Madrid. Mit Sahin verlässt einer, womöglich sogar der Schlüsselspieler den Verein. Der Türke ist der Takt- und Ideengeber des BVB-Spiels und darüber hinaus zum Leader und Kopf der jungen Dortmunder Mannschaft aufgestiegen.
Eins zu eins wird Sahin daher nicht zu ersetzen sein. Auch nicht, wenn die Borussia die rund zehn Millionen Euro Ablöse direkt wieder investiert. Dass der BVB noch etwas tut, steht fest. "Wir werden nochmals auf dem Transfermarkt tätig werden", kündigte Sportdirektor Michael Zorc bereits an.
Einen Mittelfeldspieler hat Dortmund bereits verpflichtet: Ilkay Gündogan kommt vom 1. FC Nürnberg. Wenngleich Coach Jürgen Klopp viel vom 20-Jährigen hält, Gündogan ebenfalls türkische Wurzeln hat und deshalb bereits zum "neuen Sahin" gemacht wird, ist er (noch) kein Stratege a la Sahin.
Das trifft ebenso wenig auf Moritz Leitner zu, der zuletzt an den FC Augsburg ausgeliehen war und zur neuen Saison nach Dortmund kommt.
Vom Spielertyp kommt Sahin aus dem aktuellen Kader Antonio da Silva am nächsten. Der 32-Jährige vertrat den türkischen Nationalspieler zuletzt regelmäßig. Aber: Da Silva ist kein Mann von Top-Niveau.
Das verkörperte zu seinen besten Zeiten schon eher Sebastian Kehl. Borussias Kapitän plagte sich allerdings auch in dieser Saison die meiste Zeit mit Verletzungen herum und kam nur auf sechs Einsätze. Ob Kehl nochmal der Alte wird, scheint zumindest fraglich.
Ob nun Kehl, da Silva, Gündogan, Leitner oder der noch nicht gefundene Neuzugang, fest steht für Michael Zorc: "Unser Spiel wird sich durch den Abgang von Nuri verändern."
Doch nicht nur Dortmunds Spielsweise wird sich etwas ändern, sondern auch an der Struktur innerhalb des Teams. Mit Sahin geht eine echte Führungspersönlichkeit.
Zwar ist der Mittelfeldspieler kein Mann der lauten Töne, sein Wort hat innerhalb der Mannschaft allerdings großes Gewicht, vor allem weil sich Sahin nie vor der Verantwortung drückte. Auch diese Lücke gilt es nun zu schließen.