Die Besten der Hinrunde: Tor und Abwehr

SPOX
26. Dezember 201110:16
Wer war der beste Torhüter der Hinrunde? Getty
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Die Bundesliga ist in der Winterpause. Wer waren die besten Spieler der Hinrunde 2011/2012? Die SPOX-Fußballredaktion hat sich zusammengesetzt, für jede Position eine Rangliste erstellt und fragt Euch nach Eurer Meinung. Berücksichtigt wurden Spieler, die in der Bundesliga in mehr als der Hälfte der Spiele zum Einsatz kamen (9 Einsätze). In die Bewertung flossen die Leistungen in der Bundesliga, im Europacup sowie bei Länderspielen ein. Spieler wurden der taktischen Position zugeordnet, die sie am häufigsten bekleidet haben. Los geht es mit Torhütern und Abwehrspielen.

Die besten Torhüter der Hinrunde

1. Marc-Andre ter Stegen (Borussia Mönchengladbach): Bestätigte seine starken Leistungen aus der Premierensaison und zeigte sich extrem konstant. Befehligt die zweitbeste Abwehr der Liga und macht das trotz seiner Jugend mit beeindruckender Ausstrahlung, Autorität und Ruhe. Ist aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten auch maßgeblich am Aufbauspiel der Borussia beteiligt. Auf der Linie ohnehin eine Bank, daran ändert auch der Abpraller im Pokal gegen Schalke nichts.

2. Bernd Leno (Bayer Leverkusen): Liegt sowohl in der deutschen U-19-Nationalmannschaft als auch in unserem Voting einen Tick hinter ter Stegen. Hatte aber nach seinem Wechsel aus der Stuttgarter Reserve (3.Liga) nach Leverkusen keinerlei Anpassungsprobleme auf höherem Niveau. Hielt Bayer mit einer bärenstarken Halbzeit im Heimspiel gegen Valencia fast im Alleingang in der Champions League. Leistete sich nur einen dicken Patzer, als er Valencias Jonas im Mestalla den Ball nach zehn Sekunden in die Füße spielte und so die Niederlage einleitete.

3. Sven Ulreich (VfB Stuttgart): Erlebte im Vorjahr eine Saison mit Höhen und Tiefen, ihn hätte als Nachfolger von Jens Lehmann fast das Rensing-Schicksal ereilt. Ging aus der schwierigen Phase aber gestärkt hervor und ist mittlerweile beim VfB die unumstrittene Nummer eins. Mit Leno hat er seinen ärgsten Rivalen nach Leverkusen vertrieben. Rettete dem VfB mit guten Paraden einige Punkte und das Pokal-Viertelfinale. Vor allem im Eins-gegen-eins bärenstark. Er spricht jetzt sogar offen von seinem Ziel Nationalmannschaft.

4. Lars Unnerstall (Schalke 04): Ging als klare Nummer zwei in die Saison und kam erst durch den Kreuzbandriss von Ralf Fährmann ins Schalker Tor. Seitdem stellt er Woche für Woche unter Beweis, dass Schalke im Schatten von Manuel Neuer einen weiteren Spitzentorhüter ausgebildet hat. Überzeugt mit ungemeiner körperlicher Präsenz und starken Aktionen auf der Linie. Die zwei Patzer im Pokal passten nicht in die ansonsten starke Runde. Wenn Fährmann wieder fit ist, wird Unnerstall seinen Platz nicht kampflos räumen müssen.

5. Manuel Neuer (Bayern München):Manuel Neuer (Bayern München): Leistete sich gleich im ersten Spiel gegen Gladbach einen kapitalen Fehler und sah in Mainz einmal schlecht aus. Ansonsten eine solide Vorrunde des Nationaltorhüters. Schraubte den Rekord der gegentorlosen Zeit beim FC Bayern auf 1147 Pflichtspielminuten hoch, profitierte dabei aber von einer starken Verteidigung. Rettete den Bayern aber immerhin den Sieg in Augsburg und spielte den Münchnern damit eine Million der Ablöse wieder ein, wie Präsident Uli Hoeneß meinte. Bei einer Summe von rund 20 Millionen besteht aber noch Steigerungspotenzial.

Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert

Simon Jentzsch (FC Augsburg): Der Routinier gehört zu den Besten beim Aufsteiger und ließ sich nicht viel zu schulden kommen. Sollte es trotzdem gleich wieder runter gehen: an ihm lag's nicht.

Michael Rensing (1. FC Köln): Kassierte zwar die zweitmeisten Gegentore, war aber zu oft das Opfer seiner Vorderleute. Hielt dem FC in engen Spielen den einen oder anderen Punkt fest.

Ron-Robert Zieler (Hannover 96): Kam stark in die Saison und verdiente sich seine Nominierung für die Nationalmannschaft, ließ dann aber nach und leistete sich national wie international Fehler.

Teil 2: Die besten Innenverteidiger

Teil 3: Die besten Rechtsverteidiger

Teil 4: Die besten Linksverteidiger

Bundesliga-Ranking: Mittelfeld und Sturm

Die besten Innenverteidiger der Hinrunde

1. Mats Hummels (Borussia Dortmund): Ist der Stabilisator der Dortmunder Abwehr. Nach Sahins Weggang inzwischen der wichtigste Mann in der Spieleröffnung des BVB. Leistete sich dabei kaum Fehler. Defensiv ohnehin eine Bank, weil er viele Situationen gut antizipiert. Was fehlt, sind noch die Tore wie in vergangenen Jahren. In der Liga noch ohne Treffer. In der Nationalmannschaft im Ranking nach oben geklettert. Einzig zwei schwache Auftritte in der Champions League in Marseille und Piräus trüben seine Bilanz ein wenig.

2. Dante (Borussia Mönchengladbach): Ist ein Hauptgrund, warum Gladbach die zweitbeste Abwehr der Liga stellt. Verpasste in der Vorrunde keine einzige Minute. Bringt fast alles mit, was ein Top-Verteidiger haben muss. Hat sich auch in der Spieleröffnung gesteigert. Sorgt bei eigenen Standards fast immer für Gefahr. Noch allerdings ohne eigenen Treffer. In der Rangliste ganz knapp vor Bayerns Badstuber.

3. Holger Badstuber (Bayern München): Die letzte Saison ist abgehakt. In dieser Spielzeit wieder auf einem konstant hohen Niveau, unumstritten in Bayerns Abwehrzentrum und dementsprechend in allen Liga-Spielen in der Startelf. Schlägt starke Standards und noch bessere Diagonalbälle. In der Nationalmannschaft mittlerweile Innenverteidiger Nummer eins.

4. Daniel van Buyten (Bayern München): Ist wie Badstuber nicht wiederzuerkennen. Hat mit am meisten vom Trainerwechsel profitiert. Zunächst nur zweite Wahl in der Münchner Innenverteidigung, mittlerweile allerdings regelmäßig in der Startelf. Auch weil er überzeugte, musste Boateng so häufig nach rechts ausweichen. In der Spieleröffnung nach wie vor sehr holprig. Aber: Seine Kopfballstärke ist eine unglaubliche Waffe bei eigenen Standards. Hat bereits viermal getroffen.

5. Martin Stranzl (Borussia Mönchengladbach): Verpasste einige Partien verletzungsbedingt. Wenn er aber spielte, überzeugte er. Bildet zusammen mit Dante eines der stärksten Abwehr-Duos der Liga, das in der Luft wohl sogar das beste ist. Dirigiert und organisiert die Borussen-Defensive sehr umsichtig. Und wenn er mal fehlte, wurde er von Brouwers gut vertreten. Vor allem dank Dante, Brouwers und Stranzl ist aus der einstigen Schießbude der Liga eine echte Festung geworden.

6. Naldo (Werder Bremen): Gab im September nach langer Verletzungspause sein Comeback. Hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten und war sofort wieder ein Stabilisator der Werder-Abwehr. Wenn er spielt, sind auch seine Nebenleute Wolf und Prödl eine Klasse besser. Ist nach Nürnbergs Wollscheid der zweitbeste Zweikämpfer der Liga. Nun muss er nur gesund bleiben.

7. Felipe Santana (Borussia Dortmund): War lange Zeit Dortmunds Edeljoker und galt als bester Einwechselspieler der Liga. Bekam nach der Verletzung von Subotic seine Chance - und nutzte sie ziemlich eindrucksvoll. Meldete unter anderem die Top-Stürmer Gomez und Huntelaar komplett ab. Erzielte im Derby gegen Schalke sein erstes Saisontor. Offenbarte insgesamt nur wenige Schwächen. Man darf gespannt sein, auf wen Klopp setzt, wenn Subotic zur Rückrunde wieder fit ist.

8. Benedikt Höwedes (Schalke 04): Ist nach Neuers Abgang neuer Kapitän und die große Schalker Identifikationsfigur. Meisterte diese Rolle sehr gut. Spielte eine sehr solide Hinrunde, litt aber ein wenig darunter, regelmäßig als Rechtsverteidiger ran zu müssen. Ist zentral stärker und fühlt sich dort auch wohler. Hat aber in der Nationalmannschaft auf rechts die besten Chancen und im DFB-Team auf dieser Position derzeit leicht die Nase vorn. Bei Standards immer eine ganz gefährliche Waffe.

9. Kyriakos Papadopoulos (Schalke 04): In der Vergangenheit häufig als Abräumer im Mittelfeld eingesetzt, durfte er in der Vorrunde meist auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung ran. Dort trotz seines jungen Alters schon erstaunlich abgebrüht. Noch fehlen ihm allerdings Ruhe und Genauigkeit in der Spieleröffnung. In Zweikämpfen bisweilen etwas ungestüm.

10. Maza (VfB Stuttgart): Ein echter Glücksgriff für den VfB. Dank ihm vermisst man Kapitän Delpierre bei den Schwaben nicht wirklich. Auch Nebenmann Tasci hat sich an seiner Seite wieder erheblich gesteigert. Verpasste nur ein Spiel in der Vorrunde und stand sonst immer die komplette Spielzeit auf dem Platz.

Teil 1: Die besten Torhüter

Teil 3: Die besten Rechtsverteidiger

Teil 4: Die besten Linksverteidiger

Bundesliga-Ranking: Mittelfeld und Sturm

Die besten Rechtsverteidiger der Hinrunde

1. Lukasz Piszczek (Borussia Dortmund): Der Mister Zuverlässig des BVB. Lieferte konstant gute Leistungen ab. Lediglich in den letzten Ligaspielen mit einem leichten Durchhänger. Hat sich aber auf einem enorm hohen Niveau stabilisiert. In der Champions League einer der besten Dortmunder. Trat in der Vorrunde auch zweimal als Torschütze in Erscheinung. Weil Lahm jetzt auf links verteidigt, ist Piszczek auf rechts die klare Nummer eins.

2. Tony Jantschke (Borussia Mönchengladbach): Profitierte in der letzten Saison vom Trainerwechsel und war eine der Entdeckungen von Favre. Bestätigte die guten Ansätze des letzten Jahres in dieser Saison und machte nochmal einen Schritt nach vorne. Verpasste nur acht Hinrunden-Minuten. Defensiv stark, taktisch gut geschult und mit schneller Auffassungsgabe ausgestattet. Offensiv geht allerdings noch mehr.

3. Sokratis Papastathopoulos (Werder Bremen): Kam eigentlich als Innenverteidiger, wurde allerdings fast ausschließlich auf rechts eingesetzt. Weil er seine Sache richtig gut macht, ist Kapitän Fritz frei fürs Mittelfeld. In der Defensive kompromisslos und konsequent in den Zweikämpfen. In der Offensive regelmäßig mit starken Vorstößen und sehr guten Flanken. Allerdings: noch ohne direkte Torvorlage.

4. Christian Lell (Hertha BSC): War schon im letzten Jahr einer der besten Berliner und ein Garant für den Aufstieg. Hat seine negative Zeit bei den Bayern hinter sich gelassen und bewies, dass er absolut bundesligatauglich ist. Inzwischen auch ein echter Führungsspieler bei der Hertha. Mitte der Hinrunde mal mit einem kleinen Durchhänger, zuletzt aber gewohnt zuverlässig. Ein Tor und zwei Vorlagen sind ordentlich.

5. Fabian Johnson (1899 Hoffenheim): Kam im Sommer aus Wolfsburg, wo er keinerlei Perspektive mehr besaß und eine schwere Zeit durchgemacht hatte. Bei 1899 von Beginn an Stammspieler und auf fast allen Positionen eingesetzt. Als Rechtsverteidiger zählte er für die SPOX-Redaktion in der Hinrunde zu den Top-5. Ist spielerisch enorm stark und hat bereits sieben Tore vorbereitet. Nur Ribery hat mehr.

Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert

Khalid Boulahrouz (VfB Stuttgart): Hat sich unter Labbadia als Rechtsverteidiger etabliert. Zählt defensiv zu den besten Außenverteidigern der Liga. Zeigt offensiv allerdings zu wenig.

Timothy Chandler (1. FC Nürnberg): Knüpfte zu Saisonbeginn an die guten Leistungen des letzten Jahres an. In der schwachen Nürnberger Phase noch einer der Besseren. Inzwischen auch fester Bestandteil der US-Nationalmannschaft.

Rafinha (Bayern München): Von ihm hatte man sich mehr versprochen. Muss sich die Rolle als Rechtsverteidiger mit Boateng teilen, der in den wichtigen Spielen fast immer den Vorzug erhielt. Rafinha hat seine Stärken eher in der Offensive.

Teil 1: Die besten Torhüter

Teil 2: Die besten Innenverteidiger

Teil 4: Die besten Linksverteidiger

Bundesliga-Ranking: Mittelfeld und Sturm

Die besten Linksverteidiger der Hinrunde

1. Philipp Lahm (Bayern München): Die klare Nummer eins auf der linken Seite. Die Umstellung von rechts nach links gelang ihm ohne große Probleme. Harmoniert gut mit Ribery und ist ein Grund dafür, warum der Franzose in dieser Saison wieder aufblüht. Bewies in Champions League und Nationalelf, dass er internationales Top-Niveau hat. Allerdings hatte man durch den Seitenwechsel mehr Torgefahr erwartet - bislang aber noch ohne Liga-Tor. Dafür aber schon drei Vorlagen und damit mehr als in der kompletten letzten Spielzeit.

2. Christian Fuchs (FC Schalke): Richtig guter Einkauf der Schalker. Schloss bei den Knappen die Baustelle links hinten. Stand in allen Vorrundenspielen über 90 Minuten auf dem Platz. Defensiv zwar mit dem einen oder anderen Wackler, im Spiel nach vorne allerdings mit zahlreichen Highlights. Erzielte in der Liga zwei Treffer und bereitete drei Tore vor. Auch in der Europa League schon Torschütze und Vorbereiter.

3. Filip Daems (Borussia Mönchengladbach): Im Ranking nur ganz knapp hinter Fuchs die Nummer drei. Erlebt gerade seinen zweiten Frühling. Ist zwar kein dynamischer Flügelläufer, kurbelt das Borussen-Spiel jedoch mit einer klugen Spieleröffnung an. Geschickter Defensiv-Zweikämpfer, der Arango stets den Rücken frei hält. Zudem: Eiskalter Elfmeterschütze. Traf bereits dreimal in dieser Saison vom Punkt.

4. Aleksandar Ignjovski (Werder Bremen): War einer der Wunschspieler von Schaaf und kam nach zähen Verhandlungen im Sommer aus Belgrad. Wurde meist als Links- oder Rechtsverteidiger eingesetzt, obwohl er am liebsten auf der Sechs spielt. Hat Schmitz hinten links den Rang abgelaufen, weil er defensiv stärker ist. Zudem mit einem guten Spielverständnis ausgestattet. Aber: In der Vorwärtsbewegung muss noch mehr kommen (1 Assist).

5. Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): Kann bislang nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen. Verpasste in der Meistersaison keine Minute. In dieser Spielzeit schon zu Beginn durch eine Verletzung außer Gefecht gesetzt und auch im weiteren Verlauf immer wieder mit Problemen. Kam dadurch nie wirklich in einen Rhythmus. Hatte Ende Oktober/Anfang November eine starke Phase, zahlte in der Champions League allerdings auch viel Lehrgeld.

Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert

Michal Kadlec (Bayer Leverkusen): Die klare Nummer eins in Leverkusen. Leistete sich aber auch den einen oder anderen schlechten Tag mehr als gewohnt.

Cristian Molinaro (VfB Stuttgart): Nach einer durchwachsenen letzten Saison wieder mit einem deutlichen Aufwärtstrend in der Hinrunde. Zum Molinaro aus seiner ersten Saison beim VfB fehlt aber noch ein Stück.

Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg): In einer schwachen Wolfsburger Mannschaft noch einer der Besten. Zwei Tore und vier Vorlagen sind gut. In Sachen Nationalmannschaft sind ihm andere mittlerweile allerdings weit voraus.

Teil 1: Die besten Torhüter

Teil 2: Die besten Innenverteidiger

Teil 3: Die besten Rechtsverteidiger

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