"Wir sind nicht entschlüsselt"

Jochen Tittmar
21. Januar 201510:30
SPOX-Redakteur Jochen Tittmar traf Peter Krawietz im Trainingslager in La Mangaspox
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Peter Krawietz ist bei Borussia Dortmund einer der beiden Co-Trainer von Jürgen Klopp. Im Interview spricht Krawietz über die Auswirkungen der BVB-Krise auf die Arbeit des Trainerteams, die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen, die Probleme gegen tief stehende Gegner und die Gedanken an einen Rücktritt.

SPOX: Herr Krawietz, Borussia Dortmund ist in der Hinrunde in die größte sportliche Krise geschlittert, seit Sie 2008 als Co-Trainer unter Jürgen Klopp beim BVB angefangen haben. Wie erleichtert waren Sie, als das Fußballjahr 2014 vorbei war?

Peter Krawietz: Es war eine Situation, die man niemandem wünscht und die man so schnell nicht wieder braucht. Nichtsdestotrotz ist das Positive daran: Wir haben wahnsinnig wichtige Erfahrungen gesammelt. Ich glaube, irgendwo muss man so etwas einmal im Leben mitgemacht haben, um das Ausmaß einer solchen Talfahrt auch wirklich beurteilen zu können. Aber keine Frage, es war eine wirklich harte Zeit.

SPOX: Was hat das Trainerteam aus dem Verlauf der Hinrunde mitgenommen?

Krawietz: Die Situation ist sehr komplex und historisch. Bayer Leverkusen etwa ging es nach der WM 2002 ähnlich, da hatte plötzlich auch gar nichts mehr zusammengepasst. Wir können zwar nicht behaupten, jetzt Schablonen zu haben, die für alle Zeiten gelten und direkt angewendet werden könnten, sollte einem so etwas noch einmal widerfahren. Wir haben aber nun gesehen, wie negativ sich so etwas entwickeln kann.

SPOX: Es wurde wochenlang gerätselt, woran Dortmunds Absturz wirklich liegt. Zu welchem Urteil kommen Sie?

Krawietz: Die fehlende Konstanz war das größte Problem. Ein gutes Spiel gemacht zu haben, drei Tage später wieder aufs Feld zu müssen und zu wissen: Wir haben zwar gut gespielt, aber uns auch komplett verausgabt, und spielen nun gegen einen Gegner, der eine Woche lang Zeit hatte, sich auf die Partie vorzubereiten - das war richtig hart und wurde mit der Zeit immer schwerer. Wir haben es nicht geschafft, über zwei, drei, vier Spiele hinweg konstant gute Leistungen zu zeigen, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und Automatismen herauszuarbeiten.

SPOX: Hat das Trainerteam in dieser Phase grundsätzliche Dinge anders gemacht als gewöhnlich?

Krawietz: Das Ganze stand natürlich unter dem Eindruck, dass wir mit der Zeit festgestellt haben, das eine oder andere Problem zu haben. Wir glauben fest daran, dass sich das mit Training hätte beheben lassen - doch diese Möglichkeit hatten wir nicht. Unter dem Strich gibt es drei Mittel, die ein Trainerteam zur Verfügung hat: Training, um Dinge zu verändern. Kommunikation. Und die Analyse, wie wir uns im letzten Spiel verhalten haben und was uns der nächste Gegner abverlangen wird. Der Faktor Training ist leider mehr oder weniger komplett weggefallen. Es ging meistens nur um Regeneration, um sich für das nächste Spiel wieder irgendwie aufzustellen. Wir haben daher im Vergleich zu früheren Spielzeiten verstärkt auf die beiden anderen Aspekte Wert legen müssen.

SPOX: Jürgen Klopp erklärte, man habe mehr miteinander gesprochen als miteinander trainiert. Mit Hilfe von Videoanalysen wurden zahlreiche Theoriesitzungen abgehalten. Wie geht so etwas vonstatten?

Krawietz: In allen Varianten. Die Analyse des Gegners findet immer vor der ganzen Mannschaft statt. Macht man eine Nachbetrachtung, kann es vorkommen, dass man beispielsweise nur mit der Viererkette über spezielle Abläufe spricht. Oder aber der Cheftrainer setzt sich mit einem einzelnen Spieler zusammen und arbeitet mit ihm ausgewählte Szenen zu seinem eigenen Spielverhalten auf, um ein Bild des eigenen Spiels zu schaffen.

SPOX: Kann es überhaupt fruchten, wenn man oft nur Theorie anstatt Praxis lehren muss?

Krawietz: Es ist jedenfalls nicht einfach. Die Idee, die dann dahinter steckt, ist: Wie kann man trainieren, ohne sich körperlich zu belasten? In einer langen Woche hat man den Vorteil, dass man sich das Training auf dem Platz vorher vor Augen führen kann. Sprich: Man schaut sich an, was am letzten Wochenende gut und schlecht war, bespricht das in der Theorie und geht dann auf den Platz, um Verbesserungen umzusetzen. Doch Letzteres war wie gesagt der Punkt, der größtenteils ausfallen musste. Uns hat schlicht und ergreifend die Zeit dazu gefehlt.

SPOX: Können Sie das bitte einmal an einem Beispiel erklären: Wie sieht der Ablauf aus, wenn man Samstag und dann wieder Mittwoch spielen muss?

Krawietz: An den ersten beiden Tagen nach dem Spiel ist mehr oder weniger komplette Ruhe angesagt, die sogenannte erweiterte Regeneration. Man lässt Bewegungsmuster ablaufen, ohne zu sehr zu belasten. Dann bleibt noch das Abschlusstraining am Dienstag. Wenn es ein Mittwochabendspiel ist, reißt man Mittwochvormittag noch bestimmte taktische Dinge an. Über diesen Status sind wir quasi nie hinausgekommen.

SPOX: Der BVB veränderte in der Hinrunde mehrfach das System, spielte mal mit zwei Stürmern, mal mit lediglich einem Sechser, mal mit flacher Vier. Wieso hat man mehr getüftelt als gewöhnlich?

Krawietz: Zunächst muss man festhalten: Unsere grundsätzliche Spielidee hat sich dabei ja nicht verändert. Die maßgebenden Kriterien sind immer Fragen wie: Was bietet uns in der jeweiligen Personalsituation und angesichts der Spielweise des Gegners die größte Aussicht auf Erfolg? Wer steht uns zur Verfügung, wer ist frisch und wie kann diese Spielerkonstellation im Verhältnis zum Gegner am besten funktionieren? Das ist die Basis einer jeden Entscheidung. Die unterschiedlichen Systeme waren jeweils unsere Antworten auf diese Fragen. Wir haben versucht, den Spielern mit der Variante, mit der wie sie aufs Feld stellen, Hilfestellungen zu geben.

SPOX: Wieso entschied man sich beispielsweise nicht dafür, über einen längeren Zeitraum mit einem festen System zu spielen, um darüber die Routine zu bekommen?

Krawietz: Das war den jeweiligen Ausgangslagen vor den Partien geschuldet. Es war uns nicht möglich, in einer englischen Woche drei Mal in Folge dieselbe Startelf aufzubieten. Also mussten wir Veränderungen vornehmen und schauen, in welcher Konstellation aus unserer Sicht die größtmögliche Aussicht auf Erfolg besteht. Wir hatten dann rund um das Heimspiel gegen Mönchengladbach eine Phase, in der wir uns sagten: Wir brauchen jetzt feste Abläufe. Da hatten wir das Gefühl, dass wir eine Konstellation gefunden haben, auf die wir immer wieder zurückgreifen können - wenn sich kein weiterer Spieler verletzt. Doch dann fielen Sokratis und Sven Bender aus, wenig später kam noch Marco Reus dazu. So konnten wir dieses Vorhaben leider nicht wirklich umsetzen.

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SPOX: Ist das früher übliche 4-2-3-1 mittlerweile nicht mehr System Nummer eins?

Krawietz: Das lässt sich so nicht sagen. Neben der Reaktion auf die Spielweise des Gegners gab es aufgrund unserer Personallage auch Überlegungen, wie wir ihn vielleicht auch überraschen können. Man sucht auch mal nach einer neuen Konstellation auf dem Feld, um dem Gegner eine taktische Denksportaufgabe im Spiel zu stellen, damit er sich nicht sieben Tage auf uns vorbereiten kann und weiß, auf was er sich einzustellen hat.

SPOX: Wissen die Gegner mittlerweile zu genau, auf was sie sich einzustellen haben? Die Diskussionen, die Dortmunder Spielweise sei decodiert, gab es ja bereits in der Vorsaison.

Krawietz: Diese Darstellungen gehen an der Sache vorbei. Wir sind nicht entschlüsselt, denn es wäre doch ein schlechtes Zeugnis für all unsere Kontrahenten, wenn sie nicht wüssten, welche Abläufe wir in unserem Spiel haben. Das ist ja auch kein Geheimnis. Es ist im Fußball unmöglich, die Gegner im Dreitagesrhythmus mit neuen taktischen Varianten zu überraschen. Es weiß auch jeder genau, wie Bayern München spielt. Wir sind jetzt gefordert, unsere Stärken wieder zu unseren Stärken zumachen. Denn je intensiver wir sie einsetzen können, desto mehr stellen wir den Gegner vor Aufgaben, die er nicht lösen kann - obwohl er sozusagen weiß, was passiert.

SPOX: Heißt also: Dortmunds Stärken lassen sich auch weiterhin gegen die oftmals destruktiven Gegner, mit denen man zuletzt häufig Probleme hatte, ausspielen?

Krawietz: Unser Portfolio an taktischen Maßnahmen hat natürlich auch dafür Lösungen. Wir sind komplett davon überzeugt, dass all unsere Maßnahmen dazu geeignet sind, auch solche Kontrahenten in enorme Schwierigkeiten zu bringen. Gerade gegen einen tief stehenden Gegner sind Gegenpressing-Maßnahmen absolut spielentscheidend. Dies wieder besser aussehen zu lassen, gehört unter anderem zu den Punkten, an denen wir arbeiten.

SPOX: Ist es Teil der Überlegungen, künftig häufiger auf ein dominantes Ballbesitzspiel zu setzen?

Krawietz: Wir haben unseren Maßnahmenkatalog, in dem Ballsicherheit natürlich ein wichtiger Aspekt ist. Es geht aber nicht um die bloßen Ballbesitzzeiten, sondern um die Qualität des Ballbesitzspiels: Wie zielstrebig kann ich sein, wenn ich den Ball habe? Man kann gegen einen tief stehenden Gegner auch so arbeiten, dass man ihn überrascht. Das ist zwar nicht so einfach, wie wenn große Räume bei einem Schnellangriff zur Verfügung stehen, aber Spielverlagerungen oder Tempovariationen sind beispielsweise ein gutes Mittel dafür.

SPOX: Ob tief stehender Gegner oder nicht - nicht selten steht der Borussia auch die verheerende Chancenverwertung im Weg. Wie sehr hadert man damit, zumal dieses Phänomen ja bereits länger zu beobachten ist?

Krawietz: Für uns geht es nicht darum, großartig damit zu hadern, sondern Wege zu finden und Situationen zu kreieren, aus denen heraus wir überhaupt erst zu Torchancen gelangen. Wenn uns zehn gute Chancen nicht ausreichen, um zwei Treffer zu erzielen, dann sehen wir es als unsere einzige Aufgabe an, uns eben 15 oder 20 solcher Situationen zu erspielen. Nur das können wir im Trainerteam systematisch bearbeiten, auch während eines Spiels. Zu erörtern, wie oft wir durchbrechen können und zu erkennen, wie der heutige Weg aussieht, um dem Gegner Probleme zu bereiten - und es dann wieder und wieder zu versuchen.

SPOX: Auffällig war auch die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten, besonders gegen Ende der Hinrunde. Wie erklären Sie sich, dass vor heimischem Publikum gute Leistungen wie gegen Gladbach oder Hoffenheim abgerufen wurden, man ein paar Tage später jedoch enttäuschende Auftritte wie in Frankfurt, Berlin oder Bremen folgen ließ?

Krawietz: Mit dem Bewusstwerden der Krise hat sich in unserem Stadion eine sehr gute Wettkampfatmosphäre entwickelt. Dortmund hat uns enorm geholfen, auf Anhieb in den richtigen Modus zu kommen. Das ist dann ein Faktor, der bei einem Heimspiel in einer solchen Situation Kräfte freisetzt und sehr viel stärker greift als sonst. Am Ende dieser langen Hinrunde kam in den Auswärtsspielen hinzu, dass uns dort körperlich wie mental die Körner gefehlt haben. Dadurch hat der letzte Tick gefehlt, um die Partien in unsere Richtung lenken zu können. Denn klar ist ja auch: Wir haben zwar die Spiele verloren, waren den Gegnern aber nicht meilenweit unterlegen. SPOX

SPOX: In den drei angesprochenen Auswärtsspielen lag man zur Pause jeweils mit 0:1 zurück. Konnte man dann in der Kabine merken, dass die Spieler grübelten und es vor allem eine psychische Herausforderung darstellte, die Partien noch zu drehen?

Krawietz: Zum Grübeln bleibt in den effektiv sieben Minuten keine Zeit. Wir haben die Spieler aufgefordert, die im Vorfeld zu Recht gelegten Aspekte noch intensiver einzusetzen und es über die Anzahl der Versuche zu regeln. Man darf es sich aber auch nicht so vorstellen, dass man in einer Halbzeit alles problemlos umwerfen und sozusagen nochmal von Neuem beginnen kann. Man tauscht personell aus oder stellt sich taktisch anders auf - das ist letztlich auch schon alles, was man in der Kürze der Zeit sozusagen handwerklich tun kann. Es ist nicht möglich, innerhalb einer Halbzeitpause die Probleme, die uns in den Wochen zuvor schon begleitet haben, zu lösen.

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SPOX: Zumal sich die Negativerlebnisse von der Abfolge her oft wiederholt haben: Man kassierte ein frühes Gegentor, rannte diesem dann hinterher, wurde dabei unsicher und brachte kaum etwas zusammen.

Krawietz: Die Psyche war mit der Zeit sicherlich einer der hemmenden Faktoren. Genau deshalb genießen wir nun auch die Vorbereitungsphase und die Tatsache, erstmals in dieser Saison über einen längeren Zeitraum zusammen trainieren und systematische Fehler ausmerzen zu können. Wir sind jetzt wie erwähnt dabei, unsere Stärken wieder zu unseren Stärken zu machen. Das war im Grunde unsere größte Schwäche: Wir haben Schritt für Schritt Überzeugung und Glauben in unsere eigenen Stärken verloren. Dies wollen wir uns aktuell neu erarbeiten.

SPOX: Hat es zu lange gedauert, bis sowohl Klub als auch Spieler begriffen haben, in welcher Situation man steckt?

Krawietz: Es war gewiss ein Prozess, an dessen Anfang man noch nicht vollständig verstehen konnte, welches Ausmaß die Situation annehmen würde. Natürlich gibt und gab es andere Mannschaften, die den durchgetakteten Spielplan kompensieren konnten - und wir eben aus den unterschiedlichen Gründen nicht. Nun liegt die Verantwortung bei jedem Einzelnen im Verein, sich gegen die aktuell schwierige Lage mit allem, das einem zur Verfügung steht, zu stemmen.

SPOX: Wie haben Sie in dieser Zeit das Umfeld wahrgenommen?

Krawietz: Unsere Fans haben uns wahnsinnig gut unterstützt, weil auch sie mit der Zeit gemerkt haben, dass es nicht am fehlenden Willen oder falschen Schwerpunkten lag, sondern wir einfach in Schwierigkeiten waren. Trotz aller Probleme ist es absolut beeindruckend, wie der Verein in dieser Phase zusammensteht.

SPOX: Der Druck von außen, die gestiegene Erwartungshaltung - die Messlatte des BVB sind vor allem die Erfolge in den Jahren 2011 bis 2013. Was heißt das für die Arbeit des Trainerteams?

Krawietz: Wir spüren diese Faktoren natürlich. Doch der Druck, den wir uns selbst auferlegen, nämlich aus jeder Situation mit vollem Einsatz das Bestmögliche zu machen, ist größer als alles andere. Das erwarten wir einfach von uns selbst. Wenn man den Eindruck hätte, der Druck von außen sei größer als das, was man selbst erreichen möchte, dann wäre man im Profifußball am falschen Ort. Aber: Eine Garantie auf Ergebnisse gibt es nicht. Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

SPOX: Arbeitete das Trainerteam unter den vielen negativen Eindrücken intensiver zusammen als sonst oder musste sich der Einzelne auch einmal zurückziehen, um neue Kräfte bündeln zu können?

Krawietz: Nein, das Miteinander war und ist weiterhin unglaublich intensiv. Wir waren alle im Kampfmodus, haben uns ausgiebig ausgetauscht und versucht, an jedem Rad zu drehen. Es gab keinen Gedanken, den wir nicht durchdacht hätten. Uns war relativ früh klar, wo die Schwierigkeit steckt. Natürlich waren wir nach verlorenen Spielen niedergeschlagen, aber in diesem engen Rhythmus muss man zwei Stunden später die erste Enttäuschung überwunden haben und sich fragen: Was können wir aus der Niederlage für das nächste Spiel lernen und wie gehen wir aktiv dagegen vor? Das war für uns natürlich kräftezehrend, andererseits sind wir alle enorm ehrgeizig.

SPOX: Nach den vielen Pleiten stand die Frage im Raum, ob Jürgen Klopp hinschmeißen würde. Glauben Sie, dass er darüber - und sei es nur eine Minute lang - nachgedacht hat?

Krawietz: Nein, ein Rücktritt war nie ein Thema. Er hat sich sicherlich einmal die Frage gestellt, ob er das Problem sein könnte und es an ihm liegt. Dass man darüber nachdenkt, liegt in meinen Augen in der Verantwortung der Cheftrainer-Position. Doch sowohl er als auch Zeljko Buvac und ich haben nach den Niederlagen relativ schnell damit begonnen zu strukturieren, was das Problem des vergangenen Spiels war.

SPOX: Wie lauteten meist die Antworten?

Krawietz: Die konnten nur lauten: Wir müssen und werden es weiter versuchen, weil es Lösungswege gibt - spätestens jetzt nach Ablauf der für Kopf und Körper unheimlich wichtigen Winterpause. Es besteht für uns mit der etwas verbesserten personellen Situation nun die Möglichkeit, längere Zeit am Stück zu arbeiten, Missverständnisse auszuräumen und uns neu auszurichten. Wir haben ja alleine in der ersten Trainingswoche 2015 mehr Einheiten absolviert als in den Monaten Oktober, November und Dezember zusammen. SPOX

SPOX: Einer der Lösungswege soll Neuzugang Kevin Kampl sein. Wie kam es zur Überlegung, ihn im Winter dazu zu holen?

Krawietz: Wir arbeiten mit unserer Scoutingabteilung sehr eng zusammen, schauen uns ständig um und hatten ihn schon seit längerer Zeit im Visier. Nun gab es die Chance, in einem klar abgesteckten finanziellen Rahmen einen Spieler zu holen, der relativ schnell funktionieren kann. Logischerweise muss Kevin bei uns alles erst noch im Detail kennenlernen. Die Spielweise liegt ihm aber ein Stück weit im Blut. Er hat das Gegenpressing-Spiel und die Ballsicherheit verinnerlicht. Dies zusammen mit der personellen Situation - Marco Reus wird erst nach und nach wieder fit, Henrikh Mkhitaryan wird dies erst Ende Januar sein und dann sicherlich eine gewisse Zeit lang brauchen, Shinji Kagawa ist beim Asien Cup - waren die Gründe für seine Verpflichtung.

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