Der König ist tot, es lebe der König!

Von Benjamin Wahlen
Ebbe Sand, Grafite, Jan Koller und Arie van Lent - ihre Namen standen vor allem für Tore
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Marcelinho

Ulknudel, Freistoß-Gott, Wandervogel, Hallodri - Marcelo dos Santos, kurz Marcelinho, hat sich im Laufe seiner Karriere viele Spitznamen gemacht.

Als Spieler, der ständig zwischen Genie und Wahnsinn pendelte, war er für seine Trainer nicht gerade leicht zu handhaben.

Mal entschied er ein Spiel mit wunderbaren Toren und Einzelaktionen alleine, mal verlängerte er einen Sommerurlaub eigenmächtig um neun Tage. Was bleibt, ist, dass er eine Torquote vorzuweisen hatte, von der andere offensive Mittelfeldspieler nur träumen konnten.

Unvergessen sind seine bunt gefärbten Haare und sein 50-Meter-Tor gegen den SC Freiburg. Allein seit 2000 schmücken zehn unterschiedliche Vereine die Vita des Brasilianers, dem oft nachgesagt wurde, dass er nicht nur Toren, sondern auch dem Geld hinterher jage.

Hertha BSC holte Marcelinho in der Saison 2001/2002 für die damals sehr stattliche Summe von 7,5 Millionen Euro in die Bundesliga. Fünf erfolgreiche Jahre später sollte es ihn erst in die Türkei und später zurück nach Deutschland ziehen, wo er beim VfL Wolfsburg erstaunlicherweise recht gut mit Felix Magath zurechtkam.

Im August 2008 war das Kapitel Deutschland für Marcelinho beendet und er ging zurück nach Brasilien, wo er noch einige Male den Verein wechselte und mittlerweile in der zweiten Liga bei Boa Esporte Clube kickt.

Arie van Lent

Arie van Lent schaffte es nicht nur einige Male in der Torschützenliste, sondern auch in die Geschichtsbücher.

Bis jetzt ist er der einzige Spieler, der in der Historie der Bundesliga drei eigene Treffer auf ein Eigentor folgen ließ. So geschehen in der Saison 1996/1997, als er seinen Verein Werder Bremen zunächst durch ein Eigentor in Rückstand brachte, dann aber mit drei Treffern zum 3:2-Sieg schoss.

Seine großen Zeiten erlebte der freundliche Niederländer allerdings bei Borussia Mönchengladbach, wo ihm ebenfalls geschichtsträchtiges gelang. Am 22. Mai 2005 erzielte er das letzte Tor im altehrwürdigen Bökelbergstadion.

Schmerzliche Erinnerungen an van Lent haben vor allem die Kölner, gegen die er mit großer Regelmäßigkeit traf und seine märchenhafte Schuh-Geschichte erlebte. Bei der Borussia-Weihnachtsfeier hatte van Lent seine Schuhe versteigert, mit denen er 37 Tore in zwei Spielzeiten geschossen hatte. Fortan lief es beim Niederländer allerdings gar nicht mehr und er blieb über 103 Tage ohne Tor. Dann, vor dem Heimspiel gegen den FC Köln, trudelte ein Päckchen im Hause van Lent ein. Drin lagen die alten, ramponierten Treter des Stürmers. Gegen den FC trug er sie wieder am Fuß und beendete seine Torflaute mit einem lupenreinen Hattrick, dem ersten seiner Karriere.

Einem kurzen Gastspiel bei Eintracht Frankfurt folge der Wechsel in die Regionalliga-Nord zu Rot-Weiss Essen. Im Winter der Saison 2006/2007 beendete Arie van Lent seine aktive Karriere und erwarb die Trainerlizenz. Nachdem man ihn in Kleve in der 80. Minute während des Heimspiels gegen Lotte entlassen hatte, war er Trainer bei Rot-Weiss Ahlen und zuletzt der Kickers Offenbach. Hier wurde van Lent im Februar 2013 entlassen und wartet seit dem auf einen neues Angebot.

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