Zeit für Euphorie?

Von SPOX
Der Hamburger SV verkündete am Donnerstagmorgen den großen Deal mit Investor Kühne
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Die angespannte Personallage:

Zinnbauer hat zwar den Zehn-Stunden-Tag ausgerufen, teilweise mit drei Einheiten am Tag, und damit ein wenig für Aufsehen gesorgt. Tatsächlich hat der Trainer in seiner ersten Vorbereitung als Chefcoach eines Profiteams aber sehr behutsam und dosiert trainieren lassen.

Der Trainer hatte sicherlich deutlich mehr vor. Nach und nach brachen ihm aber immer mehr Leistungsträger und Eckpfeiler der Mannschaft weg, ohne die selbst das beste Training unter den besten Bedingungen nur bedingt die nötigen Fortschritte bringt.

"Mit so vielen Verletzten kann man sich nur schwer einspielen" sagte Zinnbauer am Abend vor der Abreise aus Dubai. Gegen ManCity hatten ihm gleich sechs Stammkräfte gefehlt, in der Startelf gegen City standen vier Youngster (Götz, Marcos, Mende, Gouaida) und mit Emeghara ein Testspieler.

"Wir hatten richtig gute Einheiten", sagte zwar Rafael van der Vaart, der Routinier fügte dann aber gleich auch an: "Es haben zentrale Spieler gefehlt. Das macht es schwierig, weil wir viel an den Abläufen gearbeitet haben."

Valon Behrami (Aufbautraining nach Knieproblemen), Lewis Holtby (Schlüsselbeinbruch, zehn Wochen Pause), Nicolai Müller, Dennis Diekmeier (beide Oberschenkelprobleme), Pierre-Michel Lasogga (muskuläre Probleme) und Matthias Ostrzolek (Bänderdehnung) haben einen großen Teil der Mannschaftseinheiten auslassen müssen.

Behrami (Verletzung und fünfte Gelbe Karte) und Holtby werden den Auftakt gegen den 1. FC Köln sicher verpassen, bei allen anderen sieht Zinnbauer immerhin sehr gute Chancen. "Außer den beiden schaffen es alle zum Start, auch Lasogga", so der Trainer.

Trotzdem bleibt sein Angreifer das ganz große Sorgenkind. Lasogga hat nun bereits seine vierte mögliche Vorbereitung beim HSV verpasst, trainierte in Dubai kein einziges Mal mit der Mannschaft, sondern nur individuell.

Auf den Schlüsselpositionen im Mittelfeld und im Angriff haperte es in der Vorbereitung enorm, erst nach der Rückkehr nach Hamburg und mit Beginn der neuen, letzten Trainingswoche vor dem Auftakt gegen den FC kann Zinnbauer wieder auf ein ordentliches Kontingent zurückgreifen. Dann bleiben allerdings auch nur noch fünf Tage Zeit...

Es gibt aber auch Lichtblicke. In der Defensive kann Zinnbauer erstmals aus dem Vollen schöpfen. Mit Heiko Westermann, Johan Djourou, Cleber Reis und Rückkehrer Slobodan Rajkovic stehen die vier etatmäßigen Innenverteidiger wieder voll im Saft.

Besonders das Comeback von Rajkovic nach dessen Kreuzbandverletzung stimmt den Trainer froh. "Wir haben mit ihm quasi einen Neuzugang bekommen. Er ist auf einem guten Weg, fit zu werden. Er braucht sicher noch ein paar Spiele, aber er schafft Konkurrenz auf der Position."

Die Mannschaft hat in den letzten Wochen gut mitgezogen, auch die von Zinnbauer verstärkt geforderten und geförderten Nachwuchsspieler. Regionalliga-Torjäger Ahmet Arslan steht auf dem Sprung zu den Profis, in der Ferne entwickeln sich die ausgeliehen Spieler wie Jonathan Tah oder Kerem Demirbay zu Leistungsträgern in ihren Klubs und sind Optionen auf mittelfristige Sicht.

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