Bayer Leverkusen
Bayer absolvierte insgesamt eine zufriedenstellende Vorbereitung. Die Neuzugänge Roberto Hilbert, Emir Spahic und Heung-Min Son präsentieren sich bereits gut integriert. Son traf in seinen ersten drei Testspielen drei Mal. Spahic hat in der Innenverteidigung die Nase derzeit sogar vor Philipp Wollscheid. Auch die jungen Giulio Donati und Levin Öztunali sind bereits weiter als erwartet. "Die jungen Spieler machen das sehr gut", bekräftigte Ömer Toprak. Auch aus dem Lazarett gibt es erfreuliche Nachrichten: Karim Bellarabi trainierte nach neun Monaten wieder mit der Mannschaft und traf im Test gegen Kaiserslautern sogar. Von den Testspielniederlagen gegen 1860 München und den belgischen AS Eupen ließ sich die Bayerelf nicht aus dem Konzept bringen. In beiden Spielen scheiterte man mehr an der eigenen Chancenverwertung, als an der Klasse des Gegners. Eine Baustelle, der sich Sami Hyypiä auch nach dem klaren 4:0-Sieg gegen Vitesse Arnheim bewusst war: "Ich denke, wir können noch besser spielen." Auch die Kommunikation mit den Neuzugängen bereitet dem Trainer derzeit noch Sorgen: "Wir haben Spieler aus verschiedenen Ländern, da kann es anfangs manchmal ein Problem geben mit der Verständigung."
Die Testspiele im Überblick: Schwarz-Weiß Essen (4:1), VfL Bochum (2:0), KV Mechelen (2:0), TSV 1860 München (1:2), Udinese Calcio (3:0), AS Eupen (1:2), Vitesse Arnheim (4:0), 1. FC Kaiserslautern (1:1)
Gewinner der Vorbereitung: Levin Öztunali. Als langfristige Verstärkung und Perspektivspieler im defensiven Mittelfeld eingeplant, spielte der 17-jährige Neuzugang und Uwe-Seeler-Enkel eine bärenstarke Vorbereitung und brachte Rudi Völler sogar ins Schwärmen: "Er ist viel weiter als wir alle dachten." Beim überzeugenden 4:0 gegen Vitesse Arnheim legte Öztunali mit guter Übersicht seinen ersten Treffer auf und schielt nun schneller als erwartet in Richtung erster Bundesligaminuten. Angst, dass der Sprung für Öztunali zu früh kommen könnte, hat Völler nicht: "Levin ist ein total anständiger und bodenständiger Junge. Der hebt nicht ab."
FC Schalke 04
Lange Zeit gab es in der Vorbereitung beim FC Schalke nur ein Thema: Den Transfer von Leon Goretzka. Gleich in seinem ersten Testspiel gegen Villingen demonstrierte der Neuzugang mit einem feinen Freistoßtreffer seine Fähigkeiten. Im Spiel gegen die Ergo-Nationalelf war bei den Schalkern noch viel Sand im Getriebe. Dem knappen Sieg folgten dann jedoch weitestgehend überzeugende Auftritte. Das 1:3 gegen Salzburg kann deshalb zweifellos als Ausrutscher abgehakt werden. Durch die Neuzugänge hat Trainer Jens Keller auf nahezu allen Positionen die Qual der Wahl. Felipe Santana, Leon Goretzka, Christian Clemens und Adam Szalai haben alle Stammpotential. "Unser Trainer kann auf allen Positionen adäquat wechseln. Das fördert die Teamleistung", sagte Benedikt Höwedes. Selbst das Torwartduell wurde durch zwei kuriose Gegentore für Timo Hildebrand gegen Salzburg wieder neu entfacht. Konkurrent Lars Unnerstahl verursache seinerseits gegen Leipzig einen Foulelfmeter. Für das Highlight der Vorbereitung sorgte sicherlich Julian Draxler mit seiner Torvorlage gegen Al-Sadd.
Die Testspiele im Überblick: ERGO-Nationalelf (1:0), FC 08 Villingen (5:0), Red Bull Salzburg (1:3), Alemannia Aachen (6:1), TuS Koblenz (4:1), Besiktas Istanbul (1:1), FC Southhampton (2:0), Al-Sadd (4:0), LOK Leipzig (2:0)
Gewinner der Vorbereitung: Adam Szalai. Der Neuzugang überzeugte in fast allen Testspielen. Ob auf der ungewohnte Position als Zehner gegen die ERGO Nationalelf, als einzige Sturmspitze oder als Partner an der Seite von Klaas-Jan Huntelaar: Szalai war stets präsent und lieferte beste Argumente für eine dauerhafte Rolle im Schalker Sturm. Mit acht Testspieltoren zeigte er außerdem, dass die Torflaute aus der letzten Rückrunde der Vergangenheit angehört.