3. Frage: Welche Lehren ziehen die Entscheidungsträger?
Der sonst so bärbeißige Wolfgang Holzhäuser zeigte sich ungewohnt emotional, als er die Entlassung von Dutt bekanntgab: "Mir ist es noch nie so schwer gefallen wie diesmal. Ich bedauere dies zutiefst und es geht mir menschlich auch sehr nahe."
Mehr noch: Leverkusens Geschäftsführer gestand offen Verfehlungen ein. "Vielleicht haben Rudi Völler und ich, ich insbesonders, am Anfang den einen oder anderen Fehler in der Kommunikation gemacht. Vielleicht hätten wir erkennen müssen, dass man kommunikativer nach außen wirken muss, bevor man mit Robin Dutt ein mittel- und langfristiges Konzept versucht umzusetzen."
Die Einsicht kommt zur rechten Zeit, ist die misslungene Öffentlichkeitsarbeit doch mitverantwortlich für die Misere. Holzhäuser gerierte sich allzu übertrieben als mächtiger Vorgesetzter (Leitsatz: "Ich kann es mir rausnehmen als Klubchef") und brachte die Mannschaft unter anderem mit der Kritik an Renato Augusto ("Alibi-Kicker") gegen sich auf. Ebenso endete die Posse um Michael Ballack in einem PR-Desaster, weswegen sich sogar Intimus Völler von Holzhäuser distanzierte.
Noch in der vergangenen Woche wurde Ex-Trainer Dutt von Holzhäuser öffentlich gemaßregelt, als dieser über ein mögliches Abschiedsspiel für Torwart Rene Adler sprach. "Wir haben im Moment größere Sorgen, als ein Rene-Adler-Abschiedsspiel zu diskutieren", sagte Holzhäuser und sorgte damit für eine weitere unappetitliche Episode.
Entsprechend kritisch wird der ohnehin polarisierende Holzhäuser nun gemustert. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer: "Herr Holzhäuser hat in den letzten Monaten viel erzählt. Mir wäre es lieber gewesen, er hätte in der letzten Zeit weniger erzählt." Die Botschaft ist bei Holzhäuser offensichtlich angekommen.
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3. Frage: Welche Lehren ziehen die Entscheidungsträger?