"Es ist ein großes Feld, das es für uns abzuarbeiten gilt", sagte Trainer Jürgen Klopp zu Beginn des Trainingslagers von Borussia Dortmund im spanischen La Manga.
Am Freitag ist die Zeit am Mittelmeer schon wieder beendet, dann reist der BVB auf direktem Wege zum Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ab dann bleibt der Borussia eine Woche Zeit, um das Abarbeiten abzuschließen.
SPOX zieht ein Fazit des Aufenthalts an Spaniens Ostküste und gibt einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse.
Die Trainingseinheiten:
Ein klareres Umschaltspiel - in beide Richtungen des Spielfelds -, eine höhere Effizienz im Abschlussdrittel und das Einstudieren von Offensiv- sowie Defensivstandards sind die Schwerpunkte, die das Dortmunder Trainerteam in der Vorbereitung setzt.
Das Trainieren der Standardsituationen blieb ohne einen neu-modernen Ansatz, stattdessen knallten Marco Reus, Nuri Sahin, Marcel Schmelzer, Jakub Blaszczykowski sowie Ilkay Gündogan die Bälle ganz klassisch in einer Vielzahl vor den Kasten. Mal von der Eckfahne aus, mal aus dem Halbfeld, mal flach, mal scharf, mal mit Schnitt.
Fiel kein Treffer, da die verteidigende Formation die Situation klärte, stritt man sich um den zweiten Ball. Klopp ließ das Spiel dann bis zum nächsten Torabschluss laufen, um eben auch die Zielstrebigkeit vor dem Kasten nicht auszulassen.
Die war in einigen Situationen zwar gegeben, eine vitale Verbesserung der Standardschwäche konnten die Beobachter allerdings weder im Training, noch bei den Testspielen ausmachen. Schmelzer bestätigte das Dilemma auf der mittäglichen Pressekonferenz am Mittwoch: "Entweder wir laufen schlecht ein und die Ecke kommt gut oder die Ecke kommt schlecht und wir laufen gut ein."
Schnelles Umschaltspiel im Fokus
Die intensivsten Einheiten spulte der BVB dann ab, wenn das Umschaltverhalten geschult wurde. Dies ging naturgemäß auf einem größeren Spielfeld als bei den Standards vonstatten. Anders als noch im Sommer-Trainingslager unterbrach Klopp hier nie den Spielfluss, sondern ließ alle Angriffe zu Ende spielen, um auch dort den Torabschluss im Ablauf zu verankern.
Eine Übung zur Veranschaulichung im Detail: Ein Neun-gegen-Neun-Spiel auf zwei Tore, die 50 Meter voneinander entfernt stehen. Mehrere Spieler von Team A sind entlang des Strafraums positioniert und schießen in schneller Abfolge nacheinander auf den Kasten. Die restlichen Feldspieler stehen tiefer und beobachten zunächst.
Auf der Grundlinie des Tores wartet das gesamte Team B, nur in der Mitte des Feldes ist ein Zielspieler postiert. Nach der Schussfolge wirft Co-Trainer Zeljko Buvac, der die Einheit federführend leitet, einen Ball in Richtung Zielspieler. Team B, das jetzt in Ballbesitz ist, stürmt in diesem Moment von der Grundlinie aufs Spielfeld und zwingt Team A zum Umschalten auf Defensive.
Klopp greift häufig ein
Eine offene Spielform folgt, deren Ziel es ist, schnellstmöglich nach vorne zu spielen und den Abschluss zu suchen. Gelingt dies nicht oder dauert zu lange, beendet Buvac durch einen weiteren Ballwurf den jeweiligen Ballbesitz abrupt und es geht wieder in die andere Richtung.
Klopp schaute sich das aus verschiedenen Perspektiven an, lief immer wieder am abgesteckten Spielfeld entlang. Der Coach griff grundsätzlich öfter ein als noch im Sommer. Diesmal vor allem, um die Spieler anzuweisen, auf dem Feld häufiger miteinander zu sprechen. "Dafür hat Gott uns die Sprache gegeben", rief er einmal.