SpVgg Greuther Fürth
Saisonstart-Bilanz: Der Aufstiegsschwung ist längst weg und ein frecher unbekümmerter Neuling ist Fürth auch nicht mehr. Nach sieben Spieltagen ist man Tabellenletzter. Ein Sieg gelang der Büskens-Elf erst, zuhause hat die SpVgg noch gar keinen Punkt eingefahren und noch nicht mal getroffen. Ein Grund: Die offensive Ausrichtung der Vorsaison und der Versuch, auch in der Bundesliga mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, ging bislang in die Hose. "Den Fußball, den wir in der 2. Liga gespielt haben, können wir vergessen", sagt Kapitän Mergim Mavraj.
Allerdings: Bislang konnte Fürth in jedem Spiel zumindest mithalten, auch mit den Top-Teams Bayern und Schalke. Was fehlt, sind defensive Kompaktheit und individuelle Klasse. Aktuell laufen noch zu viele Akteure ihrer Top-Form hinterher. Coach Büskens, der völlig unumstritten ist, ist allerdings vor allem nach der Leistung gegen den HSV (0:1) optimistisch: "Wir nehmen den Kampf an."
Gewinner
Viele Gewinner gibt es nach dem mageren Saisonstart nicht in Fürth. Keeper Max Grün allerdings bewies bislang, dass er auch in der Bundesliga ein sicherer Rückhalt ist. An den Gegentoren war der 25-Jährige bisher machtlos, in Mainz war er einer der Garanten für den einzigen Sieg. Drei ganz junge Fürther dürfen sich bislang auch als Gewinner fühlen, denn Ilir Azemi (20, sechs Einsätze), Felix Klaus (20, drei Einsätze, ein Tor) und der erst 18 Jahre alte Abdul Rahman Baba (zwei Einsätze) sind nah dran an der ersten Elf.
Verlierer
Für Zoltan Stieber (800.000 Euro) und Tobias Mikkelsen (500.000) hat Fürth verhältnismäßig tief in die Tasche gegriffen. Eine Verstärkung sind beide bislang aber nicht. Stieber (zwei Einsätze) gab zwischenzeitlich zu: "Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich selbst nicht aufgestellt." Mikkelsen (ein Einsatz) kam wegen "mentaler Ermüdung" bislang kaum zum Zug. Seine ersten Einsatzminuten in dieser Saison hatte gegen den HSV zwar Christopher Nöthe. Der Angreifer spielte zuvor aber überhaupt keine Rolle, musste sogar in der zweiten Mannschaft ran - und das, obwohl er in der vergangenen Spielzeit Stammspieler und verlässlicher Torschütze war. Fürths großer Pechvogel heißt Sebastian Tyrala: Der Mittelfeldspieler riss sich zum zweiten Mal das Kreuzband.
VfL Wolfsburg
Saisonstart-Bilanz: Der VfL ist bislang die größte Enttäuschung der Saison. Nach dem Auftaktsieg in Stuttgart kam kaum noch was. In sieben Spielen erzielte die Magath-Elf erst zwei Treffer, zuletzt gab's drei Zu-Null-Niederlagen in Folge. Als Kandidat auf einen Europacup-Platz gestartet, steht man nun plötzlich im Abstiegskampf. Diego warnt bereits vor einer erneuten Katastrophen-Saison wie 2010/2011, als der VfL fast abstieg: "Wenn wir jetzt nichts tun, können wir wieder in solch eine Situation kommen."
Gründe für den Fehlstart gibt es reichlich: Magath hat vor allem in der Offensive sein Stammpersonal noch nicht gefunden. Außer Diego ist keiner gesetzt. Auch im defensiven Mittelfeld rotiert Wolfsburgs Coach ständig. Gerät die Mannschaft in Rückstand, geht häufig gar nichts mehr. Trotz gestandener Spieler scheint es dem Team an Leadern und einer Hierarchie zu fehlen. Zudem ist das aktuelle Team weit davon entfernt, ein eingeschworener Haufen zu sein, von Grüppchenbildung ist die Rede. Und: Magaths Maßnahmen und sein autoritärer Führungsstil greifen (noch) nicht.
Gewinner
Diego war das große Fragezeichen vor dieser Saison: Würden er und Magath miteinander klarkommen? Würde der Brasilianer beim zweiten Anlauf in Wolfsburg alles geben? Den Top-Diego sieht man bislang zwar noch nicht, der Spielmacher ist aber dennoch bisher Wolfsburgs bester Feldspieler. Diego kämpft, arbeitet und stemmt sich gegen Niederlagen. Manchmal aber, so scheint es, fehlt seinen Kollegen schlichtweg die Klasse, auf seine Ideen einzugehen. Außer Diego gibt es im aktuellen Kader nur noch ein paar Mini-Gewinner: Youngster Robin Knoche (20) kam beispielsweise immerhin schon fünfmal zum Einsatz. Neuzugang Fagner hat sich auf Anhieb den Stammplatz rechts hinten gesichert. Und Thomas Kahlenberg, vor der Saison auf der Abschlussliste ganz oben, kam schon viermal von Beginn an zum Zug.
Verlierer
Der Kader ist nach wie vor groß, folglich gibt es nach den ersten Spieltagen auch eine ganze Reihe Verlierer. Vorneweg die Ausgemusterten wie Marco Russ, Alexander Madlung, Makoto Hasebe oder Sotirios Kyrgiakos. Doch auch unter denen, die spielen durften, gibt es Verlierer. Christian Träsch beispielsweise, im letzten Jahr noch Stammkraft und Kapitän, ist allenfalls noch Ergänzungsspieler (drei Einsätze). Marcel Schäfer, lange Zeit Magaths Musterschüler, saß zuletzt auch zweimal auf der Bank. Und von den Neuzugängen Ivica Olic und Bas Dost (beide je ein Treffer) hat man sich beim VfL viel mehr erhofft. Auch sie degradierte Magath schon zu Reservisten.
Teil 2: Augsburg und Stuttgart
Teil 3: Nürnberg und Hoffenheim